Pierre Curie (ca. 1903)

Pierre Curie (* 15. Mai 1859 in Paris; † 19. April 1906 ebenda) war ein französischer Physiker und Nobelpreisträger.

Leben

Jacques und Pierre Curie mit ihren Eltern
Pierre (und Marie) Curie auf der 1994 eingeführten 500 Franc-Banknote
Pierre und Marie Curie mit ihrer Tochter Irène
Zeitgenössische Illustration zum tödlichen Unfall in der Pariser Rue Dauphine unweit des Quai de Conti und des Pont Neuf
Quadrantenelektrometer von Pierre Curie, 1880–1890. Science Museum London.
Pierre und Marie Curie im Laboratorium

Pierre Curie wurde als zweiter Sohn des Arztes Eugène Curie und der Fabrikantentochter Sophie-Claire Depouilly in Paris geboren. Das Elternhaus war von fortschrittlichem Gedankengut geprägt. Der Vater nahm auf Seiten der Republikaner an der Februarrevolution 1848 teil und richtete während der Errichtung der Pariser Kommune in seiner Wohnung ein Lazarett ein.[1] Pierre Curie wurde von Privatlehrern unterrichtet und legte bereits mit 16 Jahren das Abitur ab. Mit 19 Jahren erwarb er einen Universitätsabschluss in Physik. In der Folge wurde Curie zum Lehrer an der Schule für Physik und Chemie in Paris berufen, deren Leitung er 1882 übernahm. Er schloss 1895 seine Promotion ab und wurde zum Professor ernannt. 1900 wurde Curie Repetitor an der École polytechnique. 1905 wurde er Mitglied der Académie des sciences.

Am 26. Juli 1895 heiratete er die polnische Physikerin Maria Skłodowska (später bekannt als Marie Curie), mit der er zwei Töchter hatte: Irène und Ève.

Pierre Curie starb am 19. April 1906 in Paris im Alter von 46 Jahren bei einem Verkehrsunfall, als er unter ein Pferdefuhrwerk geriet und dabei einen Schädelbruch erlitt.

Am 20. April 1995 wurden die sterblichen Überreste von Pierre und Marie Curie mit einem Staatsbegräbnis ins Panthéon überführt.

Leistungen

In seinen frühen Studien über die Kristallographie, die er mit seinem älteren Bruder Jacques durchführte, entdeckte er 1880 die Piezoelektrizität. Weitere Arbeiten zur Symmetrie richteten seine Aufmerksamkeit auf das Gebiet des Magnetismus. Dabei entdeckte er die Curie-Temperatur und das Curie-Gesetz. Auch die Curie-Konstante ist nach ihm benannt.

Zusammen mit seiner Frau Marie entdeckte er 1898 das Radium und das Polonium als Zerfallsprodukte des in Pechblende enthaltenen radioaktiven Isotops Uran-238. Im Jahre 1903 erhielten die Eheleute gemeinsam eine Hälfte des Physik-Nobelpreises für „ihre gemeinsamen Arbeiten über die von H. Becquerel entdeckten Strahlungsphänomene“. Die zweite Hälfte des Preises ging an Henri Becquerel.

Ehrungen

Schriften (Auswahl)

Zeitschriftenbeiträge

Bibliografie

Literatur

Einzelnachweise

  1. Iréne und Frédéric Joliot-Curie: Pierre Curie. In La pensée, Mai/Juni 1956; Neudruck in: Frédéric Joliot-Curie. Wissenschaft und Verantwortung. Ausgewählte Schriften. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1962, S. 144 ff.
  2. A. Schoep: La curite, nouveau minéral radioactif. In: Comptes Rendus Hebdomadaires des Séances de l’Académie des Sciences. 1921, Band 173, S. 1186–1187 (PDF (französisch) 91,6 kB).
  3. Curie im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS