S-Bahn Steiermark | |||||||||||||||||
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Die S-Bahn Steiermark[1] (anfangs auch „S-Bahn Graz“ genannt) ist ein Nahverkehrsprojekt, das den Großraum Graz und den Zentralraum Obersteiermark mit dem Rest der Steiermark verbindet. An diesem Projekt wird seit 1998 gearbeitet. Die Inbetriebnahme erfolgte am 9. Dezember 2007.
Die Fertigstellung soll bis 2026 erfolgen. Künftig soll die S-Bahn bessere Verbindungen im 15- beziehungsweise 30-Minuten-Takt sowie klimatisierte und niederflurige Züge bieten. Momentan (Fahrplan 2017) fährt aber zum Beispiel sonntags nur stündlich ein Zug zwischen dem Flughafen und der Stadt Graz.[2] Der 30-Minuten-Takt wird durch den Regionalbusverkehr aufrechterhalten. Durch die Attraktivierung des Schienennahverkehrs konnten die Fahrgastzahlen deutlich gesteigert werden, was dem Ziel entspricht, dem vermehrten motorisierten Individualverkehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln entgegenzuwirken.
Die Linienbezeichnungen der S-Bahn im Großraum Graz orientieren sich an den bereits vorhandenen Regionalbus-Korridoren der Verbund Linie, bei der dreistellige Linienbezeichnungen, die je nach Fahrtrichtung identische Hunderterstellen tragen, vergeben sind. Die S-Bahn-Hauptlinien werden mit jeweils diesen einstellig, davon abzweigende Nebenlinien zweistellig bezeichnet. Bei letzteren bleibt die Zehnerstelle unverändert, und die Einerstelle wird von Graz ausgehend fortlaufend gezählt. Jeder Hauptlinie ist zusammen mit ihren Nebenlinien eine Farbe zugeordnet.
Linie | Linienverlauf | Strecken | Betriebsführung | Inbetriebnahme |
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Graz – Peggau-Deutschfeistritz – Frohnleiten – Bruck an der Mur | Südbahn | ÖBB | 9. Dez. 2007 | |
(Graz) – Peggau-Deutschfeistritz – Deutschfeistritz – Übelbach | (Südbahn) Peggau–Übelbach |
StB | 9. Dez. 2007 | |
Graz – Gleisdorf – Feldbach – Fehring | Steirische Ostbahn | ÖBB | 12. Dez. 2010 | |
(Graz) – Gleisdorf – Weiz | (Steirische Ostbahn) Gleisdorf–Weiz |
StB | 12. Dez. 2010 | |
Graz – Leibnitz – Spielfeld-Straß | Südbahn | ÖBB | 9. Dez. 2007 | |
(Graz) – Spielfeld-Straß – Bad Radkersburg | (Südbahn) Radkersburger Bahn |
ÖBB | 9. Dez. 2007 | |
Graz – Werndorf – Wies-Eibiswald (*) | Südbahn Koralmbahn Wieserbahn |
GKB | 12. Dez. 2010 | |
Graz – Lieboch – Wies-Eibiswald (*) | Köflacherbahn Wieserbahn |
GKB | 9. Dez. 2007 (bis 11. Dez. 2010 „S6“) | |
Graz – Lieboch – Köflach | Köflacherbahn | GKB | 9. Dez. 2007 | |
Unzmarkt – Leoben – Bruck an der Mur | Rudolfsbahn Bruck an der Mur–Leoben |
ÖBB | 11. Dez. 2016 | |
Bruck an der Mur – Kapfenberg – Mürzzuschlag | Südbahn | ÖBB | 11. Dez. 2016 |
(*) Seit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010 wird die statt über Lieboch über die Südbahn und Koralmbahn geführt, womit nun auch die neue Haltestelle Hengsberg bedient wird. Die Fahrzeit auf der Verbindung Graz – Deutschlandsberg wurde damit von 55 auf 40 Minuten verkürzt.
Für den Betrieb werden derzeit Fahrzeuge der Typen ÖBB 5022, ÖBB 4024, ÖBB 4744, CityShuttle-Wendezüge, StB 4062, StB 4481, StB 5062, StB 5047, GKB DoStos und GKB 5063 eingesetzt.
Obwohl die S-Bahn Steiermark ein relativ junges S-Bahn-System ist, kam es seit Start der S-Bahn bereits zu zahlreichen Fahrzeugausmusterungen, was meist dem Kauf von Neufahrzeugen geschuldet ist.
Der Ausbau zur S-Bahn erfolgt in drei Schritten. Derzeit wurden die Ziele der Phasen 1–3 umgesetzt und die S-Bahn ist in Betrieb.
Mit diesem Schritt (2007/08) wurde eine Attraktivierung des Schienenverkehrs durch Fahrplanverdichtungen in der Frühspitze (in Richtung Zentrum) und im Abendverkehr (in die Regionen) erwirkt. Seit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 verkehren die Linien , , , , und bereits großteils getaktet. Die Linien und waren ebenso ab diesem Zeitpunkt mit einem verdichteten Fahrplan in Betrieb, jedoch noch nicht als S-Bahn-Linien, sondern als R530 und R531 und nicht vertaktet.
