Die Schader-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Darmstadt. Sie finanziert ihre Fördertätigkeit aus den Erträgen des von Alois M. Schader gestifteten Privatvermögens. Die Schader-Stiftung wurde 1988 gegründet.

Stiftungszweck

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Zweck der Stiftung ist die Förderung der Gesellschaftswissenschaften. Die Stiftung will die Kommunikation und Kooperation zwischen den Gesellschaftswissenschaften und der Praxis sowie die Praxisorientierung in den Gesellschaftswissenschaften fördern. Die Schader-Stiftung versteht sich als Dialogplattform, die wissenschaftliche, öffentliche und zivilgesellschaftliche Projekte ermöglicht, durchführt, moderiert und teilweise auch publiziert.[1]

Die Fördertätigkeit gliedert sich in sieben Themenfelder:

Die Schader-Stiftung fördert überwiegend durch die Ausrichtung von Veranstaltungskooperationen im eigenen Stiftungszentrum in Darmstadt. Der Stiftungszweck des Dialogs zwischen Gesellschaftswissenschaften und Praxis bedingt, dass auch wissenschaftliche Projekte durchweg eine Beteiligung von Praxis aufweisen. Nach der Stiftungssatzung „werden unter Gesellschaftswissenschaften alle Wissenschaften verstanden, die sich mit der Weiterentwicklung des Gemeinwesens auseinandersetzen.“ Ein „Call for Conferences“ richtet sich an die gesellschaftswissenschaftlichen Fachgesellschaften und an Projekte der Deutschen Forschungsgemeinschaft.[3]

Gremien

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Dem Vorstand gehören als Geschäftsführender Vorstand seit 1. Juni 2013 Alexander Gemeinhardt sowie als nebenamtlicher Vorstand seit dem 16. März 2020 Robert Langer als Finanzvorstand an. Dem Stiftungsrat stehen Andrea Bartl sowie Philipp Thoma vor, weitere Mitglieder sind Heiko Depner, Jochen Partsch, Dagmar Rechenbach, Caroline Y. Robertson-von Trotha, Kjell Schmidt und Marie-Luise Wolff.

Der Große Konvent ist das zentrale Beratungsgremium der Stiftung und tagt jährlich im Umfeld des Gründungstags der Stiftung (30. November). Damit beteiligt die Schader-Stiftung ihre Kooperationspartner in einem besonderen Verfahren direkt an der Erstellung der Programmarbeit. Aus dem Großen Konvent rekrutiert sich ein Kleiner Konvent als Wissenschaftlicher Beirat. Ihm gehören derzeit an: Maximilian Bertamini, Jana Friedrichsen, Anselm Hager, Roger Häußling, Ulrike Röttger, Ursula Stein und Peter F. Titzmann.

Der Senat der Schader-Stiftung bildet sich aus den letztjährigen Preisträgern des Schader-Preises, namentlich Steffen Mau, Lisa Herzog, Armin Nassehi, Dorothea Kübler, Christoph Möllers, Otfried Jarren und Nicole Deitelhoff. Frühere Senatsmitglieder waren Franz-Xaver Kaufmann (bis 2016), Klaus von Beyme (bis 2017), Stephan Leibfried (bis 2018), Wolf Lepenies (bis 2019), Paul Kirchhof (bis 2020), Jutta Allmendinger (bis 2021), Angelika Nußberger (bis 2022) und Christine Landfried (bis 2023).[4]

Ausgewählte Projekte

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Großer Konvent

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Der Große Konvent als Haupttagung jeweils im November setzt mit seinem Titel das „Konventsthema“ als Jahresthema der Schader-Stiftung, das zugleich als Förderschwerpunkt für das laufende und das Folgejahr ausgeschrieben wird.[3]

s:ne Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung

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Seit dem 1. Januar 2018 bis Ende 2022 bietet die Schader-Stiftung als strategischer Partner der Hochschule Darmstadt eine Innovations- und Transformationsplattform im Projekt „s:ne Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung – Transfer als Lernprozess in der Region“ an. s:ne wird aus der Bund-Länder-Förderinitiative „Innovative Hochschule“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert. Mit rund zwei Millionen Euro pro Jahr und einer Laufzeit von fünf Jahren werden die Bestrebungen der Hochschule Darmstadt unterstützt, in Lehre und Forschung im Bereich der Nachhaltigen Entwicklung eng mit Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft in der Region zusammenzuarbeiten und dabei relevante Akteure der Region sowie weitere Hochschulen, außeruniversitäre Forschung und die Zivilgesellschaft in einem transformativen Prozess zusammenbringen und die Transferaktivitäten der Hochschule in mehreren Phasen in ein „lernendes System“ zu überführen. Die ersten inhaltlichen Schwerpunkte sind: Nachhaltige Städte und Siedlungen, nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen sowie Digitale Stadt.

