Wappen Deutschlandkarte
Milda
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Milda hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 51′ N, 11° 28′ OKoordinaten: 50° 51′ N, 11° 28′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Saale-Holzland-Kreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Südliches Saaletal
Höhe: 405 m ü. NHN
Fläche: 22,05 km2
Einwohner: 721 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner je km2
Postleitzahl: 07751
Vorwahl: 036422
Kfz-Kennzeichen: SHK, EIS, SRO
Gemeindeschlüssel: 16 0 74 057
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstr. 23
07768 Kahla
Website: www.vg-suedliches-saaletal.de
Bürgermeister: Albert Weiler[2] (Werteunion)
Lage der Gemeinde Milda im Saale-Holzland-Kreis
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Karte

Milda ist eine Gemeinde im Südwesten des Saale-Holzland-Kreises und ein Teil der Verwaltungsgemeinschaft Südliches Saaletal. Zur Gemeinde Milda gehören Milda, Zimmritz, Dürrengleina, Kleinkröbitz und Großkröbitz, Rodias und Plinz.

Geographie

Milda ist der zweitwestlichste Ort im Saale-Holzland-Kreis. Bis zur Kreisstadt Eisenberg sind es allein 30 Kilometer Luftlinie. Die Gemarkung liegt auf einer leicht kupierten Hochebene auf Muschelkalk. Die Ackerstandorte sind meist grundwasserfern. Im Gemeindegebiet liegt die Wüstung Zettelwitz.

Geschichte

Kirchhof von oben

Der Ortsname ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass das Dorf zwar auf der Hochfläche, aber in einer Mulde im Quellgebiet der Leutra liegt. Damit wäre er germanischen Ursprungs.

Der romantische Leutragraben zieht sich vom Ort bis zur ehemaligen Autobahn A4 (Abschnitt Jena-Göschwitz – Schorba). Ab hier verlief die Autobahn bis Maua parallel zur Leutra. Seit Inbetriebnahme des Jagdbergtunnels wird dieser Abschnitt derzeit wieder renaturiert. In Maua mündet die Leutra in die Saale.

Urkundliche Erwähnungen fand der Ort unter den Namen Immelden (um 1070), Muldau oder Muldauw (um 1200), Mylda (1534), Mülda (1750), Milda (1761).

Der Ort war möglicherweise sorbisch bzw. slawisch besiedelt, darauf deuten in der Umgebung der Ortsname Schorba und zahlreiche auf –itz endende Siedlungsnamen sowie ein 1932 entdecktes slawisches Grab.

Der Ort war ein Rundling mit nur einem Eingang zwischen Kirche und Pfarrhaus. Milda gehörte als Exklave zur Oberherrschaft Kranichfeld, die wechselnde Eigentümer hatte (zu Gotha ab 1663, zu Meiningen ab 1826) und war so ganz von Weimarer bzw. Altenburger Gebiet umgeben.

Ein Ausbruch der Pest forderte 1564 99 Tote, dies entsprach etwa der Hälfte der Einwohner. Im Dreißigjährigen Krieg kam es am 6. Mai 1639 zu einer Auseinandersetzung der Bauern mit den Schweden, daher rührt der Flurname „Mordgraben“ südlich des Ortes. Am 10. September 1793 vernichtete ein Brand fast das gesamte Dorf.

Im April 1945 wurde der Ort von der US Army befreit, die Anfang Juli 1945 von der Roten Armee abgelöst wurde. Ab 1952 wurde die Landwirtschaft in dem bisherigen Bauerndorf zwangsweise kollektiviert.

Einwohnerentwicklung

1693 hatte Milda 232 Einwohner, darunter einige Träger des seltenen Namens Kornarius, Nachkommen des Gelehrten Janus Cornarius, der 1558 im nahen Jena starb.

Jahr 1728 1843 1895 1910 1936
Einwohner 218 231 289 303 282

Die Einwohnerentwicklung von Milda ist in der folgenden Tabelle dargestellt:[3]

Jahr Einwohner
31.12.1994 726
31.12.1995 759
31.12.1996 784
31.12.1997 806
31.12.1998 840
31.12.1999 856
31.12.2000 836
31.12.2001 820
31.12.2002 828
31.12.2003 830
Jahr Einwohner
31.12.2004 813
31.12.2005 828
31.12.2006 828
31.12.2007 822
31.12.2008 812
31.12.2009 805
31.12.2010 810
31.12.2011 779
31.12.2012 770
31.12.2013 773
Jahr Einwohner
31.12.2014 716
31.12.2015 748
31.12.2016 727
31.12.2017 728
31.12.2018 739
31.12.2019 742
31.12.2020 726
31.12.2021 722
31.12.2022 725

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus acht Mitgliedern. Seit der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die Sitze wie folgt (in Klammern der jeweilige Stimmenanteil):[4]

Bürgermeister

Aus den Wahlen der vergangenen Jahre gingen als gewählte Bürgermeister hervor:[2]

Wappen

Wappenbeschreibung: „Gespalten von Gold und Grün; vorn ein grüner Laubbaum, hinten ein goldener Kranich.“

Sehenswürdigkeiten

Dorfkirche St. Jakob (2021) (Lage→)
Merten-Mauerstein

Verkehr

Milda liegt wenige Kilometer entfernt von der nördlich verlaufenden Bundesautobahn 4 (Anschlussstelle 52, Bucha). Mit dieser verbunden ist Milda durch die Landesstraße 2309, die 2007 grundlegend neu ausgebaut wurde. Weitere Straßen gehen in die Richtungen Kahla und Blankenhain.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. a b Thüringer Landesamt für Statistik: Wahlen in Thüringen, Bürgermeisterwahl 2022 in Thüringen, Milda. Abgerufen am 5. November 2022.
  3. [1] Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 11. März 2024
  4. Thüringer Landesamt für Statistik: Wahlen in Thüringen, Gemeinderatswahl 2019 in Thüringen, Milda. Abgerufen am 5. November 2022.