Mohammed Hassan Rassem (* 27. April 1922 in München; † 4. Mai 2000 in Salzburg) war ein deutscher Soziologe. Er war der erste Übersetzer Mircea Eliades ins Deutsche. Gemeinsam mit Friedrich Tenbruck wirkte er Mitte der 1980er Jahre maßgeblich an der Wiederbegründung der Sektion Kultursoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie mit.

Leben und Werk

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Rassems Vater, Hassan Bey Rassem, stammte aus osmanischem Militäradel und studierte an der Technischen Universität München. Hier lernte er Rassems Mutter, Elisabeth Huber, kennen. Nachdem die Ehe seiner Eltern gescheitert war, kehrte Mohammed Rassem mit seiner Mutter nach München zurück. Nach dem Abitur 1940 studierte er zunächst auch an der TU München, suchte jedoch einen „Meister“ an der Münchner philosophischen Fakultät und fand diesen in dem Mediävisten Otto Höfler, den Rassem auch als seinen „geistigen Vater“ bezeichnete. Unter Höflers Einfluss beschäftigte sich Rassem mit den Ursprüngen der Religion und Kulturen bei unterschiedlichen Völkern und „Rassen“. Nachdem Höfler als aktiver Nationalsozialist 1945 seine Lehrbefugnis verloren hatte, schloss Rassem 1950 sein Studium der Völkerkunde und Volkskunde auf Höflers Empfehlung bei Karl Meuli und Hans Georg Wackernagel in Basel ab. Seine Promotion zum Thema „Die Volkstumswissenschaften und der Etatismus“ beschäftigte sich mit dem Zusammenhang der Entstehung von Volkskunde und Statistik. Rassem griff dieses Thema später gemeinsam mit seinem Assistenten und Nachfolger Justin Stagl in seinen Studien zur Statistik und Staatsbeschreibung in der Neuzeit wieder auf.

Zwischen 1950 und 1954 arbeitete Rassem zunächst verlegerisch und für den Bayerischen Rundfunk. Er besorgte außerdem die Übersetzung und Herausgabe des Buches Die Religionen und das Heilige von Mircea Eliade. 1954 wurde er von Hans Sedlmayr eingeladen, ihm als Assistent beim Ausbau des Kunsthistorischen Instituts zu helfen. Hier habilitierte er sich 1959 über „Gesellschaft und bildende Kunst“. In dieser Zeit befreundete er sich auch mit dem Rektor der Hochschule für Politik München, Helmut Kuhn, den er als seinen letzten Lehrer bezeichnete.

1964 wurde Rassem als Ordinarius für Soziologie und Kulturwissenschaft nach Saarbrücken berufen. 1968 wechselte er nach Salzburg und begründete dort 1988 „Kultursoziologie“ als Fach.

Rassem ist dem konservativen Spektrum zuzurechnen. In den 1950er Jahren gehörte er einer „Tafelrunde“ von Verehrern Carl Schmitts mit Winfried Martini, Armin Mohler und Caspar von Schrenck-Notzing an. Seit seiner Studentenzeit fühlte sich Rassem außerdem dem Kreis der Schüler Othmar Spanns verbunden und schrieb für die von Eliade und Ernst Jünger herausgegebene Zeitschrift Antaios. Zusätzlich steuerte er Beiträge zu Handbüchern wie Geschichtliche Grundbegriffe bei.

Schriften (Auswahl)

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Literatur

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Personendaten
NAME Rassem, Mohammed
ALTERNATIVNAMEN Rassem, Mohammed Hassan (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Soziologe
GEBURTSDATUM 27. April 1922
GEBURTSORT München
STERBEDATUM 4. Mai 2000
STERBEORT Salzburg