Philip Tiedemann (* 12. August 1969 in Gießen) ist ein deutscher Regisseur.

Laufbahn

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Philip Tiedemann, einer von zwei Söhnen von Inge Tiedemann, geborene Hoffmann, und des Professors für Strafrecht Klaus Tiedemann,[1] arbeitete von 1990 bis 1992 an den Städtischen Bühnen Freiburg im Breisgau, 1992 wechselte er zum Theater Basel, 1994 zum Theater Bremen. Zwischen 1995 und 1999 inszenierte er am Burgtheater. Seit 1999 arbeitet er am Berliner Ensemble, wo er unter der Intendanz von Claus Peymann drei Jahre lang Oberspielleiter war. Mit Claus Peymann verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit. Als Regieassistent war er an den obengenannten Theatern bei Regisseuren wie Ulrich Brecht, Jürgen Kruse, Robert Hunger-Bühler, Günther Gerstner, Christian Pade, B. K. Tragelehn, Thomas Schulte-Michels, Markus Dietz, Johannes Klaus, Ernst Theo Richter, Ursel und Karl-Ernst Herrmann, Frank-Patrick Steckel, Tamás Ascher und Claus Peymann tätig.

Seit 2002 arbeitet Tiedemann als freier Regisseur an zahlreichen Theatern im In- und Ausland, u. a. dem Hamburger Schauspielhaus, dem Burgtheater Wien, dem Düsseldorfer Schauspielhaus und dem Das Norwegische Theater in Oslo.

Bekannt wurde er durch die Inszenierung der Dramolette von Thomas Bernhard, die unter dem Titel Claus Peymann kauft sich eine Hose und geht mit mir essen im Wiener Akademietheater in der Spielzeit 1998–1999 und am Berliner Ensemble 2001 aufgeführt wurden.

Tiedemann inszenierte mehrere Stücke, die sich mit Antisemitismus und Rechtsextremismus auseinandersetzen: Rolf Hochhuths Der Stellvertreter (2001 am Berliner Ensemble mit Hans Michael Rehberg und 2018 am Schlosspark Theater mit Georg Preusse als Papst), von Thomas Bernhard Heldenplatz (2010 in Wien) und Jeff Baron Besuch bei Mr. Green (2011 in Berlin), beide mit Michael Degen, sowie mehreren Stücken George Taboris (2004 Goldberg-Variationen in Stuttgart, 2013 Mein Kampf in Oslo und 2021 auf Usedom, 2014 Die Kannibalen in Berlin) und 2020 die deutschsprachige Erstaufführung von Christopher Hamptons „Ein deutsches Leben“ in Berlin und Hamburg (2022/23). Seit 2021 ist Philip Tiedemann auch Künstlerischer Leiter von „Klassik-am-Meer“.

Tiedemann spezialisierte sich zudem auf Bertolt Brecht (10 Inszenierungen) und Peter Handke (9 Inszenierungen).

Inszenierungen

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Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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  1. Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 1251.
Personendaten
NAME Tiedemann, Philip
KURZBESCHREIBUNG deutscher Regisseur
GEBURTSDATUM 12. August 1969
GEBURTSORT Gießen