Mil Mi-8
Militärvariante Mil Mi-8MT mit Auslegern und Bug-MG
Militärvariante Mil Mi-8MT mit Auslegern und Bug-MG
Typ Mehrzweckhubschrauber
Entwurfsland

Sowjetunion 1955 Sowjetunion/
Russland Russland

Hersteller Mil
Erstflug 24. Juni 1961[1]
Indienststellung 1965
Produktionszeit

Seit 1965 in Serienproduktion

Stückzahl mehr als 12.000

Der Mil Mi-8 (russisch Миль Ми-8, NATO-Codename: Hip) ist ein in der Sowjetunion von Mil entwickelter und gefertigter Mehrzweck- und Transporthubschrauber mit zwei Turbinentriebwerken und großen Heckladetoren. Als Varianten des Mi-8 gelten die Modelle mit den Bezeichnungen Mi-17, Mi-18, Mi-19, Mi-171 und Mi-172. Ein naher Verwandter ist die Marineversion Mi-14, die aber als eigenständiges Muster geführt wird.

Geschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mi-8 wurde als Ersatz für die ältere, mit einem Kolbenmotor ausgerüstete Mil Mi-4 entwickelt und eingeführt. 1957 begann das OKB-329 die Eigenschaften für den neuen Hubschrauber zu spezifizieren. Da Nikita Chruschtschow in dieser Zeit der Entwicklung von Raketen den Vorrang gab, stand für die Flugzeugindustrie wenig Geld zur Verfügung. So bediente sich Michail Mil einer Notlüge und präsentierte den Entwurf als „massive Modifikation“ der Mi-4 mit Turbinenantrieb und neuer Bug- und Rumpfsektion, die in Ganzmetall-Halbschalenbauweise aus Duraluminium gefertigt wurden. Der Heckausleger, der Antriebsstrang mit den Rotoren, das Flugregelungssystem und weiteres sollte von der Mi-4 übernommen werden. Da sich die zivile sowjetische Luftfahrtbehörde und die Spitze des sowjetischen Militärs neben der Transportversion auch für einen neuen VIP-Hubschrauber interessierten, wurde der Entwurf am 20. Februar 1958 akzeptiert und Mil mit der Entwicklung des W-8 (W für wertoljot [вертолёт], die russische Bezeichnung für „Hubschrauber“) beauftragt. Der Hubschrauber sollte eine Nutzlast von 1,5 bis 2,0 Tonnen haben. Als Antrieb war zum Verdruss von Mil eine einzelne Turbine vom Typ Iwtschenko AI-24W geplant, die normalerweise in der An-24 eingesetzt wird und für den Einsatz im W-8 von 2400 auf 1900 PS gedrosselt wurde, um die Kraftübertragung und die Rotoren der Mi-4 einsetzen zu können. Der erste Prototyp des einmotorigen W-8 wurde im Juni 1961 fertiggestellt und am 24. Juni 1961 von Boris W. Semskow erstmals geflogen. Nur zwei Wochen nach dem Erststart wurde der an seinem einzelnen Lufteinlauf gut zu erkennende Hubschrauber am 9. Juli 1961 bereits bei der jährlichen Flugschau in Moskau-Tuschino vorgestellt. Im Dezember 1961 wurde der Hubschrauber zu Abnahmetests abgegeben, und ab 1963 diente er als Testplattform am Boden.[2] Ein zweiter einmotoriger Prototyp nahm im November 1961 die Flugerprobung auf.

