Wappen Deutschlandkarte
Bad Saulgau
Deutschlandkarte, Position der Stadt Bad Saulgau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 1′ N, 9° 30′ OKoordinaten: 48° 1′ N, 9° 30′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Sigmaringen
Höhe: 587 m ü. NHN
Fläche: 97,33 km2
Einwohner: 17.702 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 182 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88348
Vorwahl: 07581
Kfz-Kennzeichen: SIG, SLG, STO, ÜB
Gemeindeschlüssel: 08 4 37 100
Stadtgliederung: 14 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Oberamteistraße 11
88348 Bad Saulgau
Website: www.bad-saulgau.de
Bürgermeister: Raphael Osmakowski-Miller
Lage der Stadt Bad Saulgau im Landkreis Sigmaringen
KarteAlb-Donau-KreisBodenseekreisLandkreis BiberachLandkreis KonstanzLandkreis RavensburgLandkreis ReutlingenLandkreis TuttlingenZollernalbkreisBad SaulgauBeuronBingen (Landkreis Sigmaringen)GammertingenHerbertingenHerdwangen-SchönachHettingenHohentengen (Oberschwaben)IllmenseeInzigkofenKrauchenwiesLeibertingenMengenMengenMeßkirchNeufraOstrachPfullendorfSauldorfScheerSchwenningen (Heuberg)SigmaringenSigmaringendorfSigmaringendorfStetten am kalten MarktVeringenstadtWald (Hohenzollern)
Karte
Bad Saulgau von Norden
Bad Saulgau von Osten

Die Kur- und Bäderstadt[2] Bad Saulgau (bis 2000 Saulgau) liegt im Zentrum Oberschwabens und ist die zweitgrößte Stadt im Landkreis Sigmaringen. Die Kleinstadt war bis 1934 Sitz des Oberamt Saulgau, 1934 bis 1938 des Kreis Saulgau und schließlich bis zum 31. Dezember 1972 Kreisstadt des damaligen Landkreis Saulgau. Seit 1990 trägt die Stadt die Bezeichnung Ort mit Heilquellen- und Kurbetrieb, seit 2000 das Prädikat Bad.

Geographie

Lage

Bad Saulgau liegt nördlich des bewaldeten Höhenzugs Wagenhart und ein paar Kilometer westnordwestlich der Atzenberger Höhe, zwischen Donau und Bodensee am Donauzufluss Schwarzach. Durch den Ortsteil Lampertsweiler verläuft die Europäische Hauptwasserscheide, die das Einzugsgebiet von Rhein und Donau trennt. Das Wasser südwärts fließender Gewässer mündet in den Rhein, das der nordwärts gerichteten in die Donau.[3] Die Stadt liegt an der Schwäbischen Bäderstraße, an der Mühlenstraße Oberschwaben und der Oberschwäbischen Barockstraße.

Nachbargemeinden

Bad Saulgau grenzt an die folgenden Gemeinden (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden):

Raumplanung

Bad Saulgau bildet ein Mittelzentrum der Region Bodensee-Oberschwaben. Der Mittelbereich mit rund 45.000 Menschen umfasst die südöstlichen Gemeinden des Landkreises Sigmaringen und die nordwestlichen des Landkreises Ravensburg, darunter die Städte und Gemeinden (in alphabetischer Folge) Altshausen, Bad Saulgau, Boms, Ebenweiler, Ebersbach-Musbach, Eichstegen, Fleischwangen, Guggenhausen, Herbertingen, Hoßkirch, Königseggwald, Ostrach, Riedhausen und Unterwaldhausen.

Stadtgliederung

Hochberg von Nordwesten
Untereggatsweiler von Südosten
Renhardsweiler von Nordosten
Moosheim, Bad Saulgau

Bad Saulgau besteht aus der Kernstadt (mit Bernhausen, Engenweiler, Schwarzach und Wilfertsweiler) und den 13 Teilorten Bierstetten (mit Steinbronnen), Bolstern (mit Heratskirch und Wagenhausen), Bondorf, Braunenweiler (mit Figels, Krumbach, Obereggatsweiler, Untereggatsweiler und Ziegelhof), Friedberg, Fulgenstadt, Großtissen (mit Kleintissen und Nonnenweiler), Haid (mit Bogenweiler und Sießen), Hochberg (mit Luditsweiler), Lampertsweiler (mit Rieden), Moosheim, Renhardsweiler und Wolfartsweiler.

Wappen Ortsteil Einwohner Fläche
Bad Saulgau Bad Saulgau (Kernstadt) 11.673 5690 ha
Bierstetten Bierstetten 591 615 ha
Bolstern Bolstern 417 1206 ha
Bondorf Bondorf 333 278 ha
Braunenweiler Braunenweiler 553 1005 ha
Friedberg Friedberg 406 541 ha
Fulgenstadt Fulgenstadt 672 673 ha
Großtissen Großtissen 374 669 ha
Haid Haid 874 1320 ha
Hochberg Hochberg 579 664 ha
Lampertsweiler Lampertsweiler 302 252 ha
Kein Wappen Verfügbar Moosheim 337 443 ha
Renhardsweiler Renhardsweiler 273 170 ha
Kein Wappen Verfügbar Wolfartsweiler 275 351 ha

Beim Zensus am 9. Mai 2011 zählte Bad Saulgau 17.040 Einwohner.

Schutzgebiete

In Bad Saulgau liegt ein Teil des Natur- und Landschaftsschutzgebiets Booser-Musbacher Ried. Weitere Landschaftsschutzgebiete in Bad Saulgau sind die ehemalige Burg bei Friedberg, der Sießener See, die Schiller- und Kaiserhöhe, das Ried südlich Luditsweiler der Rosengarten, der Landschaftsteil bei der Frauenkapelle, die Öhmdwiesen mit Gebüsch, die Höhe 646,4 südlich Haid und die Michelsbühlhöhe. Das Booser-Musbacher Ried gehört gleichzeitig zum FFH-Gebiet Feuchtgebiete um Altshausen.[4]

Geschichte

Frühe Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Sulaga stammt aus dem Jahr 819. Im örtlichen Dialekt heißt der Ort bis heute Sulga. Der Name geht auf das althochdeutsche Wort sul zurück, das „sumpfige Stelle, Wasserlache“ bedeutet. Die Bedeutung steckt heute noch in der Bezeichnung Suhlen für Wasserlachen, in denen sich z. B. Wildschweine wälzen. Der Name der Stadt bezieht sich demnach auf ihre Lage in den Niederungen des Schwarzachtals – hat also nichts zu tun mit Säulen oder gar einer keltischen Quellgöttin, wie oft fälschlich behauptet wird.

Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag Saulgau im Herzogtum Schwaben. Im Jahr 1239 wurde Saulgau von Kaiser Friedrich II. das Stadtrecht verliehen, von König Rudolf I. 1288 das Marktrecht. 1299 fiel Saulgau an das Haus Habsburg und wurde vorderösterreichische Amtsstadt in den österreichischen Donaulanden.

Während der Hexenverfolgungen wurden in der Stadt Saulgau von 1518 bis 1684 46 Hexenprozesse durchgeführt mit 29 Hinrichtungen und zwei Verbannungen.[5] Von anderen Verfahren ist der Ausgang unbekannt. Das jüngste Opfer Maria Eichel war bei ihrer Hinrichtung am 16. März 1674 erst 15 Jahre alt. Besonders bekannt wurden die beiden Hexenprozesse gegen Anna Persauter 1666 und 1672, die mit Folter und ihrer Enthauptung endeten.[6]

Württembergische Zeit

Im Zuge der Neuordnung Europas durch Napoleon Bonaparte kam Saulgau 1805 mit dem Frieden von Pressburg an das 1806 errichtete Königreich Württemberg. Saulgau wurde Sitz des gleichnamigen Oberamts. 1869 erfolgte mit dem Bau der Bahnstrecke Herbertingen–Isny der Anschluss an das Streckennetz der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen.

