Kurt Rydl (* 8. Oktober 1947 in Wien) ist ein österreichischer Opernsänger (Bass).

Kurt Rydl singt auf seiner eigenen Bühne in Wuppertal, 2019

Leben und Wirken

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Kurt Rydl besuchte von 1958 bis 1966 das Bundesrealgymnasium Waltergasse. Danach studierte er zunächst Biologie und absolvierte später sein Gesangsstudium an der Wiener Musikhochschule und am Moskauer Konservatorium. Er war Preisträger mehrerer Wettbewerbe.

Rydl gastierte im Laufe seiner Karriere an mehr als 50 Bühnen in über 30 Ländern. Er war wiederholt Gast bei den Bayreuther Festspielen, den Schwetzinger Festspielen, den Salzburger Festspielen, den Bregenzer Festspielen, den Münchner Opernfestspielen, den Opernfestspielen Arena di Verona, beim Maggio Musicale Fiorentino, beim Edinburgh Festival und beim Glyndebourne Festival. Sein Repertoire umfasst über 130 Partien des deutschen, französischen, italienischen, tschechischen und russischen Faches.

Seit seinem Debüt an der Wiener Staatsoper als Ferrando in Il trovatore im Jahr 1976 stand er dort bis 2017 als Ensemblemitglied mehr als 1150 Mal auf der Bühne, unter anderem als Ochs (Der Rosenkavalier), Titurel und Gurnemanz (Parsifal), Osmin (Die Entführung aus dem Serail), Rocco (Fidelio), Daland (Der fliegende Holländer), Colline (La Bohème), Pimen (Boris Godunow), Großinquisitor (Don Carlos), Komtur (Don Giovanni), Roger (Jérusalem), König Heinrich (Lohengrin), Raimondo (Lucia di Lammermoor), Geronte (Manon Lescaut), Talbot (Maria Stuarda), Veit Pogner (Die Meistersinger von Nürnberg), Bartolo (Il barbiere di Siviglia), Sparafucile (Rigoletto), Fasolt (Das Rheingold), Hunding (Die Walküre), Fafner (Siegfried), Hagen (Götterdämmerung), Morosus (Die schweigsame Frau), Landgraf (Tannhäuser), Claggart (Billy Budd) und Sarastro (Die Zauberflöte).[1] 1976 trat er in der Wiener-Festwochen-Premiere der Oper La clemenza di Tito auf.[2][3] 1986 wurde er zum Kammersänger ernannt. Seit 1999 ist Rydl Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper.

In mehr als 2500 Vorstellungen außerhalb Wiens sang er an allen großen Häusern der Welt, besonders in den Rollen als Ochs, Hagen, Gurnemanz, Osmin, Morosus, Rocco, Boris (Lady Macbeth), Attila, Mephisto. Rydl stand bei fünf Eröffnungspremieren am Mailänder Teatro alla Scala auf der Bühne, mit Turandot, Parsifal, Götterdämmerung, Fidelio und dem Rosenkavalier. Weiters gastierte er zum Beispiel am Londoner Royal Opera House und in der Royal Albert Hall, der Pariser Opéra Garnier, an der Oper Rom, am Teatro Real Madrid, am Teatro Colón in Buenos Aires und am Gran Teatre del Liceu Barcelona, am Moskauer Bolschoi-Theater, in der New Yorker Carnegie Hall, an der Washington National Opera, der San Francisco Opera, der Los Angeles Opera, an großen Opernhäusern in Peking, Shanghai und Tokio sowie in Deutschland unter anderem an der Berliner Staatsoper und der Deutschen Oper Berlin, der Bayerischen Staatsoper, der Semperoper, der Hamburgischen Staatsoper und der Stuttgarter Staatsoper.[4]

Kurt Rydl ist verheiratet und lebt in Wien, St. Wolfgang, Houston und auf Mallorca.

Diskografie (Auswahl)

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LP / CD

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Video / DVD

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Literatur

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Ehrungen und Auszeichnungen (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Spielplanarchiv der Wiener Staatsoper: Vorstellungen mit Kurt Rydl. Abgerufen am 1. August 2023.
  2. Offizielles Programm der Wiener Festwochen 1976. Abgerufen am 14. November 2022.
  3. Radiobeitrag über die Premiere von La clemenza di Tito mit einer Einblendung mit Teresa Berganza, Werner Hollweg und Kurt Rydl im Ö1-Mittagsjournal vom 24. Mai 1976 im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek
  4. OTS: Kurt Rydl – 75 Jahre und 50jähriges Bühnenjubiläum. Abgerufen am 1. August 2023.
  5. Kurt Rydl erhält Musiktheater-Preis für Lebenswerk. Artikel vom 16. Juni 2018, abgerufen am 17. Juni 2018.
  6. Kurt Rydl wird Ehrenmitglied der Oper Sofia. In: klassik.com. 2. März 2023, abgerufen am 3. März 2023.
Personendaten
NAME Rydl, Kurt
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Opernsänger (Bass)
GEBURTSDATUM 8. Oktober 1947
GEBURTSORT Wien