Alexander Tansman, 1932
Gedenktafel in Łódź
Alexandre Tansman & Anna Eleonora Brociner

Alexandre Tansman (polnisch Aleksander Tansman; * 11. Juni 1897 in Łódź, Russisches Kaiserreich;[1]15. November 1986 in Paris) war ein polnisch-französischer Komponist.

Leben

Alexandre Tansman wurde in Łódź als Sohn jüdischer Eltern geboren und wuchs dort auch auf. Mit vier Jahren begann er Klavier zu spielen und mit acht Jahren zu komponieren. Er studierte Komposition an der Musikakademie Łódź und der Musikakademie Warschau (Kontrapunkt und Komposition bei Piotr Rytel).[2] 1919 gewann er den Nationalen Polnischen Kompositionswettbewerb für anonym eingereichte Jugendwerke, zu dem er zwei Kompositionen eingereicht hatte (den ersten Preis erhielt seine Fantasie für Violine und Klavier, den zweiten für eine Klaviersonate). Er siedelte dann nach Frankreich über und nahm 1920 die französische Staatsbürgerschaft an. Im Jahre 1927 unternahm er mit dem Boston Symphony Orchestra unter Kussewizki seine erste Konzertreise in den USA.[2] 1932 bis 1933 unternahm er eine Welttournee. Nach der deutschen Besetzung Frankreichs 1940 floh er in den Süden Frankreichs und 1941 gelang ihm die Flucht über Lissabon in die USA.

In Hollywood arbeitete er hauptsächlich als Komponist für Filme. Dort freundete er sich mit Igor Strawinsky an, der ihn sehr beeinflusste. Bei der Oscarverleihung 1946 wurde er für den Oscar für die beste Filmmusik nominiert, für das von Gregory Ratoff inszenierte Kriegsdrama Paris Underground (1945) mit Constance Bennett, Gracie Fields und George Rigaud in den Hauptrollen. Insgesamt war er für die musikalische Untermalung und Begleitung für fünfzehn Filme verantwortlich.

1946 kehrte Tansman nach Paris zurück. 1947 schrieb er eine Biografie Strawinskys. Verheiratet war Tansman seit 1937 mit der Pianistin Colette Cras (gest. 1953), der Tochter des französischen Komponisten Jean Cras, sie hatten zwei Töchter. Er starb in Paris am 15. November 1986.

Werke

Tansman schrieb unter anderem 9 Sinfonien, 2 Klavierkonzerte, die Stèle in memoriam d’Igor Stravinsky, das Oratorium Isaïe, le prophète, Kammer- und Klaviermusik. Seine Kompositionen sind – neben Einflüssen Strawinskys – unter anderem auch durch Reminiszenzen an polnische Volksmusik geprägt.

Werke für Orchester

Sinfonien

Solo-Konzerte mit Orchester

Andere Orchesterwerke

Klavierwerke

Werke für Gitarre

Filmmusik (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Regulamin Konkursu Biografie (Memento vom 24. April 2006 im Internet Archive)
  2. a b Alexandre Tansman: Symphony No. 5, Stèle in memoriam d'Igor Stravinsky, Quatre mouvements pour orchestre. In: naxos.com. Abgerufen am 23. Januar 2023 (englisch).