Michelangelo Abbado mit seiner Frau

Michelangelo Abbado (* 22. September 1900 in Alba, Provinz Cuneo; † 24. September 1979 in Gardone Riviera) war ein italienischer Violinist, Dirigent und Musikpädagoge.

Leben

Sein Vater war Michele Abbado, seine Mutter Vittoria Gallian. Michele war Naturwissenschaftler und Hochschullehrer. Er spielte Violine, Viola und Klavier, wenn auch nur sporadisch, komponierte und leitete Theateraufführungen. Sein Vater erteilte Michelangelo ab 1906 Unterricht in Musiktheorie. Ab 1907 besuchte er das Konservatorium Giuseppe Verdi in Mailand. Er wurde der Musiktheorieklasse von Ettore Pozzoli (23. Juli 1873 – 9. November 1957) zugeteilt. Ab 1908 erhielt er Violinunterricht bei Enrico Polo (18. November 1868 – 3. Dezember 1953 ). Am 12. Mai 1917 erhält er sein Meisterdiplom als Violinist. Bei Giacomo Orefice ( (27. August 1865 – 22. Dezember 1922) nahm er Kompositionsunterricht. Am 8. Juli 1922 erringt er sein Kompositionsdiplom mit Bestnote. 1923 gewann er einen Violinwettbewerb am Konservatorium Vincenzo Bellini in Palermo und erhielt ab dem 1. Januar 1924 dort eine Violinprofessur. Am 31. Juli 1925 heiratete er Maria Adele (Carmela) Savagnone, eine Schriftstellerin und Pianistin. Sie hatten vier Kinder: Marcello, Luciana, Claudio und Gabriele. Vom 16. Februar 1925 bis zum 30. September 1970 war er Violin- und Violaprofessor am Konservatorium Giuseppe Verdi in Mailand. Unter seinen Schülern waren so bekannte Solisten wie Pina Carmirelli.[1]

Michelangelo Abbado unternahm viele Konzertreisen als Solist und Kammermusiker in wechselnden Ensembles, gründete ein Streichquartett mit Gian Francesco Malipiero und ein weiteres mit seinem eigenen Namen als erster Violinist.[1] Er gründete 1941 das erste italienische Spezialorchester für Barockmusik, das Orchestra d’Archi, welches er von der Geige aus dirigierte, und verfasste mehrere musikhistorische und -pädagogische Bücher. Ein Theatersaal in Alba wurde nach ihm benannt.

Michelangelo Abbado war Vater des Dirigenten Claudio Abbado, den er zunächst selbst im Geigenspiel unterrichtete. Der Dirigent Roberto Abbado, der Sohn seines Sohnes Marcello, ist sein Enkel.

Werke (Auswahl)

Unterrichtswerke für Violine

Musikalische Kompositionen

Bearbeitungen für Violine

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Alessandra Cruciani: Abbado, Michelangelo. In: Massimiliano Pavan (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 34 (Primo supplemento A–C). Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1988 (italienisch, treccani.it).
  2. Tecnica dei suoni armonici per violino: (opera premiata dalla R. Accademia d'Italia) : scale e arpeggi di armonici semplici e doppi in tutti i toni con un'appendice contenente i più interessanti passaggi di armonici doppi tolti dalla letteratura violinistica. 1. Januar 1934, abgerufen am 31. März 2017 (italienisch).