Enchi Fumiko, links, 1960

Enchi Fumiko (japanisch 円地 文子, bürgerlich Enchi Fumi (円地 富美); * 2. Oktober 1905 in Tokio; † 12. November 1986 ebenda) war eine japanische Schriftstellerin.

Leben

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Enchi Fumiko wurde als drittes Kind der renommierten Linguisten Ueda Kazutoshi und seiner Frau Tsurubo in Tokio geboren. Mit 17 Jahren verließ sie die Oberschule vorzeitig, um sich mit Privatlehrern auf Französisch, Englisch und klassisches Chinesisch zu konzentrieren.[1] Bereits in der Schulzeit las sie westliche Autoren wie Oscar Wilde und Edgar Allan Poe, aber auch ästhetizistische japanische Literatur von Izumi Kyōka, Nagai Kafū und Tanizaki Jun’ichirō. Sie besuchte von 1918 bis 1922 die Frauenuniversität Ochanomizu. Daneben besuchte sie Vorlesungen von Osanai Kaoru über das Theater.

1926 wurde ihr einaktiges Schauspiel Furusato (ふるさと) in der Zeitschrift Kabuki veröffentlicht; Ende der 20er Jahre kam sie mit Hirabayashi Taiko, Vertreterin der proletarischen Literatur in Kontakt, woraus sich eine lebenslange Freundschaft entwickelte. 1928 führte das Theater Tsukiji Sho-gekijo (Kleines Tsukiji-Theater) ihr Stück Banshun sōya (Unruhige Nacht im Spätfrühling) auf.[1] Zwei Jahre später heiratete sie den Journalisten Enchi Yoshimatsu. Nach der Geburt ihrer Tochter Motoko 1932 wandte sich Enchi der Erzählprosa und Essayistik zu. Im Zweiten Weltkrieg war sie mit Schriftstellerkollegen in Südchina und Nordkorea zur Truppenbetreuung unterwegs. 1945 in Tokio ausgebombt und nach Karuizawa evakuiert, musste sie sich ein Jahr später einer Krebsoperation unterziehen, von der sie sich nur langsam erholte.

Mit dem Roman Himojii Tsukihi (ひもじい月日) gewann sie 1953 den Preis der Gesellschaft der Schriftstellerinnen und schaffte den Durchbruch. In der Folge entstanden in rascher Abfolge weitere Romane. Von 1958 bis 1976 ist sie zudem Präsidentin des japanischen Schriftstellerinnen Verbandes. Ab 1967 übertrug sie den Roman Genji Monogatari aus dem 10. Jahrhundert in modernes Japanisch. 1970 wurde sie Mitglied der japanischen Akademie der Künste. Das Werk erschien 1972–73 in zehn Bänden. 1986 starb sie an Herzversagen, nachdem sie Vorjahr bereits einen leichten Schlaganfall erlitten hatte.

Preise und Auszeichnungen

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Werke (Auswahl)

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b Barbara Yoshida-Krafft (Hrsg.): Das elfte Haus. iudicium, München 1987, S. 290–291.
Personendaten
NAME Enchi, Fumiko
ALTERNATIVNAMEN 円地 文子 (japanisch); Enchi Fumi (wirklicher Name); 圓地 富美 (japanisch, wirklicher Name)
KURZBESCHREIBUNG japanische Schriftstellerin
GEBURTSDATUM 2. Oktober 1905
GEBURTSORT Tokio
STERBEDATUM 12. November 1986
STERBEORT Tokio