Die District Line ist eine U-Bahn-Linie der London Underground. Auf dem Liniennetzplan hat sie eine grüne Darstellung. Sie verläuft von Westen nach Osten und hat 60 Stationen. Die District Line besteht aus zwei Stammstrecken in Ost-West- bzw. Nord-Süd-Richtung sowie zwei Zweigstrecken nach Kensington (Olympia) und Richmond. Alle Strecken zusammen haben eine Gesamtlänge von 64 Kilometern. Die einzige Station, die an allen Strecken liegt, ist Earl’s Court.
Die Gründung der Metropolitan District Railway (kurz District Railway, wie die District Line früher genannt wurde) erfolgte am 29. Juli 1864. Ihre Hauptaufgabe war es, den Innenstadtring auf der West- und Südseite zu vervollständigen. Die Eröffnung des ersten Abschnitts erfolgte am 24. Dezember 1868 zwischen Westminster und South Kensington. Am 6. Oktober 1884 konnte der Ring geschlossen werden. Sowohl die District Railway wie auch die Metropolitan Railway fuhren beide rund um den ganzen Ring und lieferten sich einen harten Konkurrenzkampf.
Daneben expandierte die District Railway in die Vororte, nach Whitechapel, New Cross Gate, Richmond, Wimbledon, Ealing Broadway, Hounslow West, Upminster und Uxbridge. Dies geschah teilweise durch die Mitbenutzung von Strecken anderer Eisenbahngesellschaften, hauptsächlich der London and South Western Railway.
Bereits in den 1880er Jahren hatte die District Railway die Elektrifizierung des Netzes erwogen, die Technologie war damals aber noch nicht ausgereift. Gemeinsam mit der Metropolitan Railway wurden später zwischen Earl’s Court und High Street Kensington Testfahrten durchgeführt und 1900 rollte erstmals ein Sechs-Wagen-Zug. Als Ergebnis dieser Versuche entschied sich 1901 ein gemeinsames Komitee beider Gesellschaften für einen Betrieb mit Wechselstrom und Oberleitung.
Im selben Jahr jedoch wurde die finanziell angeschlagene Gesellschaft durch die Underground Electric Railways Company of London von Charles Tyson Yerkes übernommen. Aufgrund seiner Erfahrungen in den USA bevorzugte er Gleichstrom aus einer Stromschiene. Nach einer Schlichtungsverhandlung einigten sich beide Gesellschaften auf dieses System. 1902 begann der Bau eines eigenen Kraftwerks, der Lots Road Power Station, das 1905 den Betrieb aufnahm.
Die Elektrifizierung erfolgte in mehreren Schritten: Den Anfang machte am 23. Juni 1903 die Strecke zwischen Acton Town und Park Royal & Twyford Abbey. Zwischen Juni und August 1905 folgten in kurzen Abständen nacheinander sieben Teilabschnitte. Somit war mit Ausnahme der Strecke Earl’s Court – Kensington (Olympia) das gesamte Netz elektrifiziert; diese Strecke machte am 1. Mai 1914 den Abschluss.
Die Piccadilly Line übernahm zwei Strecken der District Line; 1933 die Strecke zwischen Ealing Common und Uxbridge, im Jahr 1964 jene zwischen Acton Town und Hounslow West. Von 1883 bis 1885 fuhren einzelne Züge bis nach Windsor. Außerdem fuhren zwischen 1910 und 1938 einzelne Züge an Wochenenden nach Southend-on-Sea und Shoeburyness.
Es kam am 15. September 2017 zu einer Explosion in einem Wagen der Linie.
Seit April 2017 verkehren auf der District Line ausschließlich Fahrzeuge vom Typ S Stock.
Davor wurden überwiegend Fahrzeuge vom Typ D78 eingesetzt. Eine Ausnahme waren die Fahrten zwischen Wimbledon und Edgware Road, da hier an Teilen der Strecke die Bahnsteige für den Typ D78 zu kurz sind. Auf dieser Strecke wurden Züge des Typs C69 und C77 eingesetzt.
Zwischen Gunnersbury und Richmond besteht Gemeinschaftsbetrieb mit den Zügen der North London Line von London Overground.
Die eingleisige Bahnlinie zwischen Acton Town und South Acton wurde am 13. Juni 1905 eröffnet. Es blieb bei einer Shuttleverbindung. Als Zug diente ein einteiliger GStock. Am 28. Februar 1959 wurde die Strecke stillgelegt und abgebaut. Heute erinnert nur noch der verlassene Bahnsteig in Acton Town daran.
Befahrene Relationen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Züge der District Line fahren auf folgenden Abschnitten: