Film
Titel Indiana Jones und der letzte Kreuzzug
Originaltitel Indiana Jones and the Last Crusade
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1989
Länge 127 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen Lucasfilm
Stab
Regie Steven Spielberg
Drehbuch Jeffrey Boam,
George Lucas (Story),
Menno Meyjes (Story)
Produktion Robert Watts
Musik John Williams
Kamera Douglas Slocombe
Schnitt Michael Kahn
Besetzung
Synchronisation
Chronologie

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug ist der Titel eines Abenteuerfilms mit Harrison Ford und Sean Connery aus dem Jahr 1989. In diesem dritten Teil der Abenteuerfilm-Pentalogie des Regisseurs Steven Spielberg geht es um den Heiligen Gral, den Kelch, aus dem Jesus von Nazaret und seine Jünger beim letzten Abendmahl angeblich tranken und der dessen Blut bei der Kreuzigung auffing. Der Film hatte ein Budget von 48 Mio. US-Dollar. Insgesamt spielte er über 470 Mio. US-Dollar ein.[2] Er startete am 14. September 1989 in den bundesdeutschen Kinos.[3]

Handlung

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In der Anfangssequenz des Films (1912) gelingt es dem jungen Indiana Jones, als Pfadfinder in einer Felsenhöhle in Utah das Kreuz von Coronado zwielichtigen Schatzsuchern zu entwenden. Nach einer Verfolgungsjagd zu Fuß, mit Auto und Pferd und auf einem Zirkuszug gelangt er schließlich nach Hause. Sein Vater, der gerade beschäftigt ist, will allerdings nichts davon wissen, und so muss Indiana das Kreuz aufgrund des US-amerikanischen Finderrechts zurückgeben. Erst als erwachsener Mann (Zeitsprung ins Jahr 1938) gelingt es ihm endlich, das Kreuz dem Besitzer Panama Hat im Kampf abzunehmen und einem Museum zu übergeben.

Es folgt die Haupthandlung des Films, in dem sich Dr. Henry Jones Junior, genannt Indiana Jones, und sein Vater, Dr. Henry Jones, ein erbittertes Rennen um den Heiligen Gral mit deutschen Nationalsozialisten liefern. Dieser Kelch soll der Legende nach ungeheure Kräfte besitzen und der Schlüssel zur ewigen Jugend sein. Der Sage nach wurde der Gral schon einmal während der Kreuzzüge von drei Rittern gefunden. Nur einer von ihnen kehrte lebend nach Europa zurück und gab vor seinem Tod das Wissen um die Existenz der Reliquie weiter.

Als Indy von seiner Suche nach Coronados Kreuz an die Universität zurückkehrt, findet er in seiner Post ein Päckchen aus Venedig vor. Kurz darauf wird er vom Millionär Walter Donovan angeheuert, welcher die Hälfte einer Tafel besitzt, die ein Wegweiser zum Versteck des Grals ist. Von ihm erfährt Indiana, dass sein Vater – der sein Leben lang selbst nach dem Gral geforscht hat – vorher ebenfalls für Donovan nach dem Kelch Jesu gesucht hatte und während seiner Forschung verschwunden ist. Als Indiana zusammen mit Marcus Brody im Haus seines Vaters vorbeisieht, findet er dieses verwüstet und die Post geöffnet vor. Dabei fällt ihm das Päckchen aus Venedig ein; in ihm befindet sich ein Tagebuch, in dem Henry Jones jeden Hinweis auf den Gral niedergeschrieben hat.

Zusammen mit Marcus macht sich Indy auf den Weg nach Venedig, wo Henry Jones nach Hinweisen auf die Ruhestätte des zweiten Ritters gesucht hat, und trifft dort dessen Mitarbeiterin Dr. Elsa Schneider, eine österreichische Archäologin. In der Bücherei, wo Dr. Jones verschwunden war, finden sie anhand des Graltagebuchs einen Eingang zu einem Katakombenkomplex, in dem sich das Grab des Ritters befindet. Dieses gibt den entscheidenden Hinweis auf den Ausgangsort für ihre Suche: Alexandretta, das heutige İskenderun. Von den Mitgliedern eines Geheimbundes, der den Ruheplatz des Grals bewacht, erfährt Indiana zudem noch den Aufenthaltsort seines Vaters; er wurde nach Schloss Brunwald in Österreich, nahe der Grenze zu Deutschland, entführt.

Marcus Brody begibt sich daraufhin nach İskenderun, um zusammen mit Sallah, Indys altem Freund, die Expedition vorzubereiten. Dort gerät er jedoch in einen Hinterhalt und wird von Soldaten des Deutschen Afrikakorps entführt. Währenddessen befreit Indy seinen Vater aus Schloss Brunwald. Kurz darauf entpuppen sich Donovan und Elsa als Komplizen der Nazis und entwenden ihm das Tagebuch. Nach ihrer Flucht aus dem Schloss fahren die beiden Jones mit einem Motorradgespann nach Berlin, um Dr. Schneider während einer Bücherverbrennung das Tagebuch abzunehmen, in dem sich entscheidende Hinweise befinden. Vom Flughafen Tempelhof reisen sie mit einem Zeppelin aus, werden jedoch entdeckt und flüchten in einem parasitären Jagdflugzeug. Bei der daraufhin beginnenden Verfolgungsjagd quer durch Deutschland und den Balkan können die beiden Jones den Deutschen gerade noch entkommen.

In der Republik Hatay schließen sich Vater und Sohn mit Sallah zusammen, müssen dabei jedoch erfahren, dass Donovan und Elsa schon vor Ort sind und sie Marcus mitsamt der Karte, die sie zum Versteck des Grals führen sollte, bereits in ihrer Gewalt haben. Die drei folgen der deutschen Expedition und passen eine günstige Gelegenheit ab, um Marcus zu befreien, doch der Versuch entwickelt sich schnell zu einer turbulenten Verfolgungsjagd auf einem Panzer quer durch die Wüste. Am Ende gewinnt Henry Jones endlich die Einsicht, dass er jahrelang seinen Sohn wegen seiner Obsession vom Gral vernachlässigt hat.

Schließlich erreichen beide Parteien den Gralstempel. Da der Weg zum Relikt aber mit Fallen gespickt ist, schießt Donovan Indys Vater an und zwingt den Sohn dazu, den Gral persönlich zu holen, um dessen heilende Kräfte für die Rettung seines Vaters nutzen zu können. Mithilfe des Graltagebuchs gelingt es Indiana, die Fallen zu überwinden. Schließlich steht er dem letzten der drei Ritter gegenüber, der dank der Kraft des Grals die Jahrhunderte überdauert hat. Um sich des Grals würdig zu erweisen, muss der Suchende allerdings noch eine Prüfung bestehen: Aus einer Sammlung von Dutzenden Kelchen und Schalen muss er den richtigen Gral herausfinden.

Donovan taucht auf und trinkt begierig aus einem von Dr. Schneider ausgesuchten goldenen Kelch mit Edelsteinen; dieser jedoch stellt sich als der falsche heraus, woraufhin Donovan innerhalb von Sekunden altert und schließlich zu Staub zerfällt. Ein einfacher Becher eines Zimmermanns erweist sich für Indiana als die richtige Wahl, und er kann mit Wasser aus ihm seinem Vater das Leben retten. Als Elsa daraufhin den Gral aus dem Tempel entfernen will, stürzt dieser ein und der Felsboden reißt auf. Elsa gerät in eine Bodenspalte, kann sich gerade noch an der Felskante festhalten, verliert aber dabei den Gral. Beim gefährlichen Versuch, ihn wieder zu fassen, stürzt sie in den Abgrund. Dadurch gerät Indy selbst in Versuchung, den Gral wiederzuerlangen, doch seinem Vater gelingt es, ihn davon abzubringen. Die Überlebenden flüchten aus dem Tempel. Obwohl der Gral nun verloren ist, kehren Indiana und Dr. Jones mit etwas viel Wertvollerem wieder nach Hause zurück: einem lange zerrissenen und wieder neu geschmiedeten Band zwischen Vater und Sohn.

