Wolfgang Fritz Haug, 2018

Wolfgang Fritz Haug (* 23. März 1936 in Esslingen am Neckar) ist ein deutscher marxistischer Philosoph und Verleger.

Leben

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Haug besuchte das Georgii-Gymnasium Esslingen und studierte von 1955 bis 1963 Philosophie, Romanistik und Religionswissenschaft in Tübingen, Montpellier, Berlin und Perugia. 1966 promovierte er an der Freien Universität Berlin, der Titel der Dissertation lautete Jean-Paul Sartre und die Konstruktion des Absurden. 1972 folgte die Habilitation.

Von 1979 bis 2001 war Haug Professor für Philosophie an der Freien Universität Berlin. Sein Forschungsschwerpunkt ist der Marxismus.

1959 gründete Wolfgang Fritz Haug in Berlin den Argument Verlag, des Weiteren war er Mitbegründer der Zeitschrift Das Argument, deren Herausgeber er bis heute ist. Haug war zudem Mitherausgeber der kritischen Gesamtausgabe der Gefängnishefte von Antonio Gramsci, die in den Jahren von 1991 bis 2002 in zehn Bänden erschienen.

Im Jahre 1980 begründete Haug die Berliner Volksuniversität mit. Von 1984 bis 1989 war er Mitglied des internationalen Beirats von Socialism in the World (Belgrad) und von 1996 bis 2001 Gründungsvorsitzender des Berliner Instituts für kritische Theorie InkriT, dessen wissenschaftliche Leitung er seit 2001 innehat. Darüber hinaus sitzt Wolfgang Fritz Haug im wissenschaftlichen Beirat von attac.[1] Auf dem Parteitag der Partei Die Linke im Jahr 2007 erklärten Haug und seine Ehefrau Frigga Haug ihren Beitritt. Die Universität Roskilde, Dänemark, verlieh Haug 2013 die Ehrendoktorwürde. Zu diesem Anlass hielt er die seinen Werdegang und seine gegenwärtige Position als 'Marxist ohne Marxismus' zusammenfassende Vorlesung Ist es einfach, im Marxismus Philosoph zu sein?

Haug ist Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin und mit der Soziologin Frigga Haug verheiratet.

Zu seinen Werken zählen die Kritik der Warenästhetik (1971), die Vorlesungen zur Einführung ins "Kapital" (1974), Faschismus und Ideologie (1980) und das Historisch-kritische Wörterbuch des Marxismus, das er seit 1994 herausgibt.

Anfang der 1970er Jahre prägte Haug den Begriff der Warenästhetik.

Im Januar 2021 unterstützte Haug im Rahmen der Corona-Pandemie als Erstunterzeichner der Kampagne #ZeroCovid eine Zero-Covid-Strategie.[2]

Schriften

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Commons: Wolfgang Fritz Haug – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates. In: Attac. Archiviert vom Original am 13. Juli 2018; abgerufen am 13. Juli 2018.
  2. #ZeroCovid. In: #ZeroCovid. Januar 2021, archiviert vom Original; abgerufen am 4. März 2023.
Personendaten
NAME Haug, Wolfgang Fritz
KURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph
GEBURTSDATUM 23. März 1936
GEBURTSORT Esslingen am Neckar