Am 27. Juni 1935 erschütterte ein Erdbeben die Stadt. 6250 Gebäude wurden zum Teil schwer beschädigt. Der Schaden belief sich auf 0,75 Mio. Reichsmark.[7]

1934 wurde das Oberamt Saulgau in Kreis Saulgau umbenannt. 1938 gingen die Kreise Saulgau und Riedlingen im neu errichteten Landkreis Saulgau auf.

Im Zweiten Weltkrieg unterhielt die Luftschiffbau Zeppelin GmbH zwischen dem 14. August 1943 und dem 22. April 1945 am südöstlichen Ortsrand in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Saulgau neben dem Produktionsgelände der Josef Bautz AG ein Außenlager des KZ Dachau. Im KZ-Außenlager Saulgau wurden Einzelteile der ballistischen Flüssigrakete Aggregat 4 (Propagandaname Vergeltungswaffe 2, kurz V2) produziert.[8][9] Bis zu 400 KZ-Häftlinge mussten in dem Lager Zwangsarbeit verrichten, wobei 43 zu Tode kamen.[10] Auf dem Städtischen Friedhof wird am Ehrenmal für Soldaten mit zwei Gedenktafeln an 35 Opfer der beiden Weltkriege erinnert.[11] Auch am ehemaligen Standort des KZ-Außenlagers erinnert ein 2005 eingeweihtes Denkmal an das Lager und die Opfer. Auf dem Platz der Baracken selber steht heute ein Supermarkt.

Nachkriegszeit

Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel die Stadt Saulgau 1945 in die Französische Besatzungszone und kam somit 1947 zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

Die Kreisstadt Saulgau kam im Zuge der Kreisreform 1973 zum Landkreis Sigmaringen, dessen größte Stadt sie heute ist. Am 1. Januar 1975 wurden die zuvor selbständigen Gemeinden Bierstetten, Bolstern, Bondorf, Braunenweiler, Friedberg, Fulgenstadt, Großtissen, Haid, Hochberg, Lampertsweiler, Moosheim, Renhardsweiler und Wolfartsweiler nach Saulgau eingemeindet.[12]

Religion

Die Bevölkerung von Bad Saulgau ist vorwiegend römisch-katholischer Konfession. Ferner gibt es Mitglieder der Evangelischen Kirche in Deutschland, eine Freie Christengemeinde, die Eyüp-Sultan-Moschee mit Gebetsräumen für Männer und Frauen und die Fatih Camii[13] und eine Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten.[14]

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahlen in Baden-Württemberg vom 26. Mai 2019 führten in Bad Saulgau bei einer Wahlbeteiligung von 58,7 % (+ 8,6 %p) zu folgendem Ergebnis:[15]

Partei / Liste Stimmenanteil +/- %p Sitze +/-
CDU 36,6 % − 4,7 12 ± 0
SPD 19,0 % − 3,7 6 ± 0
Grüne 13,6 % + 7,2 4 + 2
FWG 30,8 % + 1,2 10 + 2

Durch die unechte Teilortswahl kam es bei der Kommunalwahl 2019 zu einer hohen Zahl an Ausgleichsmandaten. Statt der in der Hauptsatzung festgelegten Größe von 24 Mitgliedern[16] gehören dem Gemeinderat daher 32 Personen an, das sind 4 Personen mehr als in der vorangegangenen Wahlperiode.

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit dem 1. Februar 2024 Raphael Osmakowski-Miller.[17] Er wurde am 12. November 2023 mit 60,3 Prozent der Stimmen gewählt.[18]

Wappen

Wappen der Stadt Bad Saulgau
Wappen der Stadt Bad Saulgau
Blasonierung: „In Silber (Weiß) auf grünem Dreiberg einen blau bewehrten und blau bezungten roten Löwen, der sich an einer aus dem Unterrand emporkommenden schwarzen Säule aufrichtet.“[19]
Wappenbegründung: Das in einem Abdruck von 1273 belegte älteste bekannte Stadtsiegel zeigt bereits die im volksetymologischen Sinne „redende“, einem Steigbaum ähnelnde Säule und den Löwen, der damals möglicherweise noch als das Wappentier der Truchsessen von Waldburg-Warthausen, die die Stadt bis 1299 besaßen, verstanden worden ist. Nach dem Verkauf an Österreich in dem genannten Jahr wurde der schon in der ersten farbigen Wappenabbildung von 1483 rot tingierte, mit blauer Zunge und Bewehrung versehene Löwe sehr wahrscheinlich als das habsburgische Wappentier interpretiert. Der Gemeinderat hat durch Beschluss vom 25. Juni 1925 den Dreiberg als zusätzliche Wappenfigur festgeschrieben. Die blaue Zunge und Bewehrung des Löwen wurde zeitweilig weggelassen.

