Watschenkonzert, Karikatur in Die Zeit vom 6. April 1913

Das Skandalkonzert von 1913 (auch Watschenkonzert) war ein musikgeschichtlich einzigartiges Ereignis, das am 31. März 1913 im Musikvereinssaal in Wien stattfand.

Es spielte das Orchester des Wiener Konzertvereins, der Vorläufer der Wiener Symphoniker, unter der Leitung von Arnold Schönberg. Das Publikum war entsetzt über die neuartige Musik der zeitgenössischen Komponisten, die größtenteils dem Expressionismus und der Zweiten Wiener Schule angehörten. Während des Konzerts kam es zu einem Tumult, sodass es vorzeitig abgebrochen wurde, als die Anhänger Schönbergs diesen gegen seine Gegner verteidigen mussten.

Im Laufe dieser Ausschreitungen soll der Schriftsteller Erhard Buschbeck, damals leitendes Mitglied des „Akademischen Verbandes für Literatur und Musik“, der dieses Konzert veranstaltet hatte, einen die Aufführung störenden Konzertbesucher geohrfeigt haben. Im darauffolgenden gerichtlichen Nachspiel stellte der Operettenkomponist Oscar Straus, der mit Arnold Schönberg seit ihrer gemeinsamen Zeit bei Ernst von Wolzogens Überbrettl verfeindet war, fest: das Klatschen der Ohrfeigen „war noch das Melodiöseste, das man an diesem Abend zu hören bekam“.

Programm

Aufgeführt wurden:

Zu der geplanten Aufführung von Gustav Mahlers Kindertotenliedern mit Maria Freund als Solistin kam es nicht mehr.

Zeitgenössisches Echo

Presseberichte jener Zeit sprechen von tumultartigen Ausschreitungen. Die Anhänger Schönbergs, seine Schüler und Gegner hätten sich gegenseitig angeschrien, beworfen, die Aufführung gestört, das Mobiliar zerstört etc. Mehrmals hätten empörte Konservative aus dem Publikum fluchend die Bühne erklommen, um Arnold Schönberg zu ohrfeigen. Als dieser drohte, man werde mit Hilfe der öffentlichen Gewalt Ordnung schaffen, soll der Tumult erst richtig losgegangen sein.

Literatur