John Erpenbeck (* 29. April 1942 in Ufa, Sowjetunion) ist ein deutscher Wissenschaftler und Buchautor.
Erpenbeck ist Sohn des aus Nazideutschland in die Sowjetunion emigrierten Schriftstellerehepaars Fritz Erpenbeck und Hedda Zinner. Nach dem Abitur studierte er an der Humboldt-Universität[1] Physik mit Spezialisierung auf Biophysik. 1965 erhielt er das Diplom und war anschließend Aspirant an der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (AdW).[2]
1968 erfolgte die Promotion zum Dr. rer. nat. mit einer Arbeit zum Thema Gegenstromdiffusion in flüssiger Phase mit anschließender Zirkulationsvervielfachung. Anschließend war er als Experimentalphysiker am Institut für Biophysik der AdW tätig.[2] Von 1971 bis 1973 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Kernforschung/Kosmosforschung des Ministeriums für Wissenschaft und Technik.[3] Anschließend folgte (bis 1990) eine wissenschaftliche Tätigkeit am Zentralinstitut für Philosophie der AdW, Bereich Philosophische Fragen der Wissenschaftsentwicklung, wo er sich mit philosophischen, historischen und wissenschaftstheoretischen Problemen der Psychologie kognitiver, emotional-motivationaler und volitiver Prozesse beschäftigte.[2]
Mit der Arbeit Erkenntnistheorie und Psychophysik kognitiver Prozesse habilitierte er sich 1978. 1984 wurde er zum Professor der AdW ernannt.[2][4] Im selben Jahr wurde er Honorary Fellow in Writing der Universität von Iowa (USA). 1982 wurde er mit dem Heinrich-Heine-Preis ausgezeichnet. 1993/94 erhielt er die Ernennung zum Fellow des Center for Philosophy of Science, Pittsburgh. Von 1991 bis 1995 forschte er mit Schwerpunkt Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie der Förderungsgesellschaft wissenschaftliche Neuvorhaben mbH (Max-Planck-Gesellschaft).[2]
Von 1993 bis 1994 war er am Center for Philosophy of Science, Pittsburgh tätig, danach bis 1998 als Professor an der Universität Potsdam, Arbeitsgruppe Wissenschaftskommunikation. Ab 1998 Senior Consultant, ab 2000 Bereichsleiter im Projekt Lernkultur Kompetenzentwicklung (ABWF/QUEM).[5] Von Mai 2007 bis Ende 2022 war er Professor an der School of International Business and Entrepreneurship (SIBE)[6] in Herrenberg.
Erpenbeck ist Mitglied des Verbandes der Schriftsteller der Bundesrepublik Deutschland, und der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin sowie des Forschungsinstituts berufliche Weiterbildung.
Erpenbeck war mit der Arabisch-Übersetzerin Doris Erpenbeck verheiratet und hat mit ihr eine Tochter, die Schriftstellerin Jenny Erpenbeck. Seit 1983 ist er mit der Typografikerin Ilse Erpenbeck verheiratet und hat mit ihr eine Tochter, die Medizinerin Luise Erpenbeck. Das Ehepaar lebt in Berlin.
Von 1996 bis 1998 entwickelte Erpenbeck zusammen mit Volker Heyse mehrere Kompetenzmessinstrumente: