Lesnitschje (russischЛесничье, deutsch Milchbude, Kreis Darkehmen) ist ein kleiner Ort in der russischenOblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk im Rajon Osjorsk.
Lesnitschje liegt sechs Kilometer südwestlich der Rajonstadt Osjorsk(Darkehmen/Angerapp) und ist von Wolnoje(Wollehnen) aus zu erreichen. Eine Bahnanbindung gibt es nicht.
In dem kleinen Ort Milchbude lebten im Jahr 1818 23 Einwohner, 1863 waren es bereits 36, deren Zahl sank jedoch bis 1939 auf 19.[2] Im Jahr 1874 wurde Milchbude (offenbar)[3] als Landgemeinde dem neu gebildeten AmtsbezirkGudwallen (heute russisch: Lwowskoje) im Kreis Darkehmen zugeordnet.[4]
Im Januar 1945 wurde der Ort von der Roten Armee besetzt. Die neue Polnische Provisorische Regierung ging zunächst davon aus, dass er mit dem gesamten Kreis Darkehmen (Angerapp) unter ihre Verwaltung fallen würde. Im Potsdamer Abkommen (Artikel VI) von August 1945 wurde die neue sowjetisch-polnische Grenze aber unabhängig von den alten Kreisgrenzen anvisiert, wodurch der Ort unter sowjetische Verwaltung kam. Die polnische Umbenennung des Ortes in Mleczak im Juni 1948[5] wurde (vermutlich) nicht mehr wirksam. Im Juli 1950 erhielt er den russischen Namen „Lesnitschje“ und wurde dem Dorfsowjet Otradnowski selski Sowet im Rajon Osjorsk zugeordnet.[6] 1963 gelangte Lesnitschje in den neu gebildeten Lwowski selski Sowet. Von 2008 bis 2014 gehörte der Ort zur Landgemeinde Krasnojarskoje selskoje posselenije, von 2015 bis 2020 zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑Es gab amtlicherseits offenbar zunächst eine Verwechslung mit dem Gutsbezirk Mikalbude (russisch nach 1945: Sutschkowo, nicht mehr existent), der zum Amtsbezirk Uljanowskoje (Kaliningrad) (heute russisch Uljanowskoje) gehörte.
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., № 745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
↑Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
Orte der kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk