Ludwig Persius, um 1840, gezeichnet von Friedrich Jentzen

Friedrich Ludwig Persius (* 15. Februar 1803 in Potsdam; † 12. Juli 1845 ebenda) war ein preußischer Architekt und Schüler von Karl Friedrich Schinkel. Persius assistierte Schinkel unter anderem beim Bau von Schloss Charlottenhof und den Römischen Bädern im Park Sanssouci in Potsdam. Des Weiteren war er am Bau der Großen Fontaine (vor dem Schloss Sanssouci), der Friedenskirche, der Orangerie und des Normannischen Turmes (auf dem Ruinenberg, gegenüber Schloss Sanssouci) beteiligt.

Leben

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Ludwig Persius, ein Sohn des Kaufmanns Christian Friedrich Persius (1743–1811) und seiner Ehefrau Maria Regina Koch, besuchte in Potsdam die Bürgerschule und das Gymnasium. Von 1817 bis 1819 war er Mitarbeiter des Bauinspektors Gotthilf Hecker; er schrieb sich ins Zimmerergewerk ein. 1819 begann er eine Feldmesserausbildung an der Bauakademie in Berlin und legte im März 1821 die Feldmesserprüfung ab. Ab 1821 arbeitete Persius als Baukondukteur in Potsdam, unter anderem unter Karl Friedrich Schinkel beim Bau von Schloss und Kirche auf den Gütern des Grafen Potocki bei Krakau. 1824 wurde er Mitglied im Architektenverein zu Berlin. In Schloss Glienicke war er als bauausführender Architekt unter Schinkel tätig. 1826 legte er die Baumeisterprüfung an der Bauakademie in Berlin ab und wurde Baukondukteur in Charlottenhof.

1827 heiratete Persius Pauline Sello (1808–1883), Schwester von Hermann Ludwig Sello aus der berühmten Gärtnerfamilie Sello. Aus dieser Ehe gingen die Töchter Elisabeth (1829–80) und Marie (1834–47), sowie die Söhne Ludwig Paul (1832–1902), Reinhold (1835–1912), Conrad (1836–1903) und Felix (1842–1885) hervor.

1829 wurde er Bauinspektor bei der Königlichen Regierung in Potsdam. 1833 erfolgte sein erster selbständiger Bau: Er baute die Kunstmühlen (nahe den Römischen Bädern) zu einem Wohnhaus für den Gärtner Handmann um. 1834 wurde er königlicher Hofbauinspektor.

1840 unternahm er eine Rheinreise, die ihn unter anderem nach Heidelberg und Bacharach sowie zum Schloss Stolzenfels und zur Festung Ehrenbreitstein brachte. 1841 reiste er nach Paris, wobei er auch München, Straßburg, Andernach, Rolandseck, Bad Godesberg und Köln besuchte. 1842 unternahm er erneut eine Reise: Lehnin, Chorin, Halle und bis nach Erfurt.

Die Grabstele auf dem Friedhof von Bornstedt bei Potsdam

1841 ernannte Friedrich Wilhelm IV. Persius zu seinem Hofarchitekten. 1842 wurde er königlicher Baurat und Mitglied der Oberbaudirektion. 1843/44 war Persius unter anderem auch für Fürst Pückler-Muskau tätig.

1843 führte ihn erneut eine Reise an den Rhein (einschließlich Bingen, Bad Godesberg und Trier). 1844 reiste er nach Bad Muskau und nach Holland. 1845 unternahm er eine Reise nach Italien: via Nîmes, Marseille und Genua, nach Rom, Neapel, Vicenza, Padua, Venedig und Verona.

1845 wurde Persius rückwirkend zum 12. Oktober 1842 zum Oberbaurat ernannt. Am 12. Juli 1845 starb er und wurde auf dem Friedhof der Familienstiftung Hermann Sello, einem Teil des Bornstedter Friedhofs bei Potsdam, beigesetzt.

Werke

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Bauten in Zusammenarbeit mit Schinkel

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Bauwerke (erhalten)

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Körnermagazin in Potsdam
Villa Schöningen
Nedlitzer Fährgut
Kirche im Walde in Heringsdorf
Die Teufelsgrabenbrücke in Potsdam

Bauwerke (nicht erhalten)

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Literatur

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Commons: Ludwig Persius – Album mit Bildern
Commons: Ludwig Persius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Persius, Ludwig
ALTERNATIVNAMEN Persius, Friedrich Ludwig
KURZBESCHREIBUNG Architekt
GEBURTSDATUM 15. Februar 1803
GEBURTSORT Potsdam
STERBEDATUM 12. Juli 1845
STERBEORT Potsdam