Städtepartnerschaften

Darüber hinaus bestehen freundschaftliche Kontakte zu Kōbe in Japan.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bad Saulgau liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße, der Deutschen Fachwerkstraße[20] und der Schwäbischen Bäderstraße.

Kunst und Museen

Musik

Sakralbauten

Kloster Sießen

Das Kloster Sießen ist ein 1260 gegründetes Kloster der Dominikanerinnen. Es wurde 1519 erbaut und sämtliche Klostergebäude wurden zwischen 1716 und 1722 renoviert und im Stil des Barock überformt. Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster aufgelöst. Seit 1860 werden die Gebäude als Kloster der Franziskanerinnen genutzt. Im „Hummel-Saal“ sind Arbeiten der Schwester Maria Innocentia Hummel ausgestellt, deren Bilder als Vorlagen für die weltberühmten Hummel-Figuren, zum Beispiel die Wanderer, die Gänseliesel und den Ziehharmonikabub, dienen. Führungen durch die Sammlung geben einen Einblick in das Schaffen der gläubigen Künstlerin.[2]

Klosterkirche Sießen

Klosterkirche St. Markus

Die 1725 erbaute[2] Klosterkirche St. Markus zeigt spätbarocke Fresken der Gebrüder Dominikus und Johann Baptist Zimmermann sowie Frührokoko-Stuckarbeiten, Schnitzereien und Gemälde von Zehender.

Stadtkirche St. Johannes Baptist

Stadtkirche St. Johannes Baptist

Weitere Sakralbauten

Profanbauten

Historische Gebäude in der Altstadt

Das Katzentürmle

Statuen und Brunnen in der Altstadt

Weitere Bauwerke

Naturdenkmäler

Denkmale

In Krumbach erinnert ein Denkmal an 23 im Ersten Weltkrieg und an 39 im Zweiten Weltkrieg Gefallene.[35]

Auf dem Gebiet der Stadt Bad Saulgau befinden sich viele Kleindenkmale, unter anderem:

Bodendenkmale

Burgstock bei Untereggatsweiler
Viereckschanze Bondorf

Bei Untereggatsweiler, gegenüber dem Burgstockhof, befindet sich ein bewaldeter, von einem Graben umgebender Hügel. Hier stand im Mittelalter die Burg der Herren von Brunsberg. Im Jahre 1282 wird ein „her Hiltbrand von Brunsperch ritter“ genannt. 1428 verkaufte Michael Humbis „das Burgstall und den Burghof zu Braunsberg“ an das Kloster Schussenried. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Außenanlagen eingeebnet.[42]

Oberschwäbische Keltenstraße

In einem Waldstück des Ortsteils Bondorf befindet sich eine keltische Viereckschanze. Sie wird in die Latènezeit datiert[43] und ist eine der am besten erhaltenen Anlagen in Oberschwaben.[44] Sie ist die dritte Station (Religion der Kelten) der Oberschwäbischen Keltenstraße, einer 2014 eröffneten Ferienstraße als GPS-Tour zum Thema „Kelten“.

Regelmäßige Veranstaltungen

Bächtlefest

Das seit dem 16. Jahrhundert in Saulgau nachgewiesene Bächtlefest (benannt nach seinem Ursprung in der Kinderfasnet am 2. Januar, dem Bächtelinstag) wird seit dem 19. Jahrhundert im Sommer als Schüler- und Heimatfest gefeiert. Hauptanziehungspunkte des an einem verlängerten Wochenende etwa zwei Wochen vor den Sommerferien gefeierten Festes sind der große Festzug am Montag mit rund 3.000 Teilnehmern, mehrere musikalische und tänzerische Darbietungen, Schülervorführungen beim „Musischen Abend“, Schülerwettbewerbe, ein historischer Bauern- und Handwerkermarkt sowie das Bierzelt, ein Weizenbiergarten und ein Weinzelt.

