Via Claudia Augusta | |
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Gesamtlänge | ca. 700 km |
Lage | Deutschland Österreich Schweiz Italien |
Startpunkt | Donauwörth
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Zielpunkt | Ostiglia bzw. Venedig |
Orte am Weg | Donauwörth, Augsburg, Landeck, Meran, Trient, Verona, Ostiglia; Venedig |
Bodenbelag | meist asphaltierte oder geschotterte Radwege |
Höhendifferenz | Donauwörth: 410 m ü. NHN Fernpass: 1216 m ü. A. Imst: 827 m ü. A. Reschenpass: 1507 m s.l.m. Quarto d’Altino: 1 m s.l.m. |
Schwierigkeit | mittel |
Verkehrsaufkommen | meist separater Radweg |
Anschluss an | Donauradweg, D-Route 6, EV6, Via Danubia, Radrunde Allgäu, Allgäu-Radweg, Bodensee-Königssee-Radweg, Lechradweg, Inn-Radweg, Etsch-Radweg, Radroute 2 „Vinschgau–Bozen“ Radroute 1 „Brenner–Salurn“ |
ADFC-Zertifizierung | 4 von 5 Sternen[1] |
Webadresse | viaclaudia.org |
Die Via Claudia Augusta ist ein rund 700 km langer Fernradweg, der sich großteils an der gleichnamigen historischen Römerstraße, der Via Claudia Augusta, orientiert. Der Radweg führt vom bayerischen Donauwörth über die Alpen ins italienische Ostiglia am Po bzw. alternativ nach Quarto d’Altino bei Venedig an der Adria. Zugleich ermöglicht der Weg eine Alpenüberquerung mit dem Fahrrad. Laut der ADFC-Radreiseanalyse 2013 ist die Via Claudia Augusta nach dem Donauradweg der beliebteste ausländische Radfernweg.[2]
Die Via Claudia Augusta war eine der wichtigsten Römerstraßen. Kaiser Augustus ließ sie erbauen, nachdem er im Jahre 15 v. Chr. die Gebiete der Alpen und das nördliche Voralpengebiet zwischen Inn und dem Südschwarzwald im Rahmen der Augusteischen Alpenfeldzüge von seinen Stiefsöhnen Tiberius und Drusus erobern ließ.
Mitte der 1990er Jahre wurde die Via Claudia in einer grenzüberschreitenden touristischen und kulturellen Zusammenarbeit wiederentdeckt und revitalisiert. Vor allem für kulturell interessierte Touristen ist die Strecke gedacht: radeln auf alten Spuren und flankiert von geschichtlichen Zeugnissen der römischen Antike, das war die gemeinsame und länderübergreifende Grundidee.
Verschiedene Museen laden unterwegs zur geschichtlichen Vertiefung ein und eröffnen ein Gespür für historisches Reisen und römische Geographie.
Zu nennen sind unter anderem:
Nicht direkt an der Via Claudia Augusta gelegen, aber mit aussagekräftigen Exponaten dazu ausgestattet ist:
Oft folgt gerade der Radweg im Gegensatz zur neuzeitlichen, asphaltierten Autostraße der alten römischen Wegführung. Der geschotterte Fernpassübergang etwa, der sich abseits der viel befahrenen Fernpassstraße befindet, folgt vorwiegend den alten Pfaden der römischen Via Claudia Augusta, sofern sich dieser Weg rekonstruieren lässt. Nicht an allen Orten ist das bislang im Detail ganz zweifelsfrei zu leisten, auch wenn die Grundrichtung nicht bestritten ist.
Die Via Claudia Augusta gilt als die für Radfahrer leichteste Alpenquerung in Europa. Damit ist sie auch eine häufig genutzte.
Im Blick auf die Fahrtrichtung kommt für die überwiegende Mehrheit nur die Tour von Norden nach Süden in Betracht. Es gibt in der Gegenrichtung wesentlich mehr steile und auch sehr lange Anstiege, wenn man etwa das Etschtal betrachtet.
