Das vorindogermanische Substrat ist eine Gruppe nicht nachweisbar miteinander verwandter Sprachen, die sowohl in Europa als auch in Asien vor der Durchsetzung indogermanischer Sprachen gesprochen wurden und – nach verschiedenen Hypothesen – den Wortschatz oder die Grammatik der indogermanischen Sprachen beeinflusst haben sollen.

Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die etruskische Sprache aus epigraphischen Denkmälern bekannt. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurden schriftliche Denkmäler weiterer Sprachen entdeckt, darunter Minoisch, Nordpikenisch, Eteokretisch, Eteokyprisch und Iberisch. Die einzige überlebende vorindogermanische Sprache Europas ist das Baskische.

Daneben begannen Sprachwissenschaftler seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts damit, die möglichen Substrate (d. h. die vermuteten Überreste älterer Sprachen) in den indogermanischen Sprachen zu studieren. So sind die Hypothesen von den vorgermanischen, vorgriechischen (pelasgischen), vorkeltischen usw. Substraten entstanden.

Die uralischen Sprachen werden nicht zu den vorindogermanischen Sprachen gezählt, da sie sich (letztlich wahrscheinlich aus Asien) etwa gleichzeitig mit den indogermanischen Sprachen oder etwas später beginnend in Europa ausgebreitet haben.

Europa

Geographische Lokalisation der vorindogermanischen Sprachen.
Iberische Halbinsel: Baskisch, Tartessisch, Iberisch. Apennin: Etruskisch, Rätisch, Sikanisch, Pikenisch. Kleinasien: Hattisch, Hurro-urartäisch. Griechenland und Zypern: Lemnisch, Eteokretisch, Eteokyprisch. Iran: Elamisch. Indischer Subkontinent: Harappisch, Sri Lanka: Vedda.

Asien

Siehe auch

Literatur

Archäologie und Kultur

Sprachwissenschaftliche Forschungen