Greg Bear (2016)

Gregory Dale Bear (* 20. August 1951 in San Diego, Kalifornien; † 19. November 2022[1]) war ein US-amerikanischer Science-Fiction-Autor. Er veröffentlichte unter dem Autorennamen Greg Bear und war der Schwiegersohn von Poul Anderson.

Werk

Sein Werk handelt von galaktischen Konflikten (in den Schmiede-Gottes-Büchern), künstlichen Universen (in der Thistledown-Serie) und beschleunigter Evolution (in den Romanen Blutmusik, Das Darwin-Virus und Die Darwin-Kinder).

Während die umfangreiche und detaillierte Darstellung von Wissenschaft in seiner Arbeit ihn als Autor der „harten“ Science Fiction ausweist, wird die Plausibilität einiger seiner wissenschaftlichen Ideen gelegentlich in Frage gestellt. Zum Beispiel wurde darauf hingewiesen, dass es schwer vorstellbar sei, dass die Bakterien in Blutmusik genügend Information verarbeiten könnten, um Bewusstsein zu entwickeln. Aber es wurde auch die Theorie vertreten, dass die Bakterien zwar einzeln kaum Informationen verarbeiten, jedoch als Kolonien Bewusstsein entwickeln könnten.

In Schmiede Gottes sowie Der Amboß der Sterne bietet Bear eine mögliche Lösung des Fermi-Paradoxons: Junge planetarische Zivilisationen können nur überleben, wenn sie sich still verhalten und so nicht die Aufmerksamkeit zerstörerischer Sonden auf sich lenken. Der erste Teil, die Schmiede Gottes, thematisiert die Zerstörung der Erde durch eine Killer-Zivilisation und die Errettung weniger Auserwählter durch freundlich gesinnte Außerirdische. In Der Amboß der Sterne wird ein Raumschiff mit jugendlichen Überlebenden ausgeschickt, um das galaktische Gesetz zu erfüllen und die Killer-Zivilisation zu vernichten.

Neuere Arbeiten wie die beiden Erzählungen Das Darwin-Virus und Die Darwin-Kinder handeln vom Einfluss einer viralen Krankheit, die evolutionäre Übergänge verursacht, und halten sich dabei eng an aktuelle Erkenntnisse der Molekularbiologie von Viren und der Evolution. Während einige ziemlich spekulative Ideen in erster Linie unterhalten (schließlich ist es Fiktion), werden sie auf solch drastische und disziplinierte Art auf dem neuesten Stand dieser Disziplinen eingeführt, dass Das Darwin-Virus im Wissenschaftsmagazin Nature gelobt wurde und die deutschen Erstveröffentlichungen in dem Fachbuchverlag Spektrum Akademischer Verlag erschienen.

Ein Aspekt, der sich wie ein roter Faden durch viele Romane Bears zieht, sind die Gesellschaften, in denen seine Geschichten spielen. Wie selbstverständlich bettet er seine Handlung von Anfang an in akribisch gezeichnete ungewöhnliche Gesellschaftsstrukturen, die sich dem Leser aber erst im Laufe des Romans erschließen, und wodurch diese oft erst plausibel werden.

Während das meiste im Werk von Bear Science-Fiction ist, sind zwei seiner frühen Arbeiten, The Infinity Concerto und The Serpent Mage, eher der Fantasy-Literatur zuzuordnen.

Kritik

Auszeichnungen

0000 Nebula Award für Blood Music als bester Kurzroman
0000 Nebula Award für Hardfought als beste Erzählung
0000 Prix Apollo für la Musique du sang^Blood Music
0000 Prix Apollo für Blood Music
0000 Nebula Award für Tangents als beste Kurzgeschichte
0000 Seiun Award für Tangents in der Kategorie „Foreign Short Fiction“
0000 Premio Ignotus für Marte se mueve (Moving Mars) als bester fremdsprachiger Roman
0000 Locus Award für Dinosaur Summer als bester Science-Fiction-Roman
0000 Prix Ozone für / Slant als bester fremdsprachiger Science-Fiction-Roman

Bibliografie

Serien und Zyklen

Die Serien sind nach dem Erscheinungsjahr des ersten Teils geordnet.

Thistledown

Kurzgeschichten:

Eon:

Songs of Earth and Power / Sidhe-Zyklus

Forge of God

Quantum Logic

Queen of Angels:

Quantico:

Darwin

Halo

Forerunner Saga / Blutsväter-Saga

Kurzgeschichte:

The Mongoliad / Foreworld Saga (mit Mark Teppo, Cooper Moo, Neal Stephenson, Nicole Galland, Erik Bear und Joseph Brassey)

War Dogs

Romane

Sammlungen

The Complete Short Fiction of Greg Bear

Kurzgeschichten

1967

1973

1975

1976

1977

1978

1979

1980

1981

1982

1983

1985

1986

1987

1988

1989

1991

1992

1995

1996

2000

2002

2005

2010

2014

2015

2016

Anthologien

Literatur

Einzelnachweise

  1. Greg Bear (1951–2022). In: file770.com. 20. November 2022, abgerufen am 20. November 2022 (amerikanisches Englisch).
  2. In: Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 1989. Wilhelm Heyne Verlag, München, ISBN 3-453-03139-3, S. 524.
  3. Vgl. Wolfgang Jeschke (Hrsg.): Das Science Fiction Jahr 1991. Wilhelm Heyne Verlag, München, ISBN 3-453-04471-1, S. 649 f.