Mil sah die einmotorige Lösung in Bezug auf Sicherheit und Leistungsfähigkeit als unzureichend an und trieb nebenher die Entwicklung einer zweimotorigen Variante W-8A voran. Da kein geeignetes Triebwerk zur Verfügung stand, wurde vom OKB-478 Isotow das TW2-117 entwickelt. Die ersten Triebwerke und das WR-8-Untersetzungsgetriebe wurden im Sommer 1962 geliefert. Erste Flugtests mit diesem Hubschrauber wurden am 2. August 1962 von N. W. Leschin durchgeführt, der erste echte Flug folgte am 17. September 1962, und nur wenige Tage später wurde der Hubschrauber Nikita Chruschtschow und hochrangigen Funktionären der Warschauer Vertragsorganisation vorgeführt. Die Flugtests wurden bis Anfang 1963 fortgesetzt, bevor der Hubschrauber im März 1963 für erste Tests an die Aeroflot übergeben wurde. Im Laufe der Tests wurden verschiedene Modifikationen vorgenommen, so wurde zur Reduzierung von Vibrationen der Vierblattrotor durch einen im Aufbau identischen Fünfblattrotor ersetzt. Auch der Heckrotor, das Enteisungssystem und das Triebwerkskontrollsystem wurden verändert.[2]

Der im Sommer 1963 fertiggestellte dritte Prototyp W-8AT enthielt einige Änderungen, die sich aus den Flugtests ergeben hatten, und stellte das eigentliche Versuchsmuster für die zivile und militärische Transportvariante Mi-8T dar. So wurden unter anderem die bisherigen separaten seitlichen Türen für die Piloten durch Schiebefenster ersetzt, die Hecktore vergrößert und eine mit Kerosin betriebene Kabinenheizung in einer Verlängerung des externen Steuerbord-Kraftstoffbehälters installiert. Der im Mai 1964 fertiggestellte vierte Prototyp W-8AP diente von Beginn an als Testmuster für die spätere VIP-Version und für die spätere Passagierversion Mi-8P.[2]

Nach den vier Prototypen wurde im November 1964 die Freigabe zur Serienproduktion empfohlen, im März 1965 erteilt, und Ende 1965 liefen die ersten Serienhubschrauber Mi-8P und Mi-8T in Kasan vom Band. Der Testpilot des ersten W-8A, Leschin, kam im Januar 1966 bei einem Testflug mit einer Mi-8 ums Leben, als sein Hubschrauber wegen Versagens des Heckrotors unkontrollierbar wurde und abstürzte.[2]

Seit dieser Zeit wurden mehr als 12.000 Hubschrauber des Typs Mi-8 in mehr als 120 Versionen gebaut; der Hubschrauber wird ständig weiterentwickelt und ist immer noch in Serienproduktion. Hergestellt wurden die Mi-8-Versionen im Staatlichen Flugzeugwerk Nr. 387 in Kasan (mehr als 7.300 Stück) und im Staatlichen Flugzeugwerk Nr. 99 in Ulan-Ude (mehr als 3.800 Stück), UdSSR.

Antrieb und Flugwerk fanden Eingang in die Konstruktion des Kampfhubschraubers Mi-24. Die Mi-14 ist eine aus der Mi-8 entwickelte Marineversion, die am bootsähnlichen Schwimmrumpf (der einen separaten Waffenschacht u. a. für Torpedos und Wasserbomben besitzt) zu erkennen ist. Sie stellt jedoch aufgrund der kompletten Umkonstruktion des Rumpfes praktisch eine Neuentwicklung und damit ein unabhängiges Muster dar. Die Mi-38 basiert ebenfalls auf der Mi-8, hätte aber neben moderner Avionik mit westlichen Triebwerken ausgerüstet werden sollen.

Konstruktion

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Video einer kroatischen Mil Mi-17 (Exportversion der Mil Mi-8)
Mil Mi-8T der Interflug, Cockpit

Der ursprünglich als Transporthubschrauber entwickelte Mil Mi-8 zeigte schnell seine Eignung für die verschiedensten Einsatzarten, etwa zur Bodenunterstützung mit Raketen und Kanonen auch in Kombination als Kampfhubschrauber. Er verfügt über eine Lastaufhängung, so dass er unter günstigen Bedingungen bis zu drei Tonnen heben kann. Zusätzlich gibt es eine Personenrettungswinde für Lasten bis zu 250 Kilogramm. Grundsätzlich unterteilte man die Mi-8 in drei Versionen: die Transportversion Mi-8T, die bewaffnete Transportversion Mi-8TW und die Variante mit Sonderausstattung Mi-8S.

