Volker Lenhart (* 14. Dezember 1939 in Berlin; † 14. Januar 2023 in Lobbach-Lobenfeld) war ein deutscher Pädagoge, Ordinarius für Erziehungswissenschaft und Mitbegründer der Internationalen Erziehungswissenschaft.

Leben

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Volker Lenhart wurde zu Beginn des Zweiten Weltkrieges in Berlin geboren. Er studierte Latein, evangelische Theologie und Erziehungswissenschaft an den Universitäten Heidelberg und Bonn und beendete das Studium mit dem Staatsexamen für das Lehramt am Gymnasium. Zwischen 1964 und 1968 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaft der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Im Jahr 1968 erfolgte die Promotion zur Heidelberger Universitätspädagogik im 19. Jahrhundert.[1] Es schloss sich eine Tätigkeit als Professor an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg an. Die Habilitation erfolgte im Jahr 1972.[2] 1973 wurde Lenhart Ordinarius für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Schulpädagogik an der Universität Heidelberg. Der inhaltliche Schwerpunkt wurde zehn Jahre später, 1983, erweitert um die Historische Pädagogik zum einen sowie die Vergleichende Erziehungswissenschaft zum anderen. Von 1983 bis 2008 war Lenhart Leiter der Forschungsstelle für Vergleichende Erziehungswissenschaft in Heidelberg, die von seinem Vorgänger Hermann Röhrs gegründet worden war.[3]

1987 wurde Lenhart vom deutschen Zentralverband der Krankengymnasten e.V. als Berater bei der Erstellung eines Curriculums für die Krankengymnastik nominiert.[4] Im Jahr 1994 promovierte die Gesundheits- und Pflegewissenschaftlerin Susanne Schewior-Popp bei Volker Lenhart zum Thema der Krankengymnastik und Ergotherapie innerhalb der Professionalisierungsprozesse in den Berufen des Gesundheitswesens.[5][6] Ab dem Jahr 1994 war Lenhart Honorarprofessor der Humboldt-Universität zu Berlin.

Lenhart war Mitglied der Kommission »Bildungsforschung mit der Dritten Welt (BDW)« in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft bereits in ihrer Gründerzeit ab 1978 gemeinsam mit Karl-Heinz Flechsig und Dietrich Goldschmidt vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung. Von März 1988 bis März 1990 war Volker Lenhart Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE).

Im Jahr 2008 wurde Volker Lenhart emeritiert. Er starb am 14. Januar 2023.[7]

Abgeschlossenes Forschungsprojekt

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Publikationen (Auswahl)

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Als Autor

Als Herausgeber

Literatur

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Ehrungen

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Einzelnachweise

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  1. Volker Lenhart: Die Heidelberger Universitätspädagogik im 19. Jahrhundert, Heidelberg Universität Dissertation 1968.
  2. Volker Lenhart: Diskussion über die Schulreform in der Bundesrepublik Deutschland. Problembereich Schule, Demokratieverwirklichung, gesellschaftliche Strukturreform, Akad. Verl.-Ges. Ffm 1972. (Habilitationsschrift Universität Heidelberg.)
  3. Volker Lenhart und Friedbert Stohner: Filme für den Hochschulunterricht in der Vergleichenden Erziehungswissenschaft. Forschungsstelle für vergleichende Erziehungswissenschaft Erziehungswissenschaftliches Seminar Universität Heidelberg, Heidelberg 1976.
  4. Korrespondenz Erziehungswissenschaftliches Seminar Universität Heidelberg, Rep. 211/1, Universitätsarchiv Heidelberg.
  5. Susanne Schewior-Popp: Krankengymnastik und Ergotherapie. Eine exemplarische Studie zur Entwicklung von Professionalisierungsprozessen und Ausbildung in den Berufen des Gesundheitswesens, Schulz–Kirchner Idstein 1994.
  6. Pflege-Bildung. Ein Video-Podcast rund um das Lernen im Pflegeberuf. Episode 68: Wegbereiterinnen persönlich (2) – Roland Brühe im Gespräch mit Susanne Schewior-Popp. Veröffentlicht am 20. Oktober 2023. 50:58 Min., zu Volker Lenhart ab Min. 9:40. Videopodcast
  7. Prof. em. Dr. Volker Lenhart, Institut für Bildungswissenschaft, Universität Heidelberg, abgerufen am 4. März 2023
  8. Inhaltsverzeichnis: Pädagogik der Menschenrechte
Personendaten
NAME Lenhart, Volker
KURZBESCHREIBUNG deutscher Pädagoge
GEBURTSDATUM 14. Dezember 1939
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 14. Januar 2023
STERBEORT Lobbach-Lobenfeld