Produktion

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Besetzung

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Drehorte

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„Double Arch“, Arches-Nationalpark in Utah
„The Organ“, Arches-Nationalpark in Utah
Die San-Barnaba-Kirche in Venedig, diente als Bücherei
Das Schloss Bürresheim bei Mayen in Rheinland-Pfalz, diente als das österreichische „Schloss Brunwald“
Administration Building, auf Treasure Island, in San Francisco, diente als Flughafen Berlin-Tempelhof
Die Bucht von Mónsul (Playa de Mónsul) – im Hintergrund der Torre de Vela Blanca in Cabo de Gata in Almería
Die Wüste von Tabernas in Almería
Der Innenhof der Kunstschule von Almería (Escuela de Arte de Almería), diente als Palast des „Sultans von Hatay“
Das „Schatzhaus“ in Petra – Außendrehort für den Gralstempel
Die fiktive „Flagge der Republik Hatay

Kostüme

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  • In der englischen Originalfassung kommen SS-Dienstgrade in den Dialogen überhaupt nicht vor, Vogel wird nur ein einziges Mal von Dr. Schneider wörtlich mit „Herr Oberst“ angesprochen (fälschlicherweise, da die Dienstgrade "Oberst" und "Standartenführer" in der NS-Hierarchie zwar gleichrangig waren, aber nur letzterer in der SS existierte).

Weitere Details

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Postproduktion

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Spezialeffekte

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Der Film gilt heute als der erste, bei dessen visuellen Effekten digitales Compositing großflächig zum Einsatz kam. Auf Film aufgenommene Einzelelemente, u. a. Bluescreenaufnahmen, wurden dabei eingescannt und schließlich mit Hilfe von Bildbearbeitungssoftware miteinander kombiniert. Dies war ein filmtechnisch entscheidender historischer Fortschritt, wurde Compositing seit Anbeginn des Films doch entweder komplett am Set mittels praktischer optischer Tricks wie dem Schüfftan-Verfahren oder durch Rückprojektion durchgeführt, oder aber im Nachhinein durch klobige Techniken wie Doppelbelichtung oder in Weiterentwicklung dieses Verfahrens durch fotochemisches Compositing, wozu ein optischer Drucker verwendet wurde.

Da das bis in die späten 1980er Jahre gängige fotochemische Verfahren jedoch zahlreiche Einschränkungen beim Drehen bedeutete, sehr aufwändig und teuer werden konnte und zahlreiche seiner charakteristischen Artefakte nicht zu eliminieren waren (wie z. B. schwarze Linien um die ausgestanzten Bildelemente oder ein weiterhin sichtbarer Blauschimmer vom Bluescreen ins Objekt hinein) war das digitale Zusammenfügen ein großer Fortschritt. Es war kosteneffizienter und bot weitaus bessere Möglichkeiten der anschließenden Bildmanipulation und -verfeinerung. Eine charakteristische Szene aus dem Film, bei der die neue Technik angewandt wurde, ist die Transformation Donovans gegen Ende. Eine weitere Vorreiterrolle spielte diese Sequenz in Bezug auf digitales Morphing. Diese zuerst in Der Flug des Navigators und Willow angewandte Technik, die im Prinzip fließende Übergänge zwischen zwei Einzelbildern durch digitales Errechnen von Zwischenbildern ermöglicht, wurde hierbei nochmals verfeinert.

Historizität

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Wie in fast allen Filmen, die zwar in einem historischen Kontext spielen, bei denen der fiktionale Anteil jedoch weit überwiegt, treten auch in Indiana Jones und der letzte Kreuzzug historische Unstimmigkeiten oder Anachronismen auf, die von den Produzenten in Kauf genommen werden, da der Film keinerlei Anspruch auf historische Korrektheit erhebt. So wird hier zum Beispiel auf Ereignisse zurückgegriffen, die Jahre zuvor stattfanden (Bücherverbrennung, Zeppelinverkehr) oder die historisch gesehen erst später stattfinden sollten (Einsatz des Deutschen Afrikakorps). Des Weiteren wurden auch Fahrzeuge benutzt, die es zu diesem Zeitpunkt noch nicht gab oder die nie von der Wehrmacht benutzt worden waren (z. B. Pilatus P-2 Schulflugzeug anstelle der Messerschmitt Bf 109).