Rumpf

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der konventionell aufgebaute Rumpf besteht aus vier Sektionen (Vorder- und Mittelrumpf, Heckausleger und Heckrotorausleger) und wird in Ganzmetall-Halbschalenbauweise aus Duraluminium gebaut. Der Heckausleger ist für Wartungszwecke und den Transport abnehmbar. Die Cockpitsektion besaß ursprünglich fünf Fenster in der oberen Reihe und vier in der unteren, wobei die Konstruktion der unteren Reihe später infolge des Einbaus eines PKT-Maschinengewehrs, eines Wetterradars oder einer Panzerung variierte. Die drei mittleren Fenster der oberen Reihe bestanden aus optisch flachem Glas und enthielten ein elektrisches Enteisungssystem. Die beiden seitlichen Fenster der oberen Reihe waren als nach außen gewölbte Schiebefenster aus Plexiglas ausgelegt. Das Cockpit war mit drei Instrumentenpaneelen und einer doppelten mechanischen Flugsteuerung für die beiden Piloten ausgerüstet. Die Paneele waren dabei so angeordnet, dass sich durch die Fenster eine möglichst gute Rundumsicht ergab. Der Transport-/Passagierraum wurde durch eine zum Cockpit hin öffnende Tür abgetrennt, wobei der Flugingenieur im Gang zur Tür seinen Platz hatte. An der Außenseite des Rumpfes zwischen dem Cockpit und der Tür bzw. dem ersten Fenster befanden sich auf beiden Seiten je zwei Klappen zum Zugang zu den Akkumulatorenfächern des Hubschraubers.

Im Mittelrumpf befindet sich neben der Kabine auch die Triebwerksanlage. Bei den Transportversionen kann auf mitgeführten Spurbahnen auch ein PKW in den 5,34 m × 2,25 m × 1,8 m großen und für eine Beladung mit bis zu vier Tonnen ausgelegten Rumpf eingefahren werden. Eine Lastenaufnahme für bis zu 2,5 bis 3,0 t Last (je nach Version) befindet sich im Innenraum an vier Punkten an den Deckenspanten. Dies hat den Vorteil, dass die Last etwa am Schwerpunkt des Hubschraubers angreift und so die Pendelneigung um den Punkt der Lasteinleitung verringert wird. Das Lastseil wird durch eine Luke im Kabinenboden nach unten geführt. An der Tür befindet sich noch eine Seilwinde für eine Last zwischen 150 und 250 kg. Die Kabine der Versionen Mi-8P/Mi-8PS/Mi-172 ist 6,36 m lang, 2,05 m breit und 1,7 m hoch, die der Mi-8MTW-5 ist 6,36 m × 2,34 m × 1,80 m. Als Zugang zur Kabine dient eine im Notfall abwerfbare und nach hinten öffnende Schiebetür mit einer Größe von 1,4 m × 0,62 m auf der linken Seite. Neben dem militärischen Einsatz werden auch viele Mi-8 weiterhin für den zivilen Transport oder als VIP-Hubschrauber verwendet. Bei Letzteren kam zum Teil auch eine nach unten klappende Tür, die gleichzeitig als Einstiegstreppe diente, zum Einsatz. Bei einigen späteren Versionen wurde auf der rechten Seite eine Schiebetür eingebaut. Je nach Version befanden sich auf jeder Seite fünf bis sieben Fenster, wobei die Passagierversionen meist über rechteckige und die Transportversionen über runde Fenster verfügten. Am Heck befanden sich aus zwei Hälften bestehende und zur Seite öffnende und abnehmbare Hecktüren. Im geschlossenen Zustand stand im Rumpf eine Länge von 7,28 m zur Verfügung. Eine der beiden Hecktüren war wiederum mit einer kleineren Tür zur Evakuierung im Notfall ausgerüstet. An der Rumpfseite gab es Aufhängungspunkte für die Kraftstofftanks (anfangs 745 l links und 680 l rechts, später 1140 l links und 1030 l rechts), den Kabinenheizer und/oder eine Klimaanlage. Bei den militärischen Varianten kamen noch je nach Version verschiedene Außenlastträger dazu.

