Film
Titel Luther
Produktionsland Deutschland,
Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2003
Länge 118 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Eric Till
Drehbuch Camille Thomasson,
Bart Gavigan
Produktion Dennis A. Clauss,
Brigitte Rochow,
Christian P. Stehr,
Alexander Thies,
Franz Thies
Musik Richard Harvey
Kamera Robert Fraisse
Schnitt Clive Barrett
Besetzung

Luther ist eine deutsch-US-amerikanische Koproduktion von Eric Till aus dem Jahr 2003. Der Spielfilm erzählt die Lebensgeschichte des Kirchenreformators Martin Luther.

Handlung

Martin Luther wird an einem stürmischen Herbstabend bei Stotternheim beinahe von einem Blitz getroffen und gelobt in seiner Not der Heiligen Anna, er wolle Mönch werden, wenn sie ihn nur aus diesem bedrohlichen Unwetter sicher errettet. Von nun an fühlt er sich verpflichtet, sein Gelübde einzulösen, auch gegen den Willen seines Vaters. Er geht in das Augustinerkloster in Erfurt.

Erst als Priester erkennt er die Ungerechtigkeit, die den Menschen angetan wird. Die römisch-katholische Kirche betreibt auf Geheiß des Papstes Leo X. einen regen Handel mit Ablassbriefen. Durch diesen Ablasshandel und weitere Abgaben, die die Kirche verlangt, wird viel Geld aus der Bevölkerung des Heiligen Römischen Reichs gepresst.

In Wittenberg proklamiert Luther seine 95 Thesen gegen die Missstände in der Kirche. Er schafft sich dadurch Feinde, unter anderem Johann Tetzel, den berühmt-berüchtigten Ablassprediger. Auch ignoriert er die Exkommunikation durch die Kirche und setzt seinen Kampf unermüdlich ohne Zweifel fort. Dies führt dazu, dass Luther auf der Wartburg in Sicherheit gebracht werden muss, bis er schließlich als Junker Jörg getarnt wieder unter die Menschen geht.

Schließlich gelingt es Luther, mit Unterstützung seiner Freunde und seiner Ehefrau Katharina von Bora, seiner Bewegung die Anerkennung als Religionsgemeinschaft zu verschaffen.

Produktion

Produziert wurde der Film von der NFP teleart in Zusammenarbeit mit Thrivent Financial for Lutherans und Eikon Film.

Gedreht wurde zum Teil an Originalschauplätzen in Deutschland, wie beispielsweise auf der Wartburg, aber auch in Tschechien und Italien. Außenaufnahmen wurden auch in der historischen Altstadt und vor der Stadtmauer von Seßlach gedreht.

Die Rolle Friedrichs des Weisen in Luther war die letzte, die Peter Ustinov spielte, bevor er im März 2004 verstarb.

Der Kinostart des Films in Deutschland war am 30. Oktober 2003.[3]

Ausstrahlung in Deutschland

Der Film sollte am 31. Oktober 2005 um 20:15 Uhr auf Das Erste ausgestrahlt werden. Aufgrund einer Sondersendung Brennpunkt erfolgte die Ausstrahlung erst gegen 20:30 Uhr. Den Film sahen insgesamt 5,83 Millionen Zuschauer bei einem Marktanteil von 18,2 Prozent zu. In der werberelevanten Zielgruppe waren es 2,01 Millionen Zuschauer bei 15,0 Prozent Marktanteil.[4]

Nachwirkung

Der Film erzielte in Deutschland binnen einer Woche Einnahmen von umgerechnet 2.344.183 US-Dollar. In den USA betrug der Erlös in den ersten Tagen lediglich 908.446 Dollar.[5] Dennoch steigerte Luther dort im Laufe der Zeit seinen Umsatz deutlich und darf – mit federführenden deutschen Produzenten – als einer der kommerziell erfolgreichsten deutschen Filme in den USA betrachtet werden.

Kritik

„Trotz relativ bescheidener Produktionsmittel ein stimmungsvoller, weitgehend differenzierter Blick in ein Jahrhundert der geistig-religiösen wie auch gesellschaftlichen Aufbrüche, die sich in den Lehren Luthers manifestieren. Dramaturgisch mitunter etwas holprig, regt der solide fotografierte, stringent inszenierte und bis in die Nebenrollen überzeugend interpretierte Film zur Diskussion an.“

Historische Ungenauigkeiten

Auszeichnungen

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Luther. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juni 2003 (PDF; Prüf­nummer: 94 452 K).
  2. Alterskennzeichnung für Luther. Jugendmedien­kommission.
  3. IMDB Release Info
  4. Uwe Mantel: Passend zum Reformationstag: "Luther" holt gute Quoten. In: DWDL.de. 1. November 2005, abgerufen am 23. Oktober 2022.
  5. Budget und Einspielergebnisse Luther (2003). IMDb, abgerufen am 4. August 2011.
  6. Luther. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 27. Mai 2021.
  7. [1]
  8. Richard Friedenthal: Luther, sein Leben und seine Zeit, TB München 1982, 85-87.
  9. Reuter, Fritz (Hrsg.): Der Reichstag in Worms von 1521: Reichspolitik und Luthersache. Worms 1971. S. 117
  10. Möglicherweise ist die Szene jedoch auf eine ähnliche Begebenheit an jenem Reichstag zurückzuführen. Markgraf Georg von Ansbach-Brandenburg tat als Sprecher der Protestanten auf das bereits vorher ergangene und nun von Karl – womöglich als Spitze gemeinte – zu Beginn wiederholte Predigtverbot der Protestanten eben jene Äußerung. – Siehe: Eine Sammlung von Beiträgen zur Einordnung der Confessio Augustana 1530 beispielsweise: Immenkötter, Herbert; Wenz, Gunther (Hg.): Im Schatten der Confessio Augustana – Die Religionsverhandlungen des Augsburger Reichstages im historischen Kontext. Münster, 1997 ISBN 3-402-03798-X