5. Januar: Nachdem Ende des Vorjahres mit der Hinrichtung von vier im Schwyzer Ort Arth lebenden Reformierten und der Flucht zahlreicher weiterer Reformierter nach Zürich die seit mehreren Jahren schwelenden Konflikte zwischen katholischen und reformierten Orten der Eidgenossenschaft eskaliert sind, ziehen Zürcher Kontingente nach Rheinau, um das Städtchen mitsamt dem Kloster Rheinau zu plündern.
6. Januar: Mit der Kriegserklärung durch Zürich an Schwyz beginnt der Erste Villmergerkrieg offiziell. Die katholischen Orte der Innerschweiz sichern Schwyz ihre Unterstützung zu. Auf reformierter Seite leistete einzig Bern in vollem Umfang Hilfe, während Schaffhausen lediglich Truppen zu defensiven Zwecken zur Verfügung stellt. Die meisten anderen reformierten Orte bleiben neutral.
8. Januar: Bern mobilisiert seine Truppen. Rund zwei Drittel der Soldaten werden allerdings benötigt, um die Grenzen zu den katholischen Nachbarn zu sichern. Die übrigen Soldaten ziehen unter dem Kommando von General Sigmund von Erlach in Richtung Aarau. Dort will man sich mit den Zürchern vereinigen, die aber ihre Kräfte in der ungünstig verlaufenden Belagerung von Rapperswil gebunden haben.
24. Januar: In der religiös motivierten ersten Schlacht von Villmergen besiegt die Streitmacht der katholischen Orte, wo Luzern die oberste Kriegsleitung übernommen hat, die Truppen der reformierten Orte.
10. Februar: Das Heer der Zürcher unter Werdmüller muss die Belagerung von Rapperswil abbrechen.
Der Dritte Landfrieden vom 7. März stellt die alten Zustände wieder her, wie sie durch den Zweiten Kappeler Landfrieden von 1531 geschaffen worden sind. Damit ist die politische Hegemonie der Katholiken in der Eidgenossenschaft weiterhin gesichert.
1. Mai: Nach rund einem Jahr im Amt stirbt Carlo Contarini. Zu seinem Nachfolger als Doge von Venedig wird am 17. Mai nach 26 Wahlgängen der 81-jährige Francesco Corner gewählt. Der Kompromisskandidat stirbt allerdings bereits am 5. Juni. Schon im ersten Wahlgang wird sein Nachfolger Bertuccio Valier gewählt.
13. Juni: Nachdem Oliver Cromwell den 1290 von Edward I. verhängten Judenbann aufgehoben hat, dürfen Juden sich wieder in England und den britischen Kolonien niederlassen.
6. November: In Portugal besteigt nach dem Tode Johann IV. dessen Sohn Alfons VI. als zweiter Herrscher aus dem Haus Braganza den Thron, regiert aber wegen Geistesschwäche praktisch nicht. Die Regentschaft für den 13-jährigen übernimmt vorläufig seine Mutter Luisa von Guzmán.
Am 27. August wird in der Ortschaft Butre an der westafrikanischen Goldküste zwischen den Niederlanden und den Ahanta der Vertrag von Butre geschlossen. Der Vertrag regelt die Oberhoheit der Niederlande und der Niederländischen Westindien-Kompanie über den Ort Butre und das umliegende Gebiet des oberen Ahanta. Faktisch entsteht dadurch ein niederländisches Protektorat über dieses Gebiet, das bis zum Verlassen der Goldküste durch die Niederländer im April 1872 aufrechtbleibt.
27. Januar: Eine niederländische Streitmacht erobert auf der Insel Timor endgültig die von Portugiesen gehaltene Stadt Kupang, um deren Besitz es jahrelang mehrfach Kämpfe zwischen bewaffneten Einheiten beider Kolonialmächte gab.
2. Mai: Unachtsamer Umgang mit Holzkohle im Hause eines Bäckers löst den Stadtbrand von Aachen aus, bei dem sieben Achtel der Stadt zerstört werden. Aachen wird später als Badekurort wieder aufgebaut.
12. Januar: François Le Fort, Schweizer Vertrauter des Zaren Peter I., Reorganisator der russischen Streitkräfte und erster russischer Admiral († 1699)