Das Achterstagsegel ist ein luvseitig gefahrenes dreieckiges Beisegel für leichtes Wetter und raumen Kurs, dessen Kopf auf ungefähr halber Höhe des Achterstags (hinterer Mast) und dessen Hals in der Nähe des Mastes an Deck angeschlagen wird.
Advancestagsegel
Das Advancestagsegel ist ein viereckiges Leichtwettersegel auf Stagsegel-Schoneryachten.
Das Babystagsegel ist ein kleines Vorsegel aus leichtem Tuch, das an einem Babystag gefahren wird. Es gibt auch Quellen, die angeben, dass das Babystag nur zur Stabilisierung und Trimmung des Masts dient und keine Segel trägt[1]
Das Segel, das am hintersten Mast (dem Besanmast) eines mehrmastigen Segelschiffes oder einer Yacht gefahren wird, heißt Besansegel oder kurz Besan. Es ist ein Schratsegel.
Die Blinde ist ein kleines Rahsegel, das vor allem bei historischen Segelschiffstypen unter dem Bugspriet gesetzt wurde, heute aber kaum noch gebräuchlich ist.
Das Bonaventurasegel wird auf Großseglern am hintersten (vierten) Mast und nur bei schönem Wetter gesetzt. Es wird auch als Schönwettersegel bezeichnet. Trat Anfang des 17. Jahrhunderts an dem gleichnamigen Mast hinter dem Besan auf der Poop auf.
Bramsegel sind die, von unten gezählt, dritten Rahsegel auf Großseglern. Häufig sind sie unterteilt in Unterbram- und Oberbramsegel.
Breitfock
Die Breitfock ist ein Rahsegel auf Schiffen, die mit Schratsegeln ausgerüstet sind; sie wird am vordersten Mast gefahren, unterhalb des Fockstags und in gleicher Höhe wie das Groß- bzw. Schonersegel – im Gegensatz zu den Rahsegeln von Toppsegelschonern, die darüber (in Höhe des Gaffeltoppsegels) gefahren werden. Wie die Fock auf Rahseglern wird das Unterliek der Breitfock frei (ohne Rah) gefahren. Anders als die meisten Rahsegel wird die Breitfock zum Bergen (Einholen) auf manchen Schiffen nicht nach oben an die Rah, sondern an der Rah entlang mittschiffs zum Mast gezogen.
Briggsegel
Als Briggsegel wird das Gaffelsegel am Großmast einer Brigg bezeichnet.
Als Fischermann-Stagsegel (auch kurz Fischermann) wird ein Stagsegel bezeichnet, das bei einer Ketsch oder einem Schoner an einem Stag zwischen den Toppen geführt wird.
Der Flieger (auch Klüvertoppsegel oder Yankee) ist ein dreieckiges Vorsegel, das oberhalb und vor Klüver und Fock (z. B. bei kuttergetakelten Seglern) gefahren wird. Nicht zu verwechseln mit dem Flyer.
Die Fock ist auf Rahseglern das unterste Rahsegel am vordersten Mast.
Auf Schonern, Kuttern und größeren Yachten mit mehreren Vorsegeln ist sie das hinterste Vorsegel.
Auf kleineren Yachten oder Jollen, die nur ein Vorsegel führen, ist sie ein Vorsegel, das den Mast (von der Seite betrachtet) nicht überlappt. Sie wird bei kräftigeren Winden gesetzt.
Das Gaffeltoppsegel ist ein leichtes dreieckiges Segel, das oberhalb eines Gaffelsegels, im Dreieck zwischen Gaffel und Mast, angeschlagen ist; siehe auch Toppsegel.
Gardinensegel
Ein großes Rahsegel, das an der untersten Rah von Rahtoppschonern auf Höhe des Gaffelgroßsegels gefahren wird, ähnlich einer Breitfock auf Gaffelschonern. Rahtoppschoner mit mehreren Rahtoppen können auch mehrere Gardinensegel fahren (z. B. die Vinnen-Schoner).
Ein Gennaker ist ein großes asymmetrisches Vorsegel mit großem Einsatzbereich. Die beste Leistung wird raumschots erreicht. Für Fahrtensegler oft mit Bergesack zum Setzen, Bergen und Halsen.
Als Genua (auch Kreuzballon) wird ein vergrößertes Vorsegel auf Segelyachten bezeichnet. Die Genua überlappt im Gegensatz zur Fock den Mast, das heißt, das Schothorn befindet sich hinter dem Mast. Sie wird bei leichtem Wind oft als Ersatz für die Fock eingesetzt.
