Marie Baronin von Augustin (geborene Regelsberg von Thurnberg; * 23. Dezember 1806 in Werschetz, Kaisertum Österreich[1]; † 12. Februar 1886 in Wien[2]) war eine österreichische Malerin und Schriftstellerin. Sie schrieb auch unter dem Pseudonym Marie von Thurnberg.

Leben

Marie von Augustin wurde als Tochter des k.k. österreichischen Oberstleutnants Regelsberg von Thurnberg in Werschetz im Banat geboren, verbrachte ihre Kindheit ab dem fünften Lebensjahr jedoch bereits in Wien. Sie erhielt von ihrer Mutter, einer Siebenbürgener Sächsin, eine gute Ausbildung und schrieb bereits mit 14 Jahren Gedichte. Mit 15 Jahren entstand die Erzählung Theodora, die jedoch wie die Gedichte unveröffentlicht blieb. Nach dem Tod ihrer Mutter im Jahr 1828 wandte sich Maria von Augustin der Ölmalerei zu. In den folgenden Jahren entstanden zahlreiche Miniaturporträts und Kopien bekannter Werke aus der Esterházyschen Galerie[3], so z. B. Werke nach Raphael Mengs, Leonardo da Vinci und Peter Paul Rubens. Für verschiedene Kirchen und Klöster fertigte sie Madonnen und Altarbilder an, so z. B. 14 Kreuzwegstationsbilder, die nur Porträts zeigten und 1834 für die Pfarrkirche Pyhra bei St. Pölten entstanden.

Im Jahr 1835 heiratete Marie von Augustin den damaligen Hauptmann[4] und Militärschriftsteller[5] Baron Ferdinand von Augustin, mit dem sie Wien verließ. Die folgenden Jahre waren, bedingt durch den Beruf des Ehemannes, von ständigen Ortswechseln geprägt. Marie von Augustin wandte sich nun verstärkt der Literatur zu und veröffentlichte ab den 1840er Jahren Novellen, Romane und Gedichte. Sie wurde 1885 die erste Präsidentin des „Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien“ und war in der Frauenbewegung tätig.

Werke (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Die Literatur nennt den 23. Dezember 1810 als Geburtsdatum, dies ist jedoch unplausibel, da im Sterbebuch Wien Lutherische Stadtkirche, tom. XV, Nr. 91 (Faksimile) ein Todesalter von 79 Jahren angegeben ist. Ein entsprechender Eintrag findet sich jedoch am 23. Dezember 1806 (Kirchenbuch Werschetz 1806, Seite 59, zitiert nach dem Ortsfamilienbuch Werschetz, Zugriff am 16. August 2020). Die Praxis, das Geburtsjahr einige Jahre nach vorne zu verlegen, ist zeittypisch.
  2. Sterbebuch Wien Lutherische Stadtkirche, tom. XV, Nr. 91 (Faksimile). Die gesamte ältere Literatur nennt den 13. Februar 1886 als Todesdatum.
  3. Die berühmte Esterházysche Galerie enthielt u. a. 637 Gemälde und über 3500 Radierungen. Sie wurde 1870 an das Königreich Ungarn verkauft und bildete den Grundstock der heutigen Ungarischen Nationalgalerie in Budapest.
  4. Das österr. biographische Lexikon gibt ihm bereits den Rang eines Obersts.
  5. Er schrieb unter dem Pseudonym Friedrich Aarau.
  6. Kein Exemplar nachweisbar
  7. Kein Exemplar nachweisbar
  8. Kein Exemplar nachweisbar
  9. Kein Exemplar nachweisbar
  10. Kein Exemplar nachweisbar