Wolf-Dieter Heilmeyer (* 14. März 1939 in Königsberg, Preußen) ist ein deutscher Klassischer Archäologe.

Leben und Leistungen

Wolf-Dieter Heilmeyer studierte an der Universität Frankfurt, der Freien Universität Berlin, der Ludwig-Maximilians-Universität München und in Rom Klassische Archäologie, Kunstgeschichte und Alte Geschichte. 1965 wurde er in Frankfurt zum Thema Korinthische Normalkapitelle promoviert. Anschließend arbeitete er kurz an der Abteilung Rom des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). Daran schloss sich ein einjähriges Reisestipendium des DAI an. Von 1967 bis 1970 war Heilmeyer wissenschaftlicher Mitarbeiter des DAI bei der Olympia-Grabung. Zum 1. Januar 1971 wurde er wissenschaftlicher Assistent an der Universität Tübingen. Hier habilitierte er sich 1974 zum Thema Frühe olympische Bronzefiguren. Die Tiervotive. Zwischen 1975 und 1977 war Heilmeyer Akademischer Rat und Kustos an der Universität Tübingen. 1977 wurde er als C-3-Professor an die Freie Universität in Berlin berufen. In dieser Position lehrte er zehn Jahre. Seitdem ist er daselbst C-4-Professor.

Neben seiner Lehrtätigkeit war Heilmeyer seit 1978 auch Direktor des Antikenmuseums der Staatlichen Museen zu Berlin. 1985 kam zusätzlich die Position des Stellvertreters des Generaldirektors der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz hinzu. Zum Jahresbeginn 1992 wurde er Direktor der wiedervereinigten Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. In seiner Verantwortung oder Mitverantwortung wurden in Berlin mehrere bedeutende Ausstellungen gezeigt, darunter „Kaiser Augustus und die verlorene Republik“, „Euphronios, der Maler“, „Die Etrusker und Europa“ sowie „Der Pergamonaltar – Die neue Präsentation nach Restaurierung des Telephosfrieses“ und „Die griechische Klassik – Idee und Wirklichkeit“. 1998 wurde unter seiner Leitung die Neueröffnung der griechischen Abteilung der Antikensammlung im Alten Museum gestaltet. Nachfolgerin auf der Professur wurde Friederike Fless, als Leiter der Antikensammlung Andreas Scholl.

Ausgrabungen führten Heilmeyer nach Lacco Ameno, wo er mit Gloria Olcese-Hiener die Erforschung des Töpferviertels leitete. Er ist zudem Ordentliches Mitglied des DAI. Mittlerweile ist Heilmeyer als Professor emeritiert und als Direktor im Ruhestand.

2023 wurde Heilmeyer der Antonio-Feltrinelli-Preis der Accademia Nazionale dei Lincei für sein Lebenswerk verliehen.[1]

Schriften

Literatur

Einzelnachweise

  1. Rolf Brockschmidt: Italienische Ehre für Berliner Archäologen. Hingabe zum Detail. In: Tagesspiegel Online. 14. August 2023, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 14. August 2023]).