Murlo
Murlo (Italien)
Murlo (Italien)
Staat Italien
Region Toskana
Provinz Siena (SI)
Koordinaten 43° 10′ N, 11° 24′ OKoordinaten: 43° 10′ 16″ N, 11° 23′ 32″ O
Höhe 294 m s.l.m.
Fläche 114,79 km²
Einwohner 2.408 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 53016
Vorwahl 0577
ISTAT-Nummer 052019
Bezeichnung der Bewohner Murlesi
Schutzpatron San Fortunato (12. Juli)
Website Gemeinde Murlo

Panorama von Murlo (links Vescovado, rechts Castello/Borgo Murlo)

Murlo ist eine Gemeinde mit 2408 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der italienischen Provinz Siena in der Toskana.

Geografie

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Lage von Murlo in der Provinz Siena

Der Ort erstreckt sich über 115 km². Er liegt etwa 20 km südöstlich der Provinzhauptstadt Siena und ca. 70 km südöstlich der Regionalhauptstadt Florenz. Der Ort liegt in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone D, 1 846 GG.[2] Im südöstlichen Gemeindegebiet ist der Ombrone (3 km im Gemeindegebiet[3]) Grenzfluss zu Montalcino, im südwestlichen Teil bildet der Merse (7 km im Gemeindegebiet[3]) die Grenze zu Monticiano und Civitella Paganico. Unweit der Orte Crevole, Murlo, Miniera und Vescovado fließt der Torrente Crevole, der 16 seiner insgesamt 16 km[3] im Gemeindegebiet von Murlo verbringt und dann dem Ombrone von rechts zufließt. Murlo liegt im Erzbistum Siena-Colle di Val d’Elsa-Montalcino.

Zu den Ortsteilen zählen Bagnaia (246 m, ca. 15 Einwohner), La Befa (151 m, ca. 25 Einwohner), Casanova (440 m, ca. 50 Einwohner), Casciano (auch Casciano di Murlo genannt, zweiter Hauptort, 452 m, ca. 680 Einwohner), Fontazzi (310 m, ca. 40 Einwohner), Lupompesi (291 m, ca. 60 Einwohner), Miniera di Murlo (198 m, ca. 30 Einwohner), Montepescini (256 m, ca. 30 Einwohner), Murlo (auch Castello di Murlo, Borgo di Murlo und Murlo di Vescovado[4] genannt, namensgebender Ort, 317 m, ca. 30 Einwohner), Poggiobrucoli (404 m, ca. 404 Einwohner), Poggiolodoli (400 m, ca. 30 Einwohner) und Vescovado (auch Vescovado di Murlo genannt, erster Hauptort, 294 m, ca. 680 Einwohner).[5]

Die Nachbargemeinden sind Buonconvento, Civitella Paganico (GR), Montalcino, Monteroni d’Arbia, Monticiano und Sovicille.

Geschichte

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Murlo liegt im Stammland der Etrusker.

Erstmals erwähnt wurde die Burg Murlo 1055, als Heinrich III. dem Bistum Siena Grundstücke vermachte, darunter Crevole, Lupompesi und Murlo.[6] 1777 bildete sich durch die Gebietsreform vom Großherzog der Toskana, Leopold II., die heutige Gemeinde heraus, die mit ihrem Podestà noch Montalcino unterstand.[6] In der Franzosenzeit unterstand der Ort von 1808 bis 1814 dem Dipartimento dell’Ombrone.[7] Ab 1830 spielte der Bergbau eine Rolle, es entstand südlich des Castello Murlo der Ortsteil Miniere di Murlo. Das unweit des Torrente Crevole Bergwerk lieferte Braunkohle und wurde durch eine Turiner Firma geführt. 1876 übernahm die Pariser Gesellschaft Compagnia francese della Miniera di Pienza die Minen und verlegte die Werksbahnen bei Miniera di Murlo, schloss die Minen aber 1894. Von 1917 bis 1949 waren die Minen nochmal aktiv.[8] 1866 entstand die heutige Gemeinde Murlo.[6]

Sehenswürdigkeiten

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Panorama des Castello di Murlo
Das Antiquarium di Poggio Civitate Museo Archeologico im Castello Murlo
Das Castello di Crevole
Die Pieve a Carli
Die Kirchenruine Santa Maria di Montespecchio

Verkehr

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Gemeindepartnerschaften

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Murlo pflegt eine Gemeindepartnerschaft mit:

Auszeichnungen

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Literatur

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Commons: Murlo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Murlo – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA), abgerufen am 21. November 2014 (italienisch) (PDF; 330 kB)
  3. a b c Offizielle Webseite des Sistema Informativo Ambientale della Regione Toscana (SIRA) zu den Flüssen in Murlo, abgerufen am 21. November 2014 (italienisch)
  4. Emanuele Repetti: MURLO DI VESCOVADO nella Valle dell’Ombrone sanese.
  5. Offizielle Webseite des ISTAT (Memento des Originals vom 2. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dawinci.istat.it (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Siena, abgerufen am 21. November 2014 (italienisch)
  6. a b c d e f g h i j k l Anna Maria Guiducci (Hrsg.): I Luoghi della Fede: Le Crete senesi, la Val d’Arbia e la Val di Merse.
  7. Offizielle Webseite der Gemeinde Murlo zur Geschichte, abgerufen am 26. November 2014 (italienisch)
  8. Il Postalista zu Murlo, abgerufen am 26. November 2014 (italienisch)
  9. K. M. Phillips Jr.: Poggio Civitate. In: Enciclopedia dell’Arte Antica (1973), abgerufen am 21. November 2014 (italienisch)
  10. a b Touring Club Italiano: Toscana.
  11. Silvia Nerucci in Musei Senesi, Nuova Immagine Editrice, Siena 2007, ISBN 978-88-7145-255-5, S. 248–255
  12. Die Pieve di Santa Maria a Carli auf den Seiten von Chiese Italiane (Ufficio Nazionale per i beni culturali ecclesiastici), abgerufen am 25. November 2014 (italienisch)
  13. a b c d e f g Stefano Campana: Carta archeologicadella provincia di Siena: Murlo.
  14. Duccio di Buoninsegna: Madonna di Crevole bei Zeno.org, abgerufen am 27. November 2014
  15. a b c Pro Loco Murlo
  16. Maria Paola Angelini: Il Trittico della Befa. In: MurloCultura 2012 - Nr. 1, mit Abb., abgerufen am 27. November 2014 (italienisch)
  17. Die Chiesa dei Santi Pietro e Paolo a Montepescini auf den Seiten von Chiese Italiane (Ufficio Nazionale per i beni culturali ecclesiastici), abgerufen am 25. November 2014 (italienisch)
  18. Die Kirche Santa Maria a Piantasala auf den Seiten von Chiese Italiane (Ufficio Nazionale per i beni culturali ecclesiastici), abgerufen am 25. November 2014 (italienisch)
  19. Webseite Geopaesaggi della Toscana der Universität Siena zum Eremo di Montespecchio (Memento des Originals vom 22. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neogeo.unisi.it, abgerufen am 21. Februar 2017 (italienisch)
  20. Webseite des Comité de jumelage giberville-murlo (Memento des Originals vom 15. Oktober 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jumelagegibervillemurlo.net zur Gemeindepartnerschaft von Giberville und Murlo, abgerufen am 21. November 2014 (französisch)
  21. Offizielle Webseite der Associazione dei Paesi Bandiera Arancione zu Murlo, abgerufen am 25. November 2014 (italienisch)