Lisa Jardine (Juli 2015)

Lisa Anne Jardine CBE (geboren 12. April 1944 in Oxford; gestorben 25. Oktober 2015[1] in London) war eine britische Historikerin und Publizistin.

Leben

Lisa Anne Bronowski war die älteste Tochter des Wissenschaftlers und Publizisten Jacob Bronowski und der Bildhauerin Rita Coblentz.[2][3] Nach einer Ehe mit dem Philosophen Nicholas Jardine war sie seit 1982 mit dem Architekten John Hare verheiratet und bekam zwei Söhne und eine Tochter.[4]

Jardine besuchte das Cheltenham Ladies’ College sowie das Newnham College in Cambridge und studierte Literaturwissenschaft an der University of Essex. An der Universität Cambridge wurde sie mit einer Arbeit über Francis Bacon promoviert.

1990 wurde sie Professor für Renaissancestudien am Queen Mary College der University of London. 2011 wechselte sie an das University College London. Von 2008 bis Januar 2014 hatte sie den Vorsitz der Human Fertilisation and Embryology Authority inne.[5]

Jardine publizierte bis 2008 siebzehn Bücher und fünfzig wissenschaftliche Artikel, viele ihrer Arbeiten als Mitverfasserin und Mitherausgeberin.[6] Sie schrieb Beiträge für führende britische Zeitungen und war in Wissenschaftssendungen in Radio und Fernsehen präsent.[7] Für ihr Buch Going Dutch erhielt sie 2009 den „Cundill Prize in History“ der McGill University, den höchstdotierten Preis für einen Historiker.[4]

Jardine war Fellow der Royal Historical Society und Honorary Fellow des King’s College (Cambridge) und des Jesus College (Cambridge). Sie erhielt Ehrendoktortitel der University of St Andrews, der Sheffield Hallam University, der Open University und der University of Aberdeen. 2013 wurde sie zum ordentlichen Mitglied der Academia Europaea gewählt.[8] 2015 wurde sie in die Royal Society gewählt.

2002 war sie die Vorsitzende der Juroren des Man Booker Prize; vorher war sie Jurorin 1996 beim Whitbread Prize for fiction, 1997 beim Orange Prize for Fiction, 1999 beim Guardian First Book Award und 2000 beim Orwell Prize.

Jardine kümmerte sich auch um das wissenschaftliche Erbe ihres Vaters und um dessen epochemachende Fernsehserie The Ascent of Man; 2014 wurde sein Archiv in Cambridge der Forschung geöffnet.[9]

Schriften (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kevin Rawlinson: Renowned historian Lisa Jardine dies aged 71. In: theguardian.com. The Guardian, 26. Oktober 2015, abgerufen am 28. Oktober 2015 (englisch).
  2. Lisa Jardine: Rita Bronowski obituary. In: theguardian.com. The Guardian, 22. September 2010 (englisch).
  3. Alan Macfarlane: Born 1944 in Ruskin College, Oxford. In: repository.cam.ac. 31. Oktober 2008 (englisch).
  4. a b Steve Connor: Lisa Jardine: ‘Nobody wants to run stories about the people who go through IVF for nothing’., In: independent.co.uk. The Independent, 3. November 2013 (englisch).
  5. Professor Lisa Jardine to step down as Chair of the HFEA. (Memento des Originals vom 23. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hfea.gov.uk In: hfea.gov.uk. HFEA, 26. Oktober 2013 (englisch).
  6. Lisa Jardine, In: gresham.ac.uk. Gresham College (englisch).
  7. Lisa Jardine., In: livesandletters.ac.uk. Centre for Editing Lives and Letters (englisch).
  8. Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea
  9. Erica Wagner: The last renaissance man. In: Financial Times, 22. November 2014, S. 20 (englisch).