In landschaftlicher Hinsicht ist die Via Claudia Augusta ausgesprochen vielseitig:
Zwischen Donauwörth im Donautal und Landsberg prägt das breite und vergleichsweise flache Lechtal die Fahrt. Südlich von Landsberg wird das Voralpenland mit seinen Hügeln und Almen erlebbar.
Ab Füssen beginnt im Außerfern schließlich das Hochgebirge mit teilweise anspruchsvollerer Wegführung durch Felslandschaften. Erste Pässe (Kniepass, Ehrenberger Klause und Fernpass) führen zunehmend in die Höhe. Der ab Imst wegbegleitende Inn zeigt sich sodann als ein Gebirgsfluss, der Weg steigt stetig an und führt kurz vor dem Reschenpass für einen kleinen Abschnitt ins Unterengadin. Die Schweiz wird bald wieder verlassen.
Mit Erreichen des Vinschgaus ist der Alpenhauptkamm überschritten. Somit wird vom Frühjahr bis in den Herbst hinein erster mediterraner Einfluss spürbar. Die Vegetation wird in Südtirol üppiger, ausgedehnte Obstplantagen wechseln sich mit Weingärten ab.
Mit der weitläufigen Po-Ebene wird ein flaches, fruchtbares Tiefland im Norden Italiens erreicht, bevor dann zuletzt das Mittelmeer als Ziel in den Blick kommt.
Eine detaillierte Auflistung aller wichtigen Ortschaften auf bayrischem, österreichischem und italienischem Gebiet findet sich in der Streckenbeschreibung Orte an der Via Claudia Augusta.
Der Weg ist in weiten Teilen gut für den Radverkehr ausgebaut und touristisch erschlossen, so dass er sich seit seiner Eröffnung zu einer beliebten Transalp für Radfahrer entwickelt hat.
Die Beschilderung des Radweges fällt sehr unterschiedlich aus. In Bayern ist der Via Claudia Augusta-Radweg durchgehend bis zur Grenze mit quadratischen Tafeln bestückt. Diese sind weiß, darauf sind die drei Bögen der Via Claudia dargestellt, darunter steht in schwarz auf orange Via geschrieben und darunter Claudia Augusta. In Österreich ist die Beschilderung etwas dichter, jedoch sind die Schilder dort kleiner dimensioniert. Außerdem gibt es in Österreich auch Bodenmarkierungen. In Südtirol trifft man zwischen dem Reschen und Bozen auf die Beschilderung der Radroute 2 „Vinschgau–Bozen“, zwischen Bozen und Salurn auf jene der Radroute 1 „Brenner–Salurn“. Im übrigen Italien gibt es nur abschnittsweise Beschilderung für die Via Claudia Augusta.
Zwischen Augsburg und Füssen ist inzwischen durchgehend die neue Beschilderung nach ADFC und FGSV, im Rahmen des INTERREG IIIb-Projektes umgesetzt. In allen Staaten fehlen teilweise die Schilder und Markierungen aufgrund von Vandalismus oder Bauarbeiten.
Für Radtouristen verkehren über den Fernpass, auf den Reschenpass, zwischen Trento und der Valsugana, von Castelnuovo in der Valsugana ins Hochtal Tesino, über den Passo Croce D'Aune und auf den Praderadego-Pass Shuttlebusse mit Fahrrad-Transportmöglichkeit.[4]
Außerdem betreibt die Via Claudia Augusta einen Shuttle, der die Radfahrer mit ihrem Rad von Italien, entlang der Route, nach Deutschland retour-transportiert. Einstiegsstellen sind: Quarto D'Altino bei Venedig, Verona, Rovereto, Trento, San Michele all'Adige nahe Trento, Bozen und Meran. Wie man die Shuttle über die Pässe und den Shuttle von Italien nach Deutschland bucht, erfährt man auf der offiziellen Homepage des Projektes Via Claudia Augusta.
Die Albrecht-Route, eine alpenüberquerende Mountainbike-Strecke, führt in sieben Tagen durch Hochgebirgsregionen von Garmisch-Partenkirchen nach Torbole an den Gardasee. Sie benutzt dabei revitalisierte Abschnitte der Via Claudia Augusta.[5]