Rindszungen

Dickstiel-Rindszunge (Buglossoides incrassata)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Familie: Raublattgewächse (Boraginaceae)
Unterfamilie: Boraginoideae
Tribus: Lithospermeae
Gattung: Rindszungen
Wissenschaftlicher Name
Buglossoides
Moench

Die Rindszungen oder Steinsamen (Buglossoides) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Die 9 bis 15 Arten sind in Eurasien verbreitet.

Beschreibung

Illustration von Acker-Steinsame (Buglossoides arvensis)

Vegetative Merkmale

Die Rindszungen-Arten sind einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen oder Halbsträucher mit Wuchshöhen bis zu 0,5 Meter. Stängel und Blätter besitzen-borstige Haare. Die wechselständigen Laubblätter besitzen meist keinen Blattstiel, sind einfach und an der Oberseite behaart. An der Unterseite ist nur der Mittelnerv sichtbar. Nebenblätter fehlen.

Generative Merkmale

Die Blüten stehen meist in Wickeln. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die fünf Kelchblätter sind verwachsen. Die verwachsene Krone besitzt im Schlund keine Falten, sondern lediglich fünf deutliche Drüsen- oder Haarleisten. Die Kronzipfel sind deutlich kürzer als die Kronröhre. Die Farbe der Krone ist weiß bis cremefarben oder blau bis purpurn. Es ist nur ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen, der durch eine falsche Scheidewand in vier Teile geteilt ist.

Die zwei oder vier Teilfrüchte pro Klausenfrucht sind nussartig und beinhalten je einen Samen.

Systematik

Die Gattung Buglossoides wurde 1794 durch Conrad Moench in Methodus Plantas Horti Botanici et Agri Marburgensis: a staminum situ describendi, S. 418 aufgestellt. Der botanische Gattungsname Buglossoides leitet sich von den griechischen Wörtern boús für Rind oder Ochse und glotta für Zunge und -oides für ähnlich ab.

Acker-Steinsame (Buglossoides arvensis)

Die Gattung Buglossoides gehört zur Tribus Lithospermeae in der Unterfamilie Boraginoideae innerhalb der Familie Boraginaceae. Die Gattung Buglossoides wurde manchmal auch in die Gattung Lithospermum eingegliedert. 2008 und 2014 ergaben Untersuchungen, dass einige Buglossoides-Arten in die Gattungen Glandora D.C.Thomas & al. sowie Aegonychon Gray zu stellen sind.[1]

Die Gattung Buglossoides umfasst je nach Autor etwa 9 bis 15 Arten, wobei nur maximal sieben Arten auch in Europa vorkommen:[2]

Nach Lorenzo Cecchi et al. 2014 sind wenige Arten in die reaktivierte Gattung Aegonychon Gray ausgegliedert:[1][2]

Nach Lorenzo Cecchi et al. 2014 gehören zwei Arten in die 2008 neu aufgestellte Gattung Glandora D.C.Thomas & al.:[1]

Belege

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Lorenzo Cecchi, Andrea Coppi, Hartmut H. Hilger, Federico Selvi: Non-monophyly of Buglossoides (Boraginaceae: Lithospermeae): Phylogenetic and morphological evidence for the expansion of Glandora and reappraisal of Aegonychon. In: Taxon Volume 63, Issue 5, 2014, S. 1065–1078. doi:10.12705/635.4
  2. a b c d e f g h i j k l m n Benito Valdés, 2011: Boraginaceae.: Datenblatt Boraginaceae In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  3. Buglossoides im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 19. November 2018.