21. Februar: In Russland wird Michail Fjodorowitsch Romanow, der einer nichtfürstlichen Bojarenfamilie entstammt, zum Zaren gewählt. Er wird zum Begründer der DynastieRomanow. Damit endet die „Zeit der Wirren“ im Zarentum Russland. Michael I., der während seiner Wahl nicht in Moskau anwesend ist, wird am 13. März an seinem Aufenthaltsort, dem befestigten Ipatjew-Kloster bei Kolomna durch eine Delegation unterrichtet. Am 14. April nimmt er die Wahl an, trifft aber erst am 2. Mai in seiner künftigen Residenz in Moskau ein.
11. Juli: Michael I. wird in Moskau zum russischen Zaren gekrönt.
20. April: Der Niederländer Apollonius Schotte erobert erstmals die Festung auf Solor, den wichtigsten portugiesischen Stützpunkt auf den Kleinen Sunda-Inseln. Später im Jahr erobert Schotte auch einige Stützpunkte auf Timor.
Der flämische Jesuitenmönch, Mathematiker und Physiker Franciscus Aguilonius veröffentlicht sein sechsbändiges Hauptwerk Opticorum Libri Sex Philosophis Iuxta Ac Mathematicis Utiles, das unter anderem seine Farbenlehre enthält. Darin führt er unter anderem den optischen Begriff Horopter ein.
Galileo Galilei beschreibt in seinen lettere solaris seine Beobachtung der Sonnenflecken und die Erkenntnis, dass die Sonne eine Eigenrotation besitzt.
29. Juni: Während einer der ersten Vorstellungen des Historiendramas Heinrich VIII. von William Shakespeare, das erst kurz zuvor seine Uraufführung hatte, fängt Shakespeares Theater, das erste Globe Theatre, Feuer und brennt bis auf die Grundmauern nieder.
Miguel de Cervantes veröffentlicht die Novelas ejemplares. Es handelt sich um eine Sammlung von zwölf Novellen. Die Sammlung wird zum großen Erfolg und erfährt im Laufe der Zeit unzählige Editionen und wird in zahlreiche Sprachen übersetzt. Cervantes sieht sich als erster, der die Gattung der Novelle in der spanischen Literatur anwendet. In seinem Vorwort unterstreicht er, dass im Unterschied zu seinen Novellen die übrigen in Spanien verbreiteten »Novelas« nur Übersetzungen und Nachahmungen ausländischer Vorlagen seien. Die Exemplarität seiner Novellen ist in zweierlei Hinsicht gegeben. Zum einen besteht sie in der Vorbildhaftigkeit im moralischen Sinne und zum anderen kann eine Vorbildhaftigkeit in Bezug auf die literarische Form angenommen werden. Allerdings betont Cervantes in seinem Vorwort, dass es ihm weniger darum gehe, eine bestimmte Moral zu predigen, als dem Leser seine unausgefüllten Stunden interessant zu gestalten. Unterhaltung und moralische Unterweisung finden in den Exemplarischen Novellen zugleich ihren Ausdruck.