Wappen Deutschlandkarte
Sauldorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Sauldorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 57′ N, 9° 6′ OKoordinaten: 47° 57′ N, 9° 6′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Sigmaringen
Höhe: 646 m ü. NHN
Fläche: 49,72 km2
Einwohner: 2580 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88605
Vorwahl: 07578
Kfz-Kennzeichen: SIG, SLG, STO, ÜB
Gemeindeschlüssel: 08 4 37 123
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 32
88605 Sauldorf
Website: www.sauldorf.de
Bürgermeister: Severin Rommeler
Lage der Gemeinde Sauldorf im Landkreis Sigmaringen
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Karte
Südansicht

Sauldorf ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Sigmaringen.

Geographie

Geographische Lage

Das Gemeindegebiet befindet sich im Altmoränenland das hier von der breiten Ablachniederung sowie flache Talwannen einiger Nebenbäche durchzogen zeigt.[2] Diese sind unter anderem der Rosenbach/Gunzenbach und Krumbach auf Gemarkung Bietingen und Krumbach, Auenbach (Mühlenbach) und Weiherbächle auf Gemarkung Rast und der Auenbach auf Gemarkung Sauldorf.[3] Die Gemarkungsfläche der Gemeinde umfasst rund 4972 Hektar[A 1] (Stand: 31. Dezember 2010[4]), wobei der Anteil der Gemarkung Sauldorf 1262 Hektar[A 2] (Stand: 31. Dezember 2010[4]) beträgt.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Sauldorf gehören die Ortsteile Bietingen (mit Hölzle), Boll, Krumbach, Rast und Wasser (mit Bichtlingen, Reute, Wackershofen) und das schon länger nach Sauldorf eingemeindete Dorf Roth.

Wappen Ortsteil Einwohner
(Stand: 31. Dez. 2014)[4]
Fläche
(Stand: 31. Dez. 2014)[4]
Bietingen Bietingen
mit Hölzle
222 1.656 ha 06.559.741 m²
Boll Boll 407 1.729 ha 07.289.570 m²
Krumbach Krumbach 286 1.512 ha 05.120.527 m²
Rast Rast 450 1.688 ha 06.881.134 m²
Sauldorf Sauldorf
mit Roth
598 1.262 ha 12.622.195 m²
Wasser Wasser
mit Bichtlingen,
Reute und
Wackershofen
546 1.125 ha 11.248.936 m²

Schutzgebiete

Sauldorf hat Anteile an vier Naturschutzgebieten. Im Westen liegt das Naturschutzgebiet Feuchtwiesen Schwandorf, im Südwesten liegt ein Schutzgebietskomplex aus den drei Naturschutzgebieten Waltere Moor, Sauldorfer Baggerseen und Schwackenreuter Baggerseen-Rübelisbach. Diese gehören zudem zum FFH-Gebiet Ablach, Baggerseen und Waltere Moor.

Das Gemeindegebiet gehört außerdem größtenteils zum Naturpark Obere Donau.[5]

Geschichte

Sauldorf, Rast und Roth waren bis 1803 Geistliches Territorium. Sie gehörten zur Benediktinerabtei Petershausen bis zu deren Auflösung und unterstanden dem petershausischen Obervogteiamt Herdwangen. Das Kloster wurde 1802 säkularisiert und fiel an die Markgrafschaft Baden. Als das Gebiet des Obervogteiamtes Herdwangen zu Baden kommen sollte, erhob Österreich allerdings Einwände, so dass die petershausischen Gebiete zunächst unter Sequestratur gestellt wurden, dann aber 1808 endgültig an Baden kamen. Dies mit Ausnahme des Ortes Rast, der zunächst dem Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen angegliedert war, dann aber 1812 gegen den zwei Jahre zuvor für kurze Zeit badisch gewordenen Ort Ablach eingetauscht wurde. So kam Rast ebenfalls zum badischen Amtsbezirk Meßkirch.[6]

In Sauldorf endete der Zweite Weltkrieg am 22. April 1945, als französische Truppen den Ort erreichten.[7]

Die heutige Gemeinde wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg am 1. Januar 1974 durch Vereinigung der Gemeinden Bietingen, Boll, Krumbach, Rast, Sauldorf und Wasser zunächst unter dem Namen Wasser neu gebildet und am 25. Juni 1974 in Sauldorf umbenannt. Alle Ortsteile der heutigen Gemeinde Sauldorf gehörten bis zum 31. Dezember 1972 dem Landkreis Stockach an.[8]

Politik

Gemeinderat

In Sauldorf wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis[9]. Die Wahlbeteiligung betrug 60,3 % (2009: 63,4 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Partei / Liste Stimmenanteil Sitze Ergebnis 2009
Freie Wähler 52,7 % 6 58,7 %, 8 Sitze
CDU 47,3 % 6 41,3 %, 5 Sitze

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit dem 1. März 2023 Severin Rommeler.[10] Er wurde am 18. Dezember 2022 mit 53,9 Prozent der Stimmen gewählt. Er folgte Wolfgang Sigrist (CDU) nach, der von 2007 bis 2023 amtierte und bei der Wahl 2022 nicht erneut antrat. Sigrist wiederum folgte Thomas Kugler (ebenfalls CDU) nach, der ab 1990 amtierte und 2007 zum Bürgermeister von Pfullendorf gewählt wurde.

