Rolf Bongs (* 5. Juni 1907 in Düsseldorf; † 20. November 1981 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller.

Leben

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Rolf Bongs war der Sohn des Landrates Rudolf Bongs. Er wuchs in Düsseldorf auf und erlernte bereits als Schüler das publizistische Handwerk während der Mitarbeit an der Düsseldorfer Schülerzeitung. Nachdem er 1928 die Reifeprüfung abgelegt hatte, studierte er Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten in München, Berlin und Marburg. Während dieser Zeit war er Mitbegründer der Marburger Flugblätter und machte die Bekanntschaft mit dem Werk André Gides, das großen Einfluss auf Bongs ausübte.

1934 promovierte Rolf Bongs an der Universität Marburg mit einer Arbeit über Heinrich von Kleist zum Doktor der Philosophie. Sein Band „Gedichte“ von 1935 wurde von der Zensur des Dritten Reiches kurz nach dem Erscheinen verboten, der Autor mit einem zeitweiligen Schreibverbot belegt. In den folgenden Jahren übte Bongs, der seit 1937 verheiratet war, verschiedene Tätigkeiten aus; unter anderem war er kaufmännischer Angestellter, Sportlehrer und Journalist, schließlich Archivar und Bibliothekar. Daneben bot ihm vor allem die Rabenpresse des Verlegers V. O. Stomps eine Möglichkeit zur Veröffentlichung seiner Texte. Ab 1938 war Bongs beim Volksbund für das Deutschtum im Ausland angestellt, für den er 1942 in zwei Veröffentlichungen die im Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag vereinbarte Umsiedlung der Volksdeutschen aus dem sowjetisch besetzten Polen, aus dem Generalgouvernement und aus Bessarabien nach Beendigung des Überfalls auf Polen schilderte und rechtfertigte. Von 1941 bis 1942 betreute er das Rheinische Dichter-Archiv, in dem Manuskripte und Materialien von zeitgenössischen Autoren der preußischen Rheinprovinz gesammelt wurden. Ab 1942 nahm er als Soldat der Waffen-SS und SS-Kriegsberichterstatter am Zweiten Weltkrieg in der Sowjetunion, in Italien und Frankreich teil.

Nach seiner Entlassung aus einer kurzen amerikanischen Kriegsgefangenschaft kehrte Bongs 1945 nach Düsseldorf zurück, wo er als Journalist und Kritiker und ab 1955 als freier Schriftsteller tätig war. Er reiste mehrere Male nach Griechenland und in die USA. 1971 hatte er eine Gastprofessur für deutschsprachige Gegenwartslyrik an der University of Massachusetts in Amherst inne. Bongs, der in den letzten Jahren seines Lebens zunehmend unter einer schweren rheumatischen Erkrankung litt, nahm sich 1981 das Leben.

Rolf Bongs' Werk umfasst Gedichte, Erzählungen, Romane, Essays, Dramen und Hörspiele. Bongs' frühe Gedichte tendieren zur Neuen Sachlichkeit, daneben spielt in seiner Lyrik allerdings auch ein ausgesprochener Kult des antiken Griechenlands, der Leichtathletik und des männlichen Körpers eine wichtige Rolle. Nach seiner Mitwirkung im nationalsozialistischen Propaganda-Apparat während des Zweiten Weltkriegs und infolge seiner vehementen Ablehnung der aktuellen literarischen Bewegungen der frühen Bundesrepublik fristete Bongs nach 1945 ein literarisches Nischendasein. Von Bedeutung war er allenfalls für die Rezeption des Werkes des von ihm verehrten André Gide im Nachkriegsdeutschland. Bongs’ Nachlass ruht im Düsseldorfer Heinrich-Heine-Institut.

Auszeichnungen

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Werke

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Herausgeberschaft

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Literatur

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Personendaten
NAME Bongs, Rolf
KURZBESCHREIBUNG deutscher Dichter, Schriftsteller und Journalist
GEBURTSDATUM 5. Juni 1907
GEBURTSORT Düsseldorf
STERBEDATUM 20. November 1981
STERBEORT Düsseldorf