Folgeprodukte

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Aus dem Stoff entstand auch ein Adventure-Computerspiel mit dem englischen Titel des Films Indiana Jones and the Last Crusade.

Synchronisation

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Die deutsche Synchronisation der ersten Fassung entstand im Auftrag der Berliner Synchron nach einem Dialogbuch und unter Dialogregie von Arne Elsholtz.[7]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Dr. Henry „Indiana“ Jones Jr. Harrison Ford,
River Phoenix (jung)
Wolfgang Pampel,
Simon Jäger
Prof. Dr. Henry Jones Sr. Sean Connery Gert Günther Hoffmann
Dr. Marcus Brody Denholm Elliott Eric Vaessen
Dr. Elsa Schneider Alison Doody Katja Nottke
Sallah John Rhys-Davies Helmut Krauss
Walter Donovan Julian Glover Christian Rode
SS-Standartenführer Vogel Michael Byrne Peter Neusser
Butler Vernon Dobtcheff Klaus Sonnenschein
Sultan Alexei Sayle Gerd Duwner

Kritiken

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Dieser Abschnitt besteht nur aus einer listenhaften Sammlung von Zitaten aus Kritiken. Stattdessen sollte eine zusammenfassende Darstellung der Rezeption des Werkes als Fließtext erfolgen, wozu auch markante Zitate gehören können.

„In Spielbergs dritter Variation des Themas ‚die Schatzsuche als megalomanes Kinoereignis‘ erhält der Held einen reizvollen Rivalen: sein eigener (Über-)Vater begleitet ihn mit viel selbstironischem Understatement. Die perfekte Action-Story gewinnt aus der liebevoll-humorigen Beziehung der beiden sympathisch-menschliche Züge und bietet, obwohl sie nur zu Beginn witzig und selbstironisch ist, kurzweilige Unterhaltung.“

„Steven Spielbergs Timing ist perfekt, seine Spannungsdramaturgie fehlerlos, seine Fähigkeit, das Tempo immer noch einmal und noch einmal zu steigern, scheinbar unbegrenzt.“

„Laut Regisseur Spielberg Indys bester Auftritt. Die furiose Actionmaschinerie läuft wie geschmiert, Spannung und Timing grenzen an Perfektion, und die Frotzeleien zwischen Vater und Sohn machen so richtig Spaß. Fazit: Mehr Spektakel geht eigentlich nicht.“

Auszeichnungen

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Oscar 1990

Golden Globe Awards 1990

British Academy Film Awards 1990

Saturn Award 1991

Goldene Leinwand

Literatur

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Commons: Indiana Jones und der letzte Kreuzzug – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Indiana Jones III – Indiana Jones und der letzte Kreuzzug – Zitate

Einzelnachweise

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  1. Alterskennzeichnung für Indiana Jones und der letzte Kreuzzug. Jugendmedien­kommission (TV-Fassung).
  2. Indiana Jones and the Last Crusade, auf boxofficemojo.com
  3. Indiana Jones und der letzte Kreuzzug in der Internet Movie Database
  4. Indiana Jones and the Last Crusade – Quotes. In: Internet Movie Database. Abgerufen am 25. Mai 2021 (englisch).
  5. 1935 Rolls-Royce 20/25 h.p. Barker Saloon as Rolls-Royce Phantom II. In: Internet Movie Cars Database. Abgerufen am 25. Mai 2021 (englisch).
  6. Fynn Göttsche: „Indiana Jones“ Teil 3: Das Phantom das keines war. In: DrivingTimes.de. 3. November 2020, abgerufen am 25. Mai 2021.
  7. Indiana Jones und der letzte Kreuzzug. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 20. August 2015.
  8. Indiana Jones und der letzte Kreuzzug. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 3. Oktober 2016.
  9. Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (Memento vom 6. März 2016 im Internet Archive) im Dirk Jasper FilmLexikon
  10. Indiana Jones und der letzte Kreuzzug. In: Cinema. Archiviert vom Original; abgerufen am 8. April 2021.