Das 9. Infanterie-Regiment Nr. 133 wurde im Zuge der Heeresvermehrung am 1. April 1881 aus Abgaben von je drei Kompanien der Regimenter Nr. 100, 101, 102 und 103 in Zwickau aufgestellt. Gemeinsam mit dem 5. Infanterie-Regiment „Prinz Friedrich August“ Nr. 104 bildete es die 3. Infanterie-Brigade Nr. 47 der 2. Division Nr. 24. Als zum 1. April 1887 die 5. Infanterie-Brigade Nr. 63 der 3. Division Nr. 32 gebildet wurde, erfolgte die Unterstellung zu dieser Brigade. Mit der Bildung der 8. Infanterie-Brigade Nr. 89 am 1. April 1899 wurde das Regiment diesem Großverband unterstellt, dem es mit Unterbrechungen während des Ersten Weltkriegs bis zur Auflösung zugeordnet war.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde das Regiment am 2. August 1914 mobil gemacht und nahm als Teil der 40. Infanterie-Division an der Schlacht an der Marne teil. Einige Monate später kämpfte es auch in Flandern, bei Lille und bei Ypern. Im Stellungskrieg 1915 verharrte es beinahe bewegungslos. Im darauffolgenden Jahr wurde das Regiment in der Schlacht an der Somme eingesetzt. 1917 wurde es nach einigen Kämpfen im Raum Verdun an die Ostfront verlegt, wo es nach einigen Stellungskämpfen den Waffenstillstand miterlebte. 1918 wurde das Regiment erneut in den Westen verlegt, wo es an einigen Abwehrkämpfen teilnahm. Während der Kämpfe vor der Hermannstellung am 3./5. Oktober 1918 wurde das I. Bataillon aufgerieben, das II. geriet in Gefangenschaft. Als Ersatz wurden Ende des Monats Teile vom I. Bataillon des aufgelösten Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 243 eingegliedert. Am 11. November 1918, am Tage der Ratifizierung des Waffenstillstands von Compiègne, räumte es alle besetzten Gebiete und begab sich in Richtung Heimat.
Das Regiment wurde ab dem 29. November 1918 in Zwickau demobilisiert und schließlich aufgelöst. Aus Teilen bildete sich das „Sicherheitsbataillon Steger“, das später die Bezeichnung „Sicherheits-Trupp Steltzner“ führte. Diese Freiformation floss mit der Bildung nicht in die Reichswehr ein.
Claus von Bredow, Ernst von Wedel: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 667.
Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 216.
Max Romstedt: Das Kgl. Sächs. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 133. (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter.), Heft 17.1. Baensch, Dresden 1924.
Franz von Kotsch: Aus der Geschichte des früheren Kgl. Sächs. 9. Infanterie-Regiments Nr. 133. 1881–1918. Wilhelm Limpert Verlag, Dresden 1924 (online).
↑Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 341.
Infanterieregimenter des Heeres im Deutschen Kaiserreich