Fasnet

„Dorausschreier“ der Doraus-Zunft bei einem Narrentreffen 2006
Narrenbrunnen

Bad Saulgau ist auch eine Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fasnet. Deren treibende Kraft ist die Dorauszunft Saulgau e. V. 1355 (Mitglied der VSAN), ihr während der Fasnetstage allgegenwärtiger Narrenruf lautet „Doraus, detnaus – bei d'r alta Lenda naus“. Eine Besonderheit der Saulgauer Fasnet ist das „Dorausschreien“, ein nach örtlicher Überlieferung aus dem 13. Jahrhundert stammender Bettelbrauch, mit dem die Stadtbewohner in Notzeiten bei der Landbevölkerung Nahrung erbaten. Die Narrenfigur „Dorausschreier“ bettelt mit einem an einer langen Stange befestigten, bodenlosen Korb nach Gaben. Weitere Narrenfiguren sind die „Riedhutzel“ genannten Hexen, die „Blumennärrle“, die elegant gekleideten Dämonen „Pelzteufel“, die „Spitzmäule“, die dem Bächtlefest-Brauchtum entlehnten „Zennenmacher“ und die in Bad Saulgau als Gruppe auftretenden „Büttel“.

Seit den 1980er Jahren haben sich auch in Saulgau – wie im gesamten Verbreitungsgebiet der Fasnet – zahlreiche weitere Narrenvereine gebildet. In einigen Fällen, wie etwa beim 1993 gegründeten Narrenverein Bolstern mit seiner seit 1910 nachgewiesenen „Zigeunergruppe“, werden ältere Fasnetsbräuche weitergeführt, in den meisten Fällen jedoch neue Figuren und Veranstaltungen mit Bezug auf geschichtliche oder sagenhafte Überlieferungen ersonnen (in Bolstern die „Wagenhart-Teufel“).

Zu diesen neueren Vereinen gehören

Weitere Veranstaltungen

Weitere jährliche Veranstaltungen in Bad Saulgau sind der „Happy Family Day“. Die Veranstaltung wurde im Jahr 2000 erstmals organisiert und ist seitdem zu „Oberschwabens größtem Umwelt-, Gesundheits- und Erlebnistag“ geworden. Des Weiteren gibt es im Frühjahr und im Herbst immer einen großen Flohmarkt mit je ca. 450 Händlern in der Innenstadt und das Weihnachtsdorf im Dezember.[45]

Im Sommer 2012 war Bad Saulgau, nach Wien und Teheran, Austragungsort der Physik Weltmeisterschaft – dem 25. IYPT.[46]

Sport

Fußball

Bad Saulgau hat mehrere Fußballvereine. Die Herrenmannschaft des FV Bad Saulgau 04 spielt in der Bezirksliga, die Frauenmannschaft in der Landesliga 2 (November 2020). Der Bad Saulgauer FC spielt in der Kreisliga B. Ferner gibt es den SC Türkiyemspor Bad Saulgau 1992 e. V. sowie weitere Fußballvereine in den umliegenden Ortschaften wie den FV Fulgenstadt, den SV Bolstern, den SV Renhardsweiler, den SV Braunenweiler und den SV Hochberg.

Volleyball

Die Volleyball-Männer des TSV 1848 Bad Saulgau e. V. spielten von 1998 bis 2006 in der ersten und zweiten Bundesliga.

Handball

Die Handballabteilung e. V. im TSV 1848 Bad Saulgau e. V. hat ca. 350 Mitglieder.

Die Herren der Handballabteilung e. V. im TSV 1848 Bad Saulgau e. V. spielen in der Saison 2021/22 in der Landesliga Württemberg. In den 1990er Jahren spielte die Mannschaft längere Zeit auch in der Regionalliga (heute: 3. Bundesliga).