Integrationspotenziale in Gesellschaftswissenschaften und Praxis

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Ziel ist des Projektes ist es, Integrationspotenziale von Menschen mit Migrationshintergrund nachhaltig zu stärken, deren Eigeninitiative und gesellschaftliche Selbstwirksamkeit zu erhöhen, das Themenfeld Integration in gesellschaftswissenschaftlichen Debatten zu verankern, den Austausch zwischen gesellschaftlichen Sektoren, mit der Sozialwissenschaft und weiteren Wissenschaften zu stärken, Kompetenzen der Beteiligten zu erweitern und die strukturelle Verbesserung der Kooperation und sozialen Koproduktion von Menschen mit und ohne direkten Migrationshintergrund zu erreichen. Die einzelnen Veranstaltungen des Projekts fördern in erster Linie den Austausch zwischen gesellschaftlichen Sektoren und der Wissenschaft. Das auf drei Jahre angelegte Projekt (2016–2019) wird vom Landesprogramm WIR des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration gefördert.

Sommercamps

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Alle zwei Jahre bietet die Schader-Stiftung in Kooperation mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius Sommercamps als interdisziplinäres Angebot für Studierende höherer Semester, Promovierende und junge Berufstätige mit maximal drei Jahren Berufserfahrung an. Im Sommercamp konzipieren interdisziplinär zusammengesetzte Dialogprojekte im Rahmen eines vorgegebenen, zumeist weit gespannten Themas. Die Auslober des Sommercamps versprechen, eines der entwickelten Projekte im Anschluss umzusetzen, weiterzuentwickeln oder fördernd voranzutreiben.

Themen der Sommercamps waren bisher:

Das Sommercamp 2019 fand in Kooperation mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, der Akademie der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen und dem Deutschen Werkbund Hessen statt.

Galerie der Schader-Stiftung

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Standort der Galerie der Schader-StiftungKoordinaten: 49° 51′ 46,84″ N, 8° 39′ 13,61″ O

Die Schader-Stiftung bietet mit einer eigenen Galerie eine Möglichkeit, zeitgenössische Kunst unter sozialwissenschaftlichen Fragestellungen zu präsentieren. Die Galerie wurde im Zuge eines Umbaus von „Haus Schader“, dem älteren Stiftungsgebäude in der Goethestraße 1, 1993 errichtet und umfasst einen dreiteilig gegliederten Raum von 300 m2 Ausstellungsfläche.[13] Von 2007 bis 2017 kooperierte die Galerie der Schader-Stiftung mit dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt in zwei Ausstellungsreihen:[4] „Dialoge – Gesellschaftswissenschaften und Kunst“ (2014–2017) sowie „Bilder gesellschaftlichen Wandels“ (2007–2012).

Publikationen

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Grundlegende Publikationen

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Dokumentationen des Großen Konvents

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Tagungsdokumentationen

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Themenfeld Stadtentwicklung und Wohnen

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Themenfeld Vielfalt und Integration

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Weitere thematische Publikationen

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Einzelnachweise

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  1. a b Schader Stiftung – Zweck und Ziele. In: schader-stiftung.de. Abgerufen am 7. November 2020.
  2. a b Schader Stiftung – Themen. In: schader-stiftung.de. Abgerufen am 7. November 2020.
  3. a b Schader Stiftung – Förderung. In: schader-stiftung.de. Abgerufen am 7. November 2020.
  4. a b Schader Stiftung – Gremien. In: schader-stiftung.de. Abgerufen am 7. November 2020.
  5. a b https://www.schader-stiftung.de/GrKo20
  6. https://www.schader-stiftung.de/grko19@1@2Vorlage:Toter Link/www.schader-stiftung.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. http://www.schader-stiftung.de/GrKo18
  8. http://www.schader-stiftung.de/GrKo17
  9. http://www.schader-stiftung.de/themen/kommunikation-und-kultur/fokus/grundfragen-der-sozialwissenschaften/artikel/kulturelle-praktiken-40-verfuehrung-oder-selbstbestimmung-grosser-konvent-der-schader-siftung-2016
  10. http://www.schader-stiftung.de/GrKo15@1@2Vorlage:Toter Link/www.schader-stiftung.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11. http://www.schader-stiftung.de/GrKo14@1@2Vorlage:Toter Link/www.schader-stiftung.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  12. http://www.schader-stiftung.de/themen/kommunikation-und-kultur/fokus/wissenschafts-praxis-dialog/artikel/fachkongress-zum-25-jaehrigen-jubilaeum-der-schader-stiftung
  13. Inge Maisch: Schwarzer Granit zu üppigem Grün, in: Häuser. Magazin für internationales Wohnen, Heft 2/1993S. 102–111