Gieksegel
Das Gieksegel ist ein Gaffelsegel, bei dem der Baum deutlich länger ist (etwa dreimal so lang[2] wie die Gaffel) als bei Gaffelsegeln üblich.
Der Klüver ist ein dreieckig geschnittenes Stagsegel. Bei Yachten wird er vor der Fock gefahren, auf Großseglern wird er am Klüverbaum, vor dem Bug gefahren. Sind auf Großseglern mehrere Klüver aufgezogen, nennt man den vordersten Flieger, dann kommen Außenklüver, Klüver und dann der Binnenklüver, der auch Innenklüver genannt wird.
Das Lateinersegel ist ein Schratsegel und besteht aus einem Tuch in der Form eines gleichschenkligen Dreiecks, das mit der Basis an der Rute oder lateinisch Rah genannten Stange (genauer: Spiere) angeschlagen ist. Die Rute ist mittig am Mast befestigt. Zum Segeln wird die Rute schräg gestellt, etwa so, dass eine Seite des Segels horizontal verläuft und mit dem Tau an der Spitze gespannt wird. Je nach Windrichtung kann das Segel auf beide Seiten geschwenkt werden, wozu allerdings die gesamte Rute neu ausgerichtet werden muss.
Leesegel
Leesegel sind Rahsegel, die bei leichtem, raumem Wind auf Rahseglern gefahren werden. Es werden dazu die bestehenden Rahen durch Leesegelspieren verlängert und daran die Leesegel angeschlagen (befestigt). Sie werden auf beiden Seiten oder auch nur auf der Luvseite gefahren. Die Bezeichnung „Leesegel“ hat mit „Lee“ nichts zu tun; sie hat ihren Ursprung in „Leistsegel“ was über das niederländische „Lijzeil“ zu dem heute gebräuchlichen Begriff wurde.
Als Leesegel wird außerdem auf Segelyachten ein Tuch bezeichnet, das verhindert, dass ein schlafendes Crewmitglied bei Krängung aus der Koje fällt.
Das Luggersegel kann als eine Weiterentwicklung des Lateinersegels und als eine vereinfachte Gaffelbesegelung angesehen werden. Bezeichnend ist die gegenüber der Lateinertakelung stark verkürzte Spiere; dadurch kann diese, ohne das Segel einzuholen, bei der Wende um den Mast herum genommen (geschiftet) werden. Gleichzeitig spart man sich die aufwändige Konstruktion einer Gaffelklau und erhält durch den Segeltuchüberhang am Mast zusätzliche Segelfläche.
Mae-West-Spinnaker
Der Mae-West-Spinnaker ist ein großer Kugelspinnaker für Raumschotkurse.
Marssegel sind die, von unten gezählt, zweiten Rahsegel auf Großseglern. Sie können in Untermars- und Obermarssegel unterteilt sein. In diesem Fall dient das kleinere Untermarssegel als Sturmsegel.
Mondsegel
Das Mondsegel ist ein Rahsegel, das auf einigen Klippern über dem Royal- und dem Skysegel gefahren wurde.
Die Oberblinde ist ein kleines Rahsegel, das vor allem bei historischen Segelschiffstypen an einer auf den Bugspriet aufgesetzten Stenge, dem Sprietmast, gesetzt wurde.
Ein Parasail, auch Parasailor oder Wingaker, ist eine spezielle Art von Spinnakersegel, das durch einen flügelartigen Winddurchlass zusätzlichen aerodynamischen Auf- und Vortrieb erzeugt.
Passatsegel
Passatsegel sind speziell für die raumen Kurse im Passat gefertigte Segel von Seekreuzern.
Raffee
Ein Raffee ist ein Segel, das von den Nocken der Rah (beispielsweise einer Breitfock) bis zum Masttopp (Mastspitze) gesetzt wird. Es hat eine schmale dreieckige Form.
Der Reacher (auch Raumballon) wird im Kursbereich Am Wind bis zu spitzen Raumschotkursen verwendet. Dort (raumschots) spielt er auch seine Vorteile gegenüber der Genua aus.
Royalsegel sind die, von unten gezählt, vierten Rahsegel auf Großseglern. Sind die darunter befindlichen Brahm- bzw. Marssegel aufgeteilt (also aus zwei übereinander liegenden Segel bestehend), so können die Royalsegel auch die, von unten gezählten, fünften oder sechsten Segel sein.
Schonersegel
Das Schonersegel ist das unterste Segel, das auf Schonern am vordersten Mast (Schonermast) gefahren wird.
