Die Gemeinde liegt im Tennengau im Salzburger Land. Westlich der Gemeinde fließt die Salzach in rund 450 Meter über dem Meer. Im Nordosten steigt das Land zum Oberalmberg auf 726 Meter an. Die Grenze im Südosten bildet größtenteils der Almbach.
Die Gemeinde hat eine Fläche von 6,39 Quadratkilometer. Davon sind 43 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 9 Prozent Gärten und 28 Prozent sind bewaldet.[2]
Der Name Oberalm leitet sich vom vorlateinischen Albantha (mutmaßlich alpenkeltisch, „illyrisch“) und steht in Flussnamen (gestützt) zu lateinisch albus ‚weiß‘, also wohl in der Bedeutung ‚am Almbach‘[4] (siehe auch Obere Albe für Almbach)[5].
Oberalm zählt zu den am frühesten besiedelten Gebieten in der Umgebung des Salzachtalbodens, die vorrömisch bis frühmittelalterliche Siedlungskontinuität des Raumes ist gesichert.
Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Ort im 8. Jahrhundert, als Herzog Theodo aus Bayern dem Heiligen Rupert den Salzachgau zwecks angestrebter Besiedelung und Missionierung übertragen hatte. In den Breves Notitiae (789) findet sich die erste Erwähnung – der Name Oberalm taucht in mehreren Textpassagen auf – «ecclesiam iuxta ripam, que vocatur Albina» oder «hominum de Albina» (‚Leute aus (Ober)Alm‘). Dieses Manuskript wird im Archiv der Erzabtei St. Peter aufbewahrt. Das Kloster besaß in Oberalm mehrere zinspflichtige Höfe. Als Marktort ist Oberalm schon im Mittelalter genannt. Weiters hatten mehrere bedeutende Adelsgeschlechter ihren Wohnsitz in Oberalm – unter anderem auf den Schlössern Kahlsperg und Winkl.
Ludwig Wittgenstein wohnte eine Zeit lang in der Villa seines Onkels im Ort und arbeitete hier am Tractatus logico-philosophicus (erschien 1921). Die Reste des Hauses, das in einem schlechten Zustand war, wurden entgegen Protesten am 1. Dezember 2015 abgerissen.[6]
1938, mit dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland, als allerorten in Österreich Großgemeinden gebildet wurden, wurde Oberalm per 1. Jänner 1939 der Stadt Hallein zwangseingemeindet („Groß-Hallein“). Nach dem Krieg gab es schon 1946 eine Unterschriftenaktion, das rückgängig zu machen, die eine Mehrheit von etwa 85 Prozent brachte („Los von Hallein“-Bewegung). Nach längeren Verhandlungen um die wertvollen Gewerbegebietslagen zwischen Oberalm und Hallein, aber auch mit Adnet um das Vorderwiestal, das mit der Auflösung Oberalms dorthin gekommen war, sowie nach weiteren Abstimmungen und Bürgerbefragungen verabschiedete der Salzburger Landtag per 11. Juni 1952 das Gesetz über die Wiedererrichtung einer Marktgemeinde Oberalm. Die Katastralgemeinde Oberalm II, der heutige Halleiner Stadtteil Neualm, und ein Grenzstreifen bei Hühnerau blieben aber bei Hallein. Das Vorderwiestal kam wieder zu Oberalm.[7]
Von den 32 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 16 im Haupt-, 15 im Nebenerwerb und 1 von einer juristischen Person geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 154 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft, 113 im Bereich Herstellung von Waren, 5 in der Wasserver- und Abfallentsorgung und 1 in der Energieversorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (304), Beherbergung und Gastronomie (282), Handel (211) und freiberufliche Dienstleistungen (106 Mitarbeiter).[8][9][10]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
32
37
22
25
Produktion
58
43
273
234
Dienstleistung
235
146
1011
798
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Öffentlicher Verkehr: Oberalm liegt an der Salzburg-Tiroler-Bahn und ist mit der Linie S3 der S-Bahn Salzburg direkt mit der Landeshauptstadt Salzburg verbunden. Die Regionalbuslinie 160 fährt von Hallein/Bahnhof über Oberalm nach Salzburg Hauptbahnhof.
Straße: Die Tauern Autobahn A10 durchquert das Gemeindegebiet von Norden nach Süden. Die Auffahrt Hallein befindet sich knapp südlich der Gemeindegrenze.
Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Salzburg 2004 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 9 ÖVP, 9 SPÖ, 2 FPÖ, und 1 Bürgerinitiative Oberalm.
Das Wappen der Gemeinde wird folgendermaßen beschrieben:
Im goldenen Feld auf grünem Rasengrund ein Tisch, der aus einer massigen viereckigen Steinplatte von rotem Marmor und einem breiten, ebenfalls vierkantigen steinernen Tischfuß von grauer Farbe besteht. Hinter diesem Tisch steht ein grüner Lindenbaum.
↑Eine Etymologie zu Alm (Bergweide) ist hier, wie im ganzen Salzburg-Halleiner Becken, auszuschließen, da der Ort im Tal liegt. Dasselbe gilt für Niederalm an der Alm (Berchtesgadener Ache)