In der Saison 2015/16 schaffte die erste Herrenmannschaft das „Double“, den Gewinn des Bezirkspokals und die Meisterschaft in der Landesliga.

Tennis

Der 1932 als „Eislauf- und Tennisverein Saulgau e. V.“ gegründete TC Bad Saulgau spielt derzeit in der Verbandsliga. Mit dem ITF Bad Saulgau wird ein internationales Damen-Tennisturnier ausgetragen.

Golf

In Bad Saulgau-Wilfertsweiler befindet sich der Golfclub Bad Saulgau e. V. Der Club verfügt über einen 18-Loch-Platz mit einem Wasserhindernis und mehreren Biotopen.

Billard

Die erste Mannschaft des 1991 gegründeten PBC Bad Saulgau stieg 2012 in die Poolbillard-Regionalliga auf. Am Ende der Saison 2012/13 folgte jedoch der direkte Wiederabstieg in die Oberliga. Der Verein nimmt derzeit mit fünf Mannschaften am Verbands-Spielbetrieb teil. Der mehrfache baden-württembergische Landesmeister Steffen Gross, der bei deutschen Meisterschaften bereits mehrere Medaillen gewann, gehört ebenfalls dem Verein an.

Sporthallen

Die Stadt Bad Saulgau verfügt über drei Sporthallen, die auch für den Schulsport genutzt werden:

Kulinarische Spezialitäten

Am Gombiga Donnschtig (Weiberfastnacht) findet jedes Jahr das traditionelle „Sauschwanzessen“ statt. In den Gaststätten werden an diesem Abend gekochte Sauschwänze angeboten, welche mit Brot verspeist werden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bad Saulgau liegt an der Bahnstrecke Herbertingen–Isny. Heute verkehrt stündlich eine Regionalbahn zwischen Aulendorf und der Kreisstadt Sigmaringen, die zweistündlich als IRE über Tübingen nach Stuttgart fährt. In Aulendorf bestehen Anschlüsse auf der Südbahn nach Ulm und Ravensburg sowie Friedrichshafen. Mit Umstieg in Aulendorf und Kißlegg kann München in 2,5 h erreicht werden. Der Öffentliche Nahverkehr wird mit Buslinien vom Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) durchgeführt.

Von Norden nach Süden durchläuft der Schwäbische-Alb-Oberschwaben-Weg als Hauptwanderweg 7 den Ort. Dieser Fernwanderweg führt vom Remstal zum Bodensee und wird vom Schwäbischen Albverein betreut.

Für den Radverkehr führt der Oberschwaben-Allgäu-Radweg von Bad Schussenried über die Teilorte Renhardsweiler und Steinbronnen nach Bad Saulgau und weiter über Kleintissen nach Dürnau.

Bad Saulgau liegt an der Bundesstraße 32.

Nordöstlich von Bad Saulgau befindet sich der Flugplatz Saulgau (EDTU). Der Sonderlandeplatz wird von der Fliegergruppe Bad Saulgau betrieben und kann von Luftfahrzeugen bis maximal 2.000 kg Höchstabfluggewicht benutzt werden. An den Wochenenden sorgen dort Segelflieger und Fallschirmspringer für regen Betrieb.

Tourismus- und Kurbetrieb

Tourismus und Kurbetrieb sind wichtige Standbeine der Stadt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes stieg die Zahl der in Bad Saulgau verzeichneten Übernachtungen von 228.947 im Jahr 2008 auf 253.051 im Jahr 2009.[47] Großen Anteil an diesem Ergebnis haben einer stadteigenen Statistik zufolge Übernachtungen in Kliniken, die von 168.078 im Jahr 2008 auf 195.141 im Jahr 2009 anstiegen. Von den statistisch erfassten Übernachtungen im Landkreis Sigmaringen insgesamt entfallen 45,4 Prozent auf Bad Saulgau.[48]

Ansässige Unternehmen

Gericht, Behörden und Einrichtungen

Vor Ort befindet sich das Amtsgericht Bad Saulgau, das zum Landgerichtsbezirk Ravensburg und zum Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehört. Es ist auch zuständig für die Stadt Mengen sowie die Gemeinden Scheer, Herbertingen, Ostrach und Hohentengen.