Der neu errichtete Bahnhof Graz Don Bosco ist ein wichtiger Umsteigepunkt für aus Süden (Südbahn) und Osten (Ostbahn) kommende Zugpassagiere in der Stadt Graz, da hier eine Anzahl von Buslinien direkt unter dem Bahnhof halten und so eine Entlastung des Hauptbahnhofs und rascheren Transport ins Stadtzentrum ermöglichen.
Seit Juni 2010 verkehren auf der zwischen Graz und Bruck/Mur sowie zwischen Graz und Spielfeld-Straß zusätzliche Züge im Halbstundentakt. Stündlich verkehren S-Bahnen, zu Hauptverkehrszeiten im Halb-Stunden-Takt oder nach Bedarf im 15-Minuten-Takt. Überdies verdichten Regionalexpresszüge dieses Angebot.
Seit 12. Dezember 2010 verkehrt die von Graz nach Wies-Eibiswald über die Südbahn und Koralmbahn statt wie bisher über Lieboch. Damit wurde das erste Teilstück der Koralmbahn in Betrieb genommen, die neue Haltestelle Hengsberg bedient und die Fahrzeit auf der Verbindung Graz–Deutschlandsberg von derzeit 55 auf 40 Minuten verkürzt. Die Stammstrecke über Lieboch wird mit der neuen Linie bedient.[3]
In der dritten und letzten Phase ab 2012 sollen alle Bahnverbindungen von und nach Graz mit modernen Triebwagen ausgestattet sein. Darüber hinaus werden die Haltestellen und die Bahnhofsgestaltung vereinheitlicht. Ein kundenfreundliches Informationssystem auf internationalem Standard soll die Fahrgäste unterstützen. Auf eingleisigen Strecken ist noch der Ausbau von Bahnhöfen und Bau von Ausweichen – vor allem auf der Steirischen Ostbahn – notwendig. 18 neue Triebwagen werden angekauft.[4] Weiters sollte der Obersteirische Zentralraum von Kapfenberg bis Leoben erschlossen werden. Dazu war vorerst eine Linie geplant, welche als einzige Linie nicht durch das Stadtgebiet von Graz geführt wird beziehungsweise dort endet. Im Oktober 2015 wurde ein neuer Ausbauplan präsentiert, welcher eine von Unzmarkt bis Bruck an der Mur und eine von Bruck an der Mur bis Mürzzuschlag ab Fahrplanwechsel 2016/17 vorsah und schließlich umgesetzt wurde.[5]
Die sollte bis September 2017 durch das Weizer Stadtzentrum bis zum im Norden der Stadt gelegenen Schulzentrum verlängert und zwei neuen Haltestellen Weiz Zentrum und Weiz Nord errichtet werden. Am 10. September 2018 wurde der Zugverkehr zu den Haltestellen Weiz Zentrum und Weiz Nord aufgenommen.[6][7][8]
Mit der Fertigstellung des Bahnhofs in Frohnleiten, welcher von 2 auf 3 Bahnsteiggleise erweitert wurde, ist zukünftig geplant, den Verkehr auf der zwischen Graz und Frohnleiten zu verdichten, da der südliche Abschnitt auf dieser S-Bahnlinie stärker genutzt ist als der nördliche.[9]
Weiters gibt es Pläne, die Linien und bis Eibiswald zu verlängern und die Strecken der , und zu elektrifizieren. Bis Dezember 2025 sollten die Köflacherbahn und die Wieserbahn elektrifiziert werden, gleichzeitig mit Inbetriebnahme der Koralmbahn soll die Elektrifizierung abgeschlossen sein.[10][11][12] Nach derzeitigem Stand soll nur die bis 2025 vollständig elektrifiziert sein und mit 3. August 2025 den elektrischen Betrieb aufnehmen. Das restliche GKB-Netz folgt schrittweise bis 2028. Im Zuge der Elektrifizierung der GKB ist auch die Einrichtung einer neuen Linie S71 vom Grazer Hauptbahnhof zum neu zu errichtenden Nahverkehrsknoten Seiersberg geplant.[13][14]
Im Zuge des Baues der Koralmbahn soll im Bereich des Flughafens Graz eine Unterflurtrasse gebaut werden.
Am 7. November 2022 präsentierte die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner Pläne zum möglichen Ausbau des Bahnnetzes im Steirischen Zentralraum in und um die Landeshauptstadt Graz. Aus einer von Willi Hüsler durchgeführten Studie ging die Errichtung eines ca. 5,5 km langen Eisenbahntunnels durch die Grazer Innenstadt sowie oberirdischer Neubau- und Zulaufstrecken als geeignetste Lösung hervor.[15]
Der Tunnel soll vor dem Hauptbahnhof abtauchen und über die drei Tiefbahnhöfe Graz Hauptbahnhof, Graz Zentrum und Graz Messe am Grazer Ostbahnhof wieder in das Bestandsnetz münden. Die Studie geht von der Errichtung der geplanten Verbindungsstrecke zwischen Koralmbahn und Steirischer Ostbahn aus und sieht die Einbindung dieser in das S-Bahnnetz vor, weiters ist die Errichtung einer Neubaustrecke nach Fernitz geplant. Inklusive der zwei geplanten neuen Stationen im Innenstadttunnel sieht der Plan die Errichtung von 13 neuen Bahnhöfen und Haltestellen im Grazer Stadtgebiet sowie weiterer Stationen im Umland von Graz vor.[16]