Das Schwedensegel ist ein Schlechtwettersegel aus schwerem Tuch ohne Segellatten. Es hat die Liekmaße eines Großsegels und wird auch an dessen Stelle gesetzt.[3]
Setteesegel
Das Setteesegel oder Settiesegel gehört zur traditionellen Besegelung der arabischen Daus. Es ist ein Schratsegel, das stark dem mediterranen Lateinersegel ähnelt. Es besteht jedoch nicht wie dieses aus einem dreieckigen, sondern aus einem trapezförmigen Tuch, dessen oberer Teil an einer rahähnlichenSpiere angeschlagen ist. Diese Spiere ist, wie beim Lateinersegel, mittig am Mast befestigt. Zum Segeln wird die Spiere schräg gestellt, so dass sich das Unterliek des Segels in der Horizontalen befindet. Entsprechend der jeweiligen Windrichtung zum gewünschten Kurs kann das Segel auf beiden Bordseiten gefahren werden. Die Spiere muss jedoch nach jedem Wendemanöver neu ausgerichtet werden. Es sind auch rechteckförmige Setteesegel bekannt (Luf-Boot).
Skysegel
Das Skysegel ist das auf einigen Klippern über dem Royalsegel gesetzte Segel.
Als Spinnaker oder kurz auch Spi bezeichnet man ein besonders großes, bauchig geschnittenes Vorsegel aus leichtem Tuch, das vor dem Wind und auf Raumschotkursen eingesetzt wird.
Spinnakerstagsegel
Das Spinnakerstagsegel (auch Betrüger) nutzt den freien Raum unter dem Spinnaker aus. Es ist eine sehr niedrig und breit geschnittene Fock.
Das Spreizgaffelsegel wird an einem Mast und an einer Spreizgaffel angeschlagen, ähnlich dem Gabelbaum eines Surfsegels. Die Spreizgaffel ist am Mast drehbar gelagert, während ihre Schot über den sich achterlich davon befindlichen Mast gefahren wird.
Die Sturmfock ist kleines Starkwind-Vorsegel aus besonders widerstandsfähigem Material und mit hoch geschnittenem Schothorn, das bei Sturm auf Yachten anstelle der Fock gesetzt wird.
Der Tallboy ist ein schmales, hohes Stagsegel, das zwischen Vorstag und Mast gesetzt wird, wenn gleichzeitig ein Spinnaker gefahren wird.
Toppsegel (oder Topsegel)
Als Toppsegel wird allgemein ein Segel bezeichnet, das im Masttopp gefahren wird. Als Toppsegel bezeichnet man auf schratgetakelten Schiffen einerseits die im Topp gefahrenen Rahsegel, nämlich Mars- oder Bramsegel, (siehe Toppsegelschoner) und andererseits Schratsegel, die oberhalb eines Gaffelsegels, im Dreieck zwischen Gaffel und Mast (bzw. Stenge), angeschlagen werden (auch Gaffeltoppsegel). Letztere werden auch Dreikanttoppsegel (im Unterschied zum Vierkanttoppsegel, siehe dort) genannt und werden in der Regel ohne Rah, seltener auch mittels einer parallel zur Gaffel geführten und sie leicht überragenden Schotrah angeschlagen.[4]
Treiber
Der Treiber ist ein kleines Segel, das am Treibermast, z. B. dem Besanmast einer Yawl, angeschlagen ist. Die Bezeichnung wird auch allgemein für Stützsegel verwendet.
Ein Try-Segel ist ein kleines Starkwindsegel aus besonders widerstandsfähigem Material, das auf Yachten bei Bedarf anstelle des Großsegels gesetzt wird.
Das Vierkanttoppsegel ist ein Segel, das oberhalb eines Gaffelsegels, im Dreieck zwischen Gaffel und Mast (bzw. Stenge), an zwei Rahen angeschlagen ist. Die Fußrah (auch: Schotrah) ist etwa parallel zur Gaffel und überragt sie als Verlängerung leicht nach achtern (hinten), die Toppsegelrah ist am Mast befestigt. Vierkanttoppsegel waren ursprünglich unregelmäßig viereckig (daher auch der Name); die Toppsegelrah war dafür beinahe waagerecht und ungefähr parallel zur Gaffel angebracht und überragte den Mast nach vorn. Auf Fischerbooten erhielt sich die Form noch bis mindestens nach 1900, auf manchen Yachten gab es zu dieser Zeit zumindest noch angedeutete viereckige Formen.[4] Die Entwicklung ging aber bereits hin zu dreieckigen Vierkanttoppsegeln: Die Toppsegelrah wird dafür parallel zum Mast (bzw. der Stenge) angeschlagen und verlängert die Segelfläche nach oben; anders als Dreikanttoppsegel überragen dreieckige Vierkanttoppsegel also Mast und Stenge.