Die Stadt ist Sitz des katholischen Dekanats Saulgau des Bistums Rottenburg-Stuttgart. Die evangelische Kirchengemeinde gehört zum Kirchenbezirk Biberach und umfasst Teile der Gemeinden Bad Saulgau und Herbertingen sowie, im Landkreis Ravensburg, Ebersbach-Musbach.

Gesundheitswesen

Bildung

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die am Ort gewirkt haben

Literatur

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. a b c d e Rund um das Kloster Sießen. S. 37–39. In: Wanderbar …die schönsten Routen. Erlebnis Kreis Sigmaringen. Landratsamt Sigmaringen, Druckerei Schönebeck, Meßkirch 2004
  3. a b c Von der Kreuzkapelle zur Europäischen Wasserscheide. S. 40 f. In: Wanderbar …die schönsten Routen. Erlebnis Kreis Sigmaringen. Landratsamt Sigmaringen, Druckerei Schönebeck, Meßkirch 2004
  4. Daten- und Kartendienst der LUBW
  5. Namen der Opfer der Hexenprozesse / Hexenverfolgung in Bad Saulgau. (PDF; 27 kB), abgerufen am 9. Mai 2016
  6. Franz Josef Klaus: Heimatbuch der Stadt Saulgau. 2. Auflage. Bad Saulgau 1996, S. 98 ff. G. Hämmerle: Aus der Geschichte der Stadt Saulgau, S. 192 ff.
  7. Jens Skapski: Historische Erdbeben in Deutschland – Erdbebennews. In: erdbebennews.de. 24. November 2017, abgerufen am 16. Februar 2019.
  8. Georg Metzler: „Geheime Kommandosache“. Raketenrüstung in Oberschwaben. Das Außenlager Saulgau und die V2 (1943–1945). Bergatreute 1996
  9. Albert Knoll: Saulgau. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 2: Frühe Lager, Dachau, Emslandlager. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52962-3, S. 477–480
  10. Jürgen Witt: Gedenken an Opfer der NS-Tyrannei. Nazi-Verfolgung in der Region. In: Südkurier vom 29. Januar 2015
  11. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Band I. Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 74
  12. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 550.
  13. Isabell Michelberger: Menschen brauchen Gemeinschaft. In: Südkurier vom 26. November 2010
  14. adventisten.de
  15. Stadt Bad Saulgau – Gemeinderatswahl 2019 und Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Gemeinderatswahlen 2019: Bad Saulgau, abgerufen am 25. August 2019
  16. Hauptsatzung. (PDF) In: bad-saulgau.de. Abgerufen am 25. August 2019.
  17. Dirk Thannheimer: So viel Geld verdient Bad Saulgaus neuer Bürgermeister. In: schwaebische.de. 29. November 2023, abgerufen am 2. Januar 2024.
  18. Raphael Osmakowski-Miller wird Bürgermeister von Bad Saulgau - Bürgermeister in Isny und Aitrach im Amt bestätigt. In: swr.de. 13. November 2023, abgerufen am 15. November 2023.
  19. Wappenbeschreibung bei leo bw – landeskunde entdecken online; abgerufen am 16. September 2023
  20. Ferienstraßen. In: Schwäbische Alb! hin-reisend natürlich the nature place to go. hrsg. von Schwäbische Alb Tourismusverband. Bad Urach 2010; S. 10 f.
  21. a b c d Amtsleiter Andreas Reuss über neue Kultur im Alten Kloster. „Hier wird Bad Saulgau zur Stadt“. In: Schwäbische Zeitung vom 16. Januar 2010
  22. Birgit Kölgen: Altes Kloster Bad Saulgau. Die Fähre hat neue Ufer erreicht. In: Schwäbische Zeitung vom 23. Februar 2010
  23. Galerie „Fähre“, Musikschule und Bibliothek ziehen um. In: Schwäbische Zeitung vom 8. Januar 2010
  24. Isabell Michelberger: „Fähre“ nicht mehr auf Kurs. In: Südkurier vom 31. Juli 2009
  25. Gerollte