Ulrich Luz (* 23. Februar 1938 in Männedorf, Kanton Zürich; † 13. Oktober 2019[1] in Laupen, Kanton Bern[2]) war ein Schweizer evangelisch–reformierter Theologe. Von 1980 bis 2003 war er Professor für Neues Testament an der Universität Bern.

Leben

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Aufgewachsen in Männedorf, machte Ulrich Luz seine Matura 1956 am Freien Gymnasium Zürich. Er studierte evangelische Theologie in Zürich, Göttingen und Basel. Sein Lernvikariat in der Evangelisch-Reformierten Landeskirche des Kantons Zürich absolvierte er 1962 bis 1963 in Wädenswil. Nach seiner Assistenzzeit, der Promotion 1967 bei Eduard Schweizer und der Habilitation 1968 war er ein Jahr als Pfarrer in Zürich-Seebach tätig, dann für zwei Jahre als Gastdozent an zwei Universitäten in Tokio, an der International Christian University Tokyo und an der Aoyama Gakuin University Tokyo.

Von 1972 bis 1980 war er Ordinarius für Neues Testament in Göttingen, dann bis zu seiner Emeritierung 2003 in Bern. Ab 1995 hatte Luz an der Babes Bolyai Universität in Cluj-Napoca in Rumänien im Rahmen der Studiorum Novi Testamenti Societas (SNTS) am Aufbau eines ökumenischen Zentrums der Bibelwissenschaften Wesentliches beigetragen, wozu eine Bibliothek und die internationale Zeitschrift Sacra Scripta gehören. Mit einem Herausgeberrat (englisch: editorial board) legte er in einem Moskauer Verlag die russische Buchreihe Bibliotheca Biblica auf, die aus Übersetzungen wichtiger bibelwissenschaftlicher Werke bestand.[3]

Er hatte zudem Gastprofessuren an der Universität von Südafrika (UNISA) in Pretoria, an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und an der Kwansei-Gakuin-Universität in Nishinomiya wahrgenommen.[4]

Seine Forschungsschwerpunkte waren das Matthäus-Evangelium – als Hauptverfasser eines überaus detaillierten exegetischen Kommentars, der in sieben Sprachen übersetzt wurde[5] –, Geschichte (besonders Religionsgeschichte) des Urchristentums und biblische Hermeneutik. Er war Mitherausgeber des Evangelisch-Katholischen Kommentars zum Neuen Testament, der Werke aus dem Nachlass Albert Schweitzers sowie der Zeitschriften Evangelische Theologie, Judaica und New Testament Studies. Seine Werke wurden in insgesamt neun Sprachen übersetzt.

Luz lebte in Laupen bei Bern.

Mitgliedschaften

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Ehrungen

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Ulrich Luz erhielt Ehrendoktorwürden von zehn Universitäten:

Zusätzlich erhielt der die Comenius Medaille der Evangelischen Theologischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag und 2010 die Burkitt Medal for Biblical Studies of the British Academy in London.[7]

Schriften

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Hauptwerk

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Weitere Monographien

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Als Mitverfasser oder -herausgeber

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Siehe auch

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. ref.ch Das Portal der Reformierten vom 16. Oktober 2019: Neutestamentler Ulrich Luz ist tot, abgerufen am 16. Oktober 2019
  2. Moisés Mayordomo: Die Bibel nicht verwalten, sondern zum Leuchten bringen – zum Tod des Theologen Ulrich Luz. In: Neue Zürcher Zeitung. 18. Oktober 2019, abgerufen am 24. November 2019.
  3. Ulrich Luz, Aufbau der Bibelwissenschaften in Osteuropa, Website neuestestament.unibe.ch (abgerufen am 31. Juli 2024)
  4. Prof. em. Dr. Ulrich Luz †, Emeritus, Neues Testament, Institut für Neues Testament, Website neuestestament.unibe.ch
  5. Ulrich Luz, Evangelisch-katholischer Kommentar (EKK), Website neuestestament.unibe.ch (abgerufen am 31. Juli 2024)
  6. Prof. em. Dr. Ulrich Luz †, Emeritus, Neues Testament; Arbeits- und Forschungsschwerpunkte, Website neuestestament.unibe.ch
  7. Prof. em. Dr. Ulrich Luz †, Emeritus, Neues Testamen; Ehrungen, Website neuestestament.unibe.ch
Personendaten
NAME Luz, Ulrich
KURZBESCHREIBUNG Schweizer reformierter Theologe und Neutestamentler
GEBURTSDATUM 23. Februar 1938
GEBURTSORT Männedorf, Kanton Zürich, Schweiz
STERBEDATUM 13. Oktober 2019
STERBEORT Laupen, Kanton Bern, Schweiz