Amtsinhaber:

Wappen

Wappen der Gemeinde Sauldorf
Wappen der Gemeinde Sauldorf
Blasonierung: „In einem durch Wellenschnitt von Silber (Weiß) und Blau geteilten Schild oben ein schräger blauer Schlüssel, dessen Bart aus drei linksgewendeten Haken besteht; unten ein schwimmender, flugbereiter silberner (weißer) Schwan.“[11]
Wappenbegründung: Die am 1. Januar 1974 durch Vereinigung von sechs Orten unter dem Namen „Wasser“ gebildete und am 25. Juni 1974 in „Sauldorf“ umbenannte Gemeinde hat ein Wappen festgelegt, das Bestandteile aus den Wappen ihrer Rechtsvorgängerinnen miteinander vereinigt. Dabei stehen der Schlüssel für die frühere Gemeinde Sauldorf, die drei Haken für Boll, die Wellenteilung für Wasser, der Schwan für Rast und die Flügel für Bietingen und Krumbach. Das Landratsamt Sigmaringen hat das Wappen am 28. Juni 1983 verliehen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Gemeinde Sauldorf ist dem Tourismusverband „Donaubergland“ angeschlossen.

Bauwerke

Altkatholische St.-Sebastian-Kirche in Sauldorf
St.-Sebastian-Kirche und Pfarrhaus Sauldorf
„Rother Altar“, ehem. Altar aus St. Sebastian Sauldorf, dann Roth, heute Zeughaus Mannheim
St. Matthäus in Bichtlingen
St. Johannes der Täufer in Krumbach
St. Silvester in Boll

Naturdenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet.

An den Schienenverkehr wurde Sauldorf im Jahr 1875 mit der Bahnstrecke Radolfzell–Mengen angeschlossen. Im Jahre 1969 wurde zunächst der Personenverkehr auf der sogenannten Hegau-Ablachtal-Bahn eingestellt, dem aus wirtschaftlichen Gründen auch die Einstellung des Güterverkehrs folgte. 2021 wurde die Strecke als Freizeitbahn unter dem Namen Biberbahn reaktiviert, an Wochenenden gibt es drei Mal täglich Fahrten, hierfür wurde in Sauldorf ein neuer Bahnsteig errichtet.[24] Bis 1971 gab es in Roth einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Altshausen–Schwackenreute.

Im Ortsteil Boll befindet sich das Ultraleichtfluggelände Sauldorf-Boll des Ultraleicht-Fliegerclubs Boll.

Bildung

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Anmerkungen

  1. Gemarkungsfläche Gemeinde 49.722.103 m²
  2. Gemarkungsfläche Sauldorf 12.622.195 m²
  3. Nach anderer Angabe 1520
  4. Nach anderer Angabe 1860

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Sauldorf in: Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 823–827.
  3. Voranfrage für Windkraftanlage. In: Südkurier vom 28. Februar 2004
  4. a b c d www.sauldorf.de
  5. Daten- und Kartendienst der LUBW
  6. Alfred Th. Heim: Leben mit geistlichen und weltlichen Herren. In: Südkurier vom 27. August 2005
  7. suedkurier.de
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 549.
  9. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2014@1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik.baden-wuerttemberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. Sauldorf wählt Severin Rommeler zum neuen Bürgermeister. In: schwaebische.de. 18. Dezember 2022, abgerufen am 20. Dezember 2022.
  11. Wappenbeschreibung bei leo bw – landeskunde entdecken online; abgerufen am 18. September 2023
  12. a b Vogelparadies Sauldorfer Baggerseen. S. 23f. In: Wanderbar …die schönsten Routen. Erlebnis Kreis Sigmaringen. Landratsamt Sigmaringen, Druckerei Schönebeck, Meßkirch 2004.
  13. Falko Hahn (fah): Viel Ehre für den heiligen Johannes. In: Südkurier vom 26. Juni 2010
  14. Gregor Moser (mos): Erlös vom Patrozinium für die Orgel. In: Südkurier vom 23. Juni 2010
  15. Sauldorf / Krumbach – St. Johannes der Täufer – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 23. Februar 2022 (deutsch).
  16. Horst Sackmann (hs): Gute Gespräche im Schulhaus. In: Südkurier vom 21. Juni 2011
  17. Renate Hermann (rhr): Kirche bekommt neues Außenkleid. In: Südkurier vom 15. Oktober 2010
  18. Hermann-Peter Steinmüller (hps): Katholiken investieren 158 000 Euro. In: Südkurier vom 9. August 2011
  19. Falko Hahn (fah): Sie strahlt wieder. In: Südkurier vom 11. September 2004
  20. Schneewanderung ins benachbarte Krumbach. In: Südkurier vom 21. November 2007
  21. Wanderung führt Albvereinler bei viel Sonnenschein nach Krumbach. In: Schwäbische Zeitung vom 21. November 2007
  22. Hermann-Peter Steinmüller (hps): See bleibt ein Schlammteich. In: Südkurier vom 24. März 2011
  23. Falko Hahn (fah): Flechtwerk staut das Wasser. In: Südkurier vom 23. April 2010
  24. www.biberbahn.de

Literatur