Der konische Heckausleger aus Metall mit kreisförmigem Querschnitt endet am im 45°-Winkel nach oben verlaufenden Heckrotorausleger mit dem Getriebe für den dreiblättrigen Heckrotor mit 3,9 m Durchmesser, 260 mm Blatttiefe und NACA-230M-Profil. Der Heckausleger trägt Stabilisierungsflächen aus Metall von 2,7 m Spannweite mit einem symmetrischen NACA-0012-Profil, die am Boden um 9° nach oben oder unten verstellt werden können. Bei militärischem Einsatz kann am Heckausleger ein Täuschkörperwerfer angebracht werden.

Fahrwerk

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das dreibeinige und hydropneumatisch gefederte Fahrwerk ist nicht einziehbar, hat einen Radstand von 4,26 m und eine Spurweite von 4,5 m. Das Hauptfahrwerk ist mit einzelnen 86,5 cm × 28,0 cm großen pneumatischen gebremsten Rädern ausgerüstet. Das Bugradfahrwerk ist mit zwei 53,5 × 18,5-cm-Rädern doppelt bereift und besitzt weder Bremsen noch eine Steuerung (ohne Belastung rastet es in Flugrichtung ein). Der Hubschrauber wird am Boden durch unterschiedliches Bremsen des Hauptfahrwerkes gesteuert. Der Heckausleger (und damit der Heckrotor) wird von einem kleinen federnden Hecksporn vor Bodenberührung geschützt.

Hauptrotor und Antrieb

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hauptrotor ist fünfblättrig und befindet sich direkt über den beiden parallel nebeneinander oberhalb der Kabine liegenden Antriebsturbinen. Er ist in der Draufsicht rechtslaufend (im Uhrzeigersinn) und verfügt über Schlag- und Schwenkgelenke mit hydraulischen Dämpfern. Die austauschbaren Blätter aus Aluminium mit Stahlvorderkanten und Enteisungssystem haben eine konstante Blatttiefe von 520 mm und ein NACA-23012-Profil. Die beiden bis auf die Anordnung des Abgasrohres baugleichen Antriebsturbinen sind so ausgelegt, dass ein Flug auch beim Ausfall einer Turbine unter Einschränkungen fortgesetzt werden kann, da die andere die zusätzliche Leistung zur Verfügung stellen kann. Als Antrieb kommen verschiedene Versionen des Isotow/Klimow TW2-117- oder TW3-117-Triebwerkes zum Einsatz, die zwischen 1500 und 2200 PS Startleistung zur Verfügung stellen und als Treibstoff Kerosin vom Typ T-1, TS-1 oder T-7P (JP-1 oder JP-4) verwenden. Hinter den Triebwerken ist das dreistufige Hauptgetriebe angebracht, hinter diesem wiederum der Nebenabtrieb für das Hydrauliksystem und der Hydraulikblock selbst. Das Hauptgetriebe untersetzt die maximale Eingangsdrehzahl der Triebwerke von 12.000/min in maximal 192/min für den Hauptrotor, 2.589/min für die Heckrotorwelle und etwa 6.000/min für das Gebläse der Ölkühler für Triebwerke und Getriebe. Das Heckrotorendgetriebe hat ein Untersetzungsverhältnis von 2,3:1; die Heckrotordrehzahl beträgt etwa 1.124/min.

