16. September: Der Polnisch-Russische Krieg beginnt mit der Belagerung von Smolensk durch den polnischen König Sigismund III. Wasa. Am 21. September trifft er selbst vor der Stadt ein, deren Bewohner sich allerdings erst nach einem zwanzigmonatigen hartnäckigen Widerstand dem übermächtigen Gegner ergeben. Der Krieg dauert bis 1618.
Im Mai trifft ein kaiserlicher Kommissar ein, der die Stände und Räte dazu anhält, eine gemeinsame Regierung unter der Aufsicht Rudolfs II. zu bilden. Gegen diese Einmischung beschließen Brandenburg und Pfalz-Neuburg im Dortmunder Rezess vom 10. Juni, Jülich-Kleve bis zu einer endgültigen Einigung als gemeinsamen Besitz zu betrachten. Die Regierung soll von den „Possedierenden“, den Abgesandten beider Seiten, also Erbprinz Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, dem Sohn des Pfalzgrafen Philipp Ludwig, und Markgraf Ernst, dem Bruder Johann Sigismunds, ausgeübt werden. Eine endgültige Regelung der Eigentumsverhältnisse soll entweder gütlich oder durch eine Schiedskommission erfolgen. Die Possedierenden werden in Kleve und Mark schnell als neue Herrscher angenommen, in Jülich und Berg stoßen sie jedoch auf Widerstand. Die neuen Herrscher erhalten Unterstützung durch Pfalz-Zweibrücken, das den Dortmunder Vertrag anerkennt, und durch die Protestantische Union, Moritz von Hessen und Heinrich IV. von Frankreich, die Gesandte nach Düsseldorf schicken. Einer kaiserlichen Weisung, alle von ihnen getroffenen Regelungen rückgängig zu machen, widersetzen sich die Possedierenden. Sachsen nutzte die Gelegenheit, um seine Ansprüche beim Kaiser erneut geltend zu machen.
Der Kommandant der Festung Jülich, Oberst Johann von Reuschenberg zu Overbach, erkennt Ernst und Wolfgang Wilhelm nicht an und setzt in seiner Festung eine kaiserliche Regierung ein. Rudolf entsendet daraufhin Erzherzog Leopold von Habsburg als Bevollmächtigten an die Spitze dieses Gremiums.
Den Possedierenden gelingt es zwar im Verlauf des Sommers, in allen Provinzen des Landes anerkannt zu werden, doch tut sich ein immer tieferer Graben zwischen Ernst und Wolfgang Wilhelm auf. Der Neuburger versucht, seine Schwäche aufgrund der geringeren Macht seines Fürstentums im Vergleich zu Brandenburg dadurch zu kompensieren, dass er sich dem Kaiser und den Lutheranern annähert.
Heinrich IV., der ein Eingreifen der Spanier aus den Niederlanden befürchtet, zieht Truppen an der französisch-niederländischen Grenze zusammen.
Weitere Ereignisse im Heiligen Römischen Reich
6. Juli: Die protestantischen Adligen Böhmens und Schlesiens erreichen, dass Kaiser Rudolf II. ihnen einen Majestätsbrief ausstellt, der ihnen die freie Religionsausübung garantiert.
28. Juli: Eine Insel der Bermudas wird zehn Monate lang unfreiwillig durch englische Kolonisten besiedelt, die nach Virginia wollen. Ihr Schiff läuft in einem schweren Sturm auf ein Riff auf und wird dadurch seeuntüchtig.
Südamerika
In Loreto del Pirapó wird die erste Jesuitenreduktion aufgebaut. Unterstützt wird das Unternehmen durch eine königliche Cédula Magna vom 6. März, die statuiert: „Die (getauften) Indianer sollen so frei sein wie die Spanier“.
Entdeckungsfahrten in Nordamerika
Henry Hudson
6. April: Im Auftrag der Vereinigten Ostindischen Kompanie sticht das Schiff Halve Maen unter dem Kommando des Engländers Henry Hudson von den Niederlanden aus in See, um eine Nordostpassage in den Pazifik zu finden. Als sein Weg nach einer stürmischen Umrundung des Nordkaps bei Nowaja Semlja wieder durch Eis blockiert ist, dreht er auf Druck seiner meuternden Besatzung Mitte Mai um und wendet sich nach Westen. Am 2. Juli erreicht er die Neufundlandbank und segelt die amerikanische Küste entlang nach Süden.
11. September: Henry Hudson erreicht die Insel Manhattan und entdeckt den später nach ihm benannten Hudson River, dessen Lauf er bis in die Gegend des heutigen Albany folgt.
23. September: Die Halve Maen tritt die Heimreise an und erreicht am 7. November England.
16. Juni: Der Maler Adam Elsheimer beobachtet das Firmament über Rom und bringt seine exakten Beobachtungen im Bild Die Flucht nach Ägypten auf die Leinwand.
Im Verlag von Thomas Thorpe in London erscheint der Gedichtband Shakespeares Sonette. Die 154 Sonette des Dichters William Shakespeare, die zum Teil schon früher veröffentlicht worden sind, widmen sich überwiegend dem Thema Liebe. Im Anschluss an die Sonette enthält das Buch das lange Gedicht A Lover's Complaint (Einer Liebenden Klage).