Henri Becquerel

Antoine Henri Becquerel (* 15. Dezember 1852 in Paris; † 25. August 1908 in Le Croisic, Département Loire-Atlantique) war ein französischer Physiker. Er entdeckte 1896 die Radioaktivität und erhielt 1903 gemeinsam mit Marie und Pierre Curie den Nobelpreis für Physik. Sein Vater war Alexandre Edmond Becquerel, der Entdecker des photoelektrischen Effekts.

Leben und Wirken

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Becquerel studierte 1872 bis 1874 an der École Polytechnique. 1874 heiratete er Lucie Jamin, die Tochter von Jules Jamin. Aus dieser Verbindung stammt als Sohn der Physiker Jean Becquerel. Von 1874 bis 1877 setzte er sein Studium an der École des Ponts et Chaussées fort. Danach begann Becquerel seine akademische Karriere als Assistent an der École polytechnique, deren Lehrstuhl für Physik er 1895 erhielt. Nachdem seine Ehefrau verstorben war, heiratete er 1890 Louise Lorieux. 1896 experimentierte Becquerel mit der Phosphoreszenz von Uransalzen. Nachdem er auf einige in einem dunklen Raum deponierte Präparate eine Fotoplatte gelegt hatte, bemerkte er am 1. März 1896, dass die Platte geschwärzt wurde, obwohl zuvor kein Licht einfallen konnte, das die Uransalze zur Phosphoreszenz hätte anregen können. Dies war ein Hinweis darauf, dass eine Strahlung existiert, die nicht zum Spektrum des sichtbaren Lichts gehört – diese Strahlung nannte Becquerel Uranstrahlen. Ähnliche Eigenschaften weisen auch die kurz vorher entdeckten Röntgenstrahlen und die Kathodenstrahlen auf. Becquerel hatte mit diesem Versuch die Radioaktivität entdeckt. 1900 wies er bei weiteren Forschungen nach, dass die aus dem Atomkern entweichenden schnellen Elektronen (β-Strahlung) magnetisch ablenkbar sind.

Becquerel führte daneben wichtige Forschungen zur Phosphoreszenz, Spektroskopie und Absorption von Licht durch.

Er starb im Alter von 55 Jahren, möglicherweise an den Folgen ionisierender Strahlung. Er hatte Verbrennungen auf der Haut vom Umgang mit radioaktiven Materialien.[1] Er wurde auf dem Cimetière ancien (deutsch Alter Friedhof) von Châtillon-Coligny im Familiengrab der Becquerels bestattet.[2]

Ehrungen

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Becquerel war Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Akademien. 1889 wurde er Mitglied der Académie des sciences. Seit 1904 gehörte er der Preußischen Akademie der Wissenschaften als korrespondierendes Mitglied an,[4] seit 1905 der National Academy of Sciences als auswärtiges Mitglied (Foreign Associate). 1902 wurde er gewähltes Mitglied der American Philosophical Society.

Schriften (Auswahl)

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Literatur

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Commons: Henri Becquerel – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

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  1. [1]
  2. knerger.de: Das Grab von Henri Becquerel
  3. Minor Planet Circ. 27332
  4. Mitglieder der Vorgängerakademien. Antoine-Henri Becquerel. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 19. Februar 2015.
Personendaten
NAME Becquerel, Henri
ALTERNATIVNAMEN Becquerel, Antoine Henri
KURZBESCHREIBUNG französischer Physiker und Entdecker der Radioaktivität
GEBURTSDATUM 15. Dezember 1852
GEBURTSORT Paris
STERBEDATUM 25. August 1908
STERBEORT Le Croisic