Reiner Klimke (* 14. Januar 1936 in Münster; † 17. August 1999 ebenda) war ein erfolgreicher deutscher Dressur- und Vielseitigkeitsreiter sowie Politiker (CDU). Er zählt zu den erfolgreichsten Sommerolympioniken. Er war über viele Jahre der erfolgreichste Olympiateilnehmer Deutschlands, bis er bei den Olympischen Sommerspielen 2000 von Birgit Fischer abgelöst wurde.[1] Lange war Klimke der siegreichste Dressurreiter der Welt,[1] bevor er von Isabell Werth abgelöst wurde.
Er wurde vom Sportbund der Stadt Münster beim Ball des Sports 1974, 1981, 1982 und 1988 als Sportler des Jahres ausgezeichnet.[2] Der Sportbund der Stadt Münster ehrte ihn im Jahr 2000 mit dem Sport-Oscar.[2]
2008 wurde Reiner Klimke in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen. Außerdem war er Träger des Silbernen Lorbeerblattes und des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen.[3]
Klimke begann 1948 an der Westfälischen Reit- und Fahrschule in Münster das Reiten. Seine ersten Turniererfahrungen sammelte er 1950 in der Vielseitigkeit in Paderborn, 1955 folgte dann der erste internationale Auftritt in Thun. Bei der Vielseitigkeitseuropameisterschaft 1957 in Kopenhagen erreichte er die Silbermedaille, 1959 in Harewood House mit Fortunat[4] die Goldmedaille, jeweils in der Mannschaftswertung. 1960 gewann er mit Fortunat[4] die deutsche Meisterschaft[5], nahm an den Olympischen Spielen in Rom teil und gewann mit Winzerin[4] die Deutsche Meisterschaft.
Bei den Olympischen Spielen gewann er insgesamt sechs Gold- und zwei Bronzemedaillen. Sechsmal wurde er Weltmeister, elfmal Europameister. Bei den Olympischen Spielen 1988 war er bei der Eröffnungsfeier Fahnenträger der bundesdeutschen Mannschaft.
Sein erfolgreichstes und wohl bekanntestes Pferd war Ahlerich, mit dem er Olympiasiege, Welt- und Europameisterschaften und sieben Deutsche Meisterschaften erringen konnte.
1984 erhielt er das FN-Ehrenzeichen in Gold mit Lorbeer, Olympischen Ringen und Brillanten.[6] 1986 wurde er zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt Münster ernannt. Dort wurde auf der Sentruper Höhe eine Straße nach ihm benannt. Er ist der Vater des Dressurreiters Michael Klimke und der Dressur- und Vielseitigkeitsreiterin Ingrid Klimke.
1988 erschien in Paraguay eine Briefmarke mit Klimke als Dressurreiter.
Die Gemeinde Neufahrn bei Freising hat nach ihm eine Straße benannt.[7]
Nach dem Abitur 1955 studierte er Rechts- und Staatswissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, wurde 1963 zum Dr. jur. promoviert[8] und arbeitete anschließend als selbstständiger Rechtsanwalt und Notar. Während seines Studiums wurde er 1955 Mitglied der Burschenschaft der Pflüger Halle zu Münster,[9] der er sein Leben lang eng verbunden blieb.
Bereits seit 1950 war er Mitglied der CDU. Dem Landtag von Nordrhein-Westfalen gehörte er vom 31. Mai 1990 bis 31. Mai 1995 an. Dort war er stellvertretender Vorsitzender des Sportausschusses.
Bis zu seinem Tod arbeitete Klimke an einem anlässlich der Olympischen Sommerspiele 2000 in Sydney geplanten Comeback. Am 17. August 1999 erlag Klimke im Alter von 63 Jahren den Folgen seines zweiten Herzinfarktes.[10] Sein Grab befindet sich auf dem Zentralfriedhof Münster.
In Münster wird der Reiner-Klimke-Preis als Ehrenamtspreis für Münsters Sportvereine verliehen.
Jeweils zu den Olympischen Spielen erschienen folgende Werke:
Münster 1972, ISBN 3-402-06371-9.