Bordsysteme

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hydrauliksystem besteht aus einem Hauptsystem mit 45 kg/cm² Druck und einem Reservesystem mit 65 kg/cm², das im Notfall automatisch die Steuerung der Flugkontrollsysteme übernimmt. Das elektrische System arbeitet mit 12/48 Volt und wird von zwei 48-kW-Startergeneratoren GS-18TP und sechs 12-V/55-Ah-Bleiakkumulatoren versorgt. Die Elektronikausrüstung des Hubschraubers bestand aus einem Vierkanal-Autopiloten sowie diversen Flugsteuerungs- und Kommunikationssystemen wie Radiohöhenmesser, Doppler-Geschwindigkeitssensor, Radiokompass, UHF-Radio, IFF-Transponder, Radarwarnsystem S-3M Sirena und Flugdatenrekorder.[2]

Versionen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mi-8T
Mi-8TW
Mi-17 der UN-Friedenstruppen
Mi-8T der ehemaligen NVA
Kroatische Mi-8MTW-1
Russische Mi-8MTW-5

Insgesamt wurden mehr als 120 verschiedene Versionen produziert, die jeweils nach den verwendeten Triebwerken (TW2-117 oder TW3-117) in zwei Generationen unterschieden werden können. Zusätzlich zu dieser großen Anzahl an Versionen, die sich aus einer Vielzahl für spezielle Einsatzzwecke und als Versuchsmuster gebauter Maschinen ergibt, wurden einige exportierte Modelle (zum Beispiel die nach Indien und Finnland gelieferten) mit spezieller Ausrüstung wie einem Wetterradar nachgerüstet und danach mit einer eigenen Versionsbezeichnung versehen.[2]

Prototypen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Serienhubschrauber

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nutzerstaaten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuelle Nutzer

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Nutzer

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischenfälle

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rekorde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Erprobung des Prototyps W-8AT konnten von der Besatzung W. Koloschenko am 19. April 1964 zwei Weltrekorde aufgestellt werden. Der Hubschrauber erzielte auf einer geschlossenen Strecke eine Reichweite von 2464,736 km und auf einer geschlossenen 2000-km-Bahn eine Höchstgeschwindigkeit von 202,900 km/h.

1967 wurden einige Frauen-Weltrekorde aufgestellt: Inna Kopetz erreichte am 23. August eine Höchstgeschwindigkeit von 273,507 km/h auf einer 500-km-Strecke und am 14. September eine Reichweite von 2082,224 km auf geschlossener Strecke. Auf einer 1000-km-Bahn erzielte die Pilotin Issajewa am 28. August auf einer geschlossenen 1000-km-Strecke 258,666 km/h Höchstgeschwindigkeit. Wiederum Inna Kopetz erreichte auf geschlossener 2000-km-Bahn am 28. August 235,119 km/h. Zwei Jahre später konnte sie am 15. August 1969 mit 2232,218 km auf gerader Strecke ihren letzten Rekord erfliegen.[40]

Technische Daten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Risszeichnung
Kenngröße Mi-8PL Mi-8PS Mi-8S Mi-8T Mi-8TW Mi-8MT (Mi-17) Mi-18 Mi-8MTW-5 Mi-171A2[41]
Besatzung 4 3+10 3 2–3 3 1–2
Rumpflänge 18,37 m 18,31 m 18,42 m 19,44 m 18,99 m
Gesamtlänge 25,32 m 25,28 m 25,31 m 26,30 m 25,35 m
Höhe 6,88 m 5,65 m 5,60 m 5,65 m 5,54 m
Rotorkreisdurchmesser 21,91 m 21,30 m 21,29 m
Heckrotordurchmesser 3,91 m 3,80 m 3,91 m 3,91 m
Leermasse 8.275 kg 6.927 kg 7.420 kg 7.100 kg 4.722 kg 7.200 kg 7.550 kg 7.055–7.380 kg
max. Startmasse 14.000 kg 10.400 kg 12.000 kg 13.500 kg 13.000 kg
Höchstgeschwindigkeit 230 km/h 250 km/h 230–250 km/h 260 km/h 230–250 km/h 250 km/h 230–250 km/h 260–280 km/h
Dienstgipfelhöhe 4.000 m 4.500 m 4.500 m 4.000 m 5.000 m 6.000 m
Reichweite 800 km 480 km 340 km 450–650 km 495 km 580 km 580–680 km 800 km
Triebwerkshersteller Klimow/Isotow
Triebwerkstyp TW2-117 TW3-117 TW3-117WM WK-2500PS-03
Leistung 2 × 1.192 kW (1.621 PS) 2 × 1.250 kW (1.700 PS) 2 × 1.104 kW (1.501 PS) 2 × 1.267 kW (1.723 PS) 2 × 1.104 kW (1.501 PS) 2 × 1.435 kW (1.951 PS) 2 × 1.397 kW (1.899 PS) 2 × 1.471 kW (2.000 PS) 2 × 1.765 kW (2.400 PS)

