Peter Waldner (* 13. Jänner 1966 in Mals im Südtiroler Vinschgau, Italien) ist ein in Österreich lebender Organist, Cembalist, Fortepiano-Spieler, Ensemble-Leiter, Spezialist für Alte Musik, historisch informierte Aufführungspraxis und historische Tasteninstrumente sowie Musikwissenschaftler und Germanist.

Leben und Wirken

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Waldner stammt aus Mals im Vinschgau und legte seine Matura 1985 als Schüler des Johanneums in Meran ab. Seine musikalische Ausbildung erhielt er zunächst am Tiroler Landeskonservatorium bei Reinhard Jaud, Hans Kofler, Bojidar Noev und Günther Andergassen sowie am Institut für Musikwissenschaft der Universität Innsbruck unter Walter Salmen. Weiter studierte er bei Gustav Leonhardt in Amsterdam, bei Hans van Nieuwkoop und Kees van Houten an den historischen Orgeln von Amsterdam, Haarlem, Alkmaar und Helmond, bei William Christie in Paris sowie bei Jean-Claude Zehnder an der Schola Cantorum Basiliensis. Meisterkurse führten ihn auch zu Luigi Ferdinando Tagliavini, Jesper Bøje Christensen, Kenneth Gilbert, Harald Vogel, Pierre Hantaï und Daniel Roth.[1]

Waldner ist in Innsbruck als Professor für Cembalo, Orgel, Generalbass, Ornamentik, Stilkunde und Aufführungspraxis Alter Musik am Tiroler Landeskonservatorium und als Dozent an der Expositur der Universität Mozarteum Salzburg sowie seit 1988 als Organist und Kirchenmusiker der Landschaftlichen Pfarrkirche Mariahilf tätig. Seine Konzerttätigkeit führte ihn in die meisten europäischen Länder. Als Cembalist, Organist, Clavichord- und Fortepiano-Spieler war er ebenso wie als Ensemble-Leiter bei zahlreichen Festivals für Alte Musik zu Gast. Rundfunkaufnahmen erfolgten beim österreichischen (ORF), italienischen (RAI), bayerischen (BR) und niederländischen Rundfunk (KRO).[2]

Seit 1994 spielt Waldner CDs mit Alter Musik an historischen Tasteninstrumenten ein; sie erschienen im Eigenverlag, beim Label Extraplatte Wien, beim ORF (Österreichischer Rundfunk Tirol, Vorarlberg und ORF-Edition Alte Musik), in der CD-Reihe musikmuseum der Tiroler Landesmuseen, beim österreichischen Label fra bernardo und beim belgischen Label Organroxx. 2011 initiierte er seine eigene CD-Reihe Tastenfreuden, die ausschließlich an historischen Tasteninstrumenten oder deren Kopien interpretierte Meister- und Schlüsselwerke des Tastenrepertoires aus Renaissance, Barock, Klassik und Frühromantik präsentiert.[3]

Waldner ist künstlerischer Leiter der Konzertreihe für Alte Musik Innsbrucker Abendmusik (1988 bis 2013: AbendMusic – Lebensmusik) und Gründer des Tiroler Ensembles für Alte Musik vita & anima. Regelmäßig konzertiert er als Solist an Orgel, Cembalo, Virginal, Spinett, Clavichord, Lautenklavier und Fortepiano; dabei interpretiert er Musik der Renaissance, des Barock, der Klassik und der Frühromantik.[4]

Seit 2009 widmet sich Waldner in Konzerten und CD-Produktionen mit seinem Ensemble für Alte Musik vita & anima[5] und in enger Zusammenarbeit mit der von Franz Gratl geleiteten Musikabteilung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum der Wiederentdeckung unbekannter oder vergessener Barockmusik aus Tirol, die in europäischen Musikarchiven liegt. Ein weiteres, auf mehrere Jahre hin angelegtes Projekt ist die systematische CD- und Video-Dokumentation der kostbaren historischen Orgeln Südtirols in Zusammenarbeit mit der Brixner Initiative Musik und Kirche und der Musikabteilung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. Außerdem arbeitete Waldner mit zahlreichen Ensembles und Spezialisten für Alte Musik zusammen.[6]

Auszeichnungen

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Diskografie

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Die folgenden CD-Einspielungen sind chronologisch geordnet:[9]

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Einzelnachweise

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  1. Präsenz auf der Website des Tiroler Landeskonservatoriums (Memento des Originals vom 17. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.konstirol.at, abgerufen am 16. März 2017.
  2. Stift Wilten: Vita (Memento des Originals vom 20. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stift-wilten.at, abgerufen am 19. Dezember 2014.
  3. Tiroler Tageszeitung: Lyrische und bewegende Tastenfreuden, abgerufen am 8. März 2020.
  4. Innsbrucker Abendmusik (Memento des Originals vom 20. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.innsbrucker-abendmusik.at, abgerufen am 19. Dezember 2014.
  5. vita & anima. Website von Peter Waldner, abgerufen am 16. März 2017.
  6. Biographie. Website von Peter Waldner, abgerufen am 16. März 2016.
  7. Jakob-Stainer-Preis (Memento vom 20. Dezember 2014 im Internet Archive), abgerufen am 19. Dezember 2014.
  8. stol.it: Konzert mit Peter Waldner (Memento vom 20. Dezember 2014 im Internet Archive), abgerufen am 19. Dezember 2014.
  9. CDs. Website von Peter Waldner, abgerufen am 16. März 2017.
Personendaten
NAME Waldner, Peter
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Organist, Cembalist und Fortepiano-Spieler, Musikwissenschaftler
GEBURTSDATUM 13. Januar 1966
GEBURTSORT Mals