Bewaffnung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausrüstung der militärischen Versionen variierte je nach Einsatzzweck und Produktionsjahr stark, wobei viele Versionen ohne Bugmaschinengewehr ausgeliefert wurden. Die Bewaffnung wurde zum Teil nach Erkenntnissen bei Einsätzen im Afghanistan- und Tschetschenienkrieg auch während des Einsatzes modifiziert.

Bewaffnung einer Mi-8TB der NVA: oben Startschienen für „Maljutka-Raketen“, unten Aufhängungen mit UB-32-Raketenbehältern
Bewaffnung im Bug
Bewaffnung in Tür, Fenstern und Toren
Kampfmittel bis zu 1500 kg an sechs Waffenträgern seitlich am Rumpf
Luft-Luft-Lenkwaffen
Panzerabwehr-Lenkflugkörper
Bewaffnung einer Mi-17 der nicaraguanischen Luftwaffe: Aufhängungen mit UB-32-57-Raketenrohrstartbehältern und dazwischen ein UPK-23-250-Kanonenbehälter
Mi-8AMTsch mit B-8W20-Raketenstartbehältern
Ungelenkte Luft-Boden-Raketen
Freifallende Bomben
Externe Behälter

Selbstverteidigungssysteme

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktive Maßnahmen

Passive Maßnahmen

Siehe auch

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Mil Mi-8 – Sammlung von Bildern und Videos
Commons: Mi-17 – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Thomas Girke, Georg Bader, Thomas Bußmann: Die Flugzeuge der Nationalen Volksarmee – Mi-8T/TB. DHS-Reihe, Bucholz Medien, Rinteln 2001, ISSN 1430-0117, S. 5.
  2. a b c d e f Jefim Gordon, Dimitri Komissarow: Mil Mi-8/Mi-17. ISBN 1-85780-161-X.
  3. Kampfhubschrauber Mil Mi-8 TB. In: parow-info.de. Abgerufen am 3. Juli 2020 (deutsch).
  4. Datenblatt bei Sinodefence. (Memento vom 5. Juni 2008 im Internet Archive)
  5. Archivierte Kopie. (Memento vom 22. April 2006 im Internet Archive) Datenblatt bei MAKS
  6. Die Mi-8/17 Familie. In: Flug Revue. Nr. 7/2016, Juli 2016, ISSN 0015-4547, S. 56–60.
  7. Russian Helicopters: Mil Mi-171A2 in der Flugerprobung. In: flugrevue.de. Flug Revue, archiviert vom Original am 13. August 2016; abgerufen am 21. Juni 2016 (deutsch).
  8. Die Serienfertigung des Mi-171A2 beginnt 2017. In: rostec.ru. Archiviert vom Original am 21. Juni 2016; abgerufen am 27. Juni 2023 (deutsch).
  9. Mark Huber: Russian Helicopters Mi-171A2 Gains Type Certificate. In: ainonline.com. Aviation International News, 22. August 2017, abgerufen am 27. Juni 2023 (englisch).
  10. Mi-171A2 Helicopter is Certified in South Korea. In: rostec.ru. 4. September 2020, abgerufen am 27. Juni 2023 (englisch).
  11. Lars Reinhold: Russian Helicopters: Mi-171 A3 startet zum Erstflug. In: aerokurier.de. Aerokurier, 3. Januar 2022, abgerufen am 27. Juni 2023 (deutsch).
  12. Mi17: Heading West. Mi-17 Upgrades. In: ate-southafrica.com. Advanced Technologies & Engineering Co. (South Africa) – ATE, archiviert vom Original am 17. Januar 2013; abgerufen am 27. Juni 2023 (englisch).
  13. Keith Campbell: South African and Russian companies in helicopter collaboration. In: engineeringnews.co.za. Engineering News, 6. Oktober 2006, archiviert vom Original am 4. Mai 2009; abgerufen am 27. Juni 2023 (englisch).
  14. Jane’s Information Group: Russia receives new Mi-8MTPR-1 electronic warfare helicopters. (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive) (englisch), abgerufen am 6. März 2015
  15. Patrick Zwerger: Mil Mi-8AMT Arctic: Ein Hubschrauber für den russischen Winter. In: flugrevue.de. Flug Revue, 20. Juli 2020, abgerufen am 27. Juni 2023 (deutsch).
  16. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck The International Institute for Strategic Studies (IISS): The Military Balance 2018. 1. Auflage. Routledge, London 2018, ISBN 978-1-85743-955-7.
  17. The International Institute for Strategic Studies (IISS): The Military Balance 2018. 1. Auflage. Routledge, London 2018, ISBN 978-1-85743-955-7, S. 197–199 (englisch, Stand: Januar 2018, 349 Mi-8, davon 306 in bewaffneten Versionen).
  18. Военные в Приморье получили шесть новых „Терминаторов“. In: военное.рф. Mil.Press.Военное, 10. Januar 2018, abgerufen am 12. Januar 2018 (russisch, u. a. davon sind fünf in der bewaffneten Mi-8AMTSch-Version).
  19. Военным досрочно передали семь вертолетов „Терминатор“. In: военное.рф. Mil.Press.Военное, 18. April 2018, abgerufen am 20. April 2018 (russisch, u. a. handelt es sich um die bewaffnete Mi-8AMTSch-Version).
  20. Дарья Макарова: Казанский вертолетный завод досрочно передал Минобороны пять Ми-8МТВ-5. In: kommersant.ru. «Коммерсантъ», 20. Juli 2018, abgerufen am 27. Juli 2018 (russisch).
  21. Кирилл Рябов: Гособоронзаказ: первый квартал 2018-го и планы на год. In: topwar.ru. ООО «ВО-медиа»Военное обозрение, 23. April 2018, abgerufen am 27. Juni 2023 (russisch, u. a. werden weitere 7 Mi-8AMTSch (neben den bereits vorher im April 2018 ausgelieferten 7 Mi-8AMTSch) bis Ende des Jahres 2018 ausgeliefert).
  22. Военные заключили контракт на поставку десяти "Терминаторов". In: военное.рф. Mil.Press.Военное, 21. Dezember 2017, abgerufen am 5. Januar 2019 (russisch, u. a. werden insgesamt 2 Mi-8AMTSch-W bis Ende des Jahres 2018 ausgeliefert).
  23. Армейскую авиацию в Ростовской области усилили два "Терминатора". In: военное.рф. Mil.Press.Военное, 23. Januar 2019, abgerufen am 25. Januar 2019 (russisch, u. a. wurden 2 weitere Mi-8AMTSch ausgeliefert).
  24. Восемь новых транспортно-боевых вертолетов Ми-8 прибыли в Челябинскую область. In: structure.mil.ru. Министерство обороны Российской Федерации, 6. Februar 2019, abgerufen am 8. Februar 2019 (russisch, u. a. handelt es sich um die Mi-8MTW5 Variante).
  25. "Вертолеты России" досрочно передали партию Ми-8МТВ-5-1 по гособоронзаказу. In: russianhelicopters.aero/ru. Вертолеты России, 12. April 2019, archiviert vom Original am 19. April 2019; abgerufen am 19. April 2019 (russisch, u. a. wurden weitere 5 Mi-8MTW5-1 dem Militär übergeben).
  26. Опрокидывание военного вертолета Ми-8 обошлось без жертв. In: военное.рф. Mil.Press.Военное, 5. September 2019, abgerufen am 6. September 2019 (russisch, u. a. 1 Mi-8 in bewaffneter Version ist umgekippt und verbrannt).
  27. Patrick Zwerger: Russische US-Helikopter aus Afghanistan für die Ukraine. Neue Aufgabe für MI-17. In: flugrevue.de. Flug Revue, 26. Januar 2022, abgerufen am 27. Juni 2023 (deutsch).
  28. Mi-8TB. In: marinemuseum-daenholm.beepworld.de. Abgerufen am 2. Juli 2019.
  29. Ulf Gerber: Das große Buch der sowjetischen Luftfahrt 1920–1990. Entwicklung, Produktion und Einsatz der Flugzeuge. Rockstuhl, Bad Langensalza 2019, ISBN 978-3-95966-403-5, S. 465.
  30. Christiaan Triebert und Haley Willis: Covert Evacuations and Planned Demolitions: How the C.I.A. Left Its Last Base in Afghanistan. A compound outside Kabul was one of the most secretive — and notorious — in Afghanistan. Our visual analysis shows how the spy agency shut down its operations there — and how the Taliban then entered the site. In: nytimes.com. The New York Times, 1. September 2021, archiviert vom Original am 1. September 2021; abgerufen am 27. Juni 2023 (amerikanisches Englisch, archivierter Originalartikel im Internet Archive ohne Anmeldung bzw. Bezahlschranke [Paywall]).
  31. SAR-Unfall mit Mi-8 1991 – Die Ausbildung zum Hubschrauberführer der NVA. Ich hab's erlebt. In: nva-flieger.de. Abgerufen am 11. März 2019.
  32. a b Aircraft Accident History. In: aviainfo.gov.mv. Maldives Civil Aviation Authority (CAA), abgerufen am 27. Juni 2023 (englisch).
  33. 'Helikopter vor Spitzbergen abgestürzt: Acht Tote befürchtet. In: newsv2.orf.at. ORF, 26. Oktober 2017, abgerufen am 27. Juni 2023 (österreichisches Deutsch).
  34. Russland: 18 Tote bei Hubschrauberabsturz in Sibirien. In: Der Spiegel (online). 4. August 2018, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 4. August 2018]).
  35. a b 4 Dead as Russian Helicopter Crashes at Airport. In: themoscowtimes.com. Abgerufen am 26. Mai 2020 (englisch).
  36. Matthew Roscoe: WATCH: Russian Mi-8 helicopter reportedly belonging to Wagner Group shot down in Ukraine's Bakhmut. In: Euro Weekly News. 1. November 2022, abgerufen am 10. November 2022 (britisches Englisch).
  37. Abschuss eines russischen Hubschraubers. In: focus.de. Focus-Verlag, 1. November 2022, abgerufen am 10. November 2022 (deutsch).
  38. Russian Aerospace Forces shot down a Ukrainian Mi-8 in the Nikolaev region. In: tellerreport.com. Abgerufen am 13. November 2022 (englisch).
  39. Bericht: Russische Kampfjets und Hubschrauber nahe der Ukraine abgeschossen. In: Berliner-zeitung.de. Berliner Zeitung, 13. Mai 2023, abgerufen am 23. Juni 2023.
  40. Karl-Heinz Eyermann: Durch die Helikopter-Schallmauer – Die Rekorde der Mil-Hubschrauber. In: Fliegerrevue. Nr. 1/83, 1983, ISSN 0941-889X, S. 30.
  41. russianhelicopters.aero: Features: Mi-171A2. (Memento vom 30. Juni 2016 im Internet Archive) In: russianhelicopters.aero, abgerufen am 19. Februar 2017. (englisch)
  42. Wilfried Kopenhagen: Flugzeuge und Hubschrauber der NVA von 1971 bis zur Gegenwart. Militärverlag, Berlin 1989, ISBN 3-327-00768-3, S. 134–136.
  43. Thomas Girke, Georg Bader, Thomas Bußmann: Die Flugzeuge der Nationalen Volksarmee – Mi-8T/TB. DHS-Reihe, Bucholz Medien, Rinteln 2001, ISSN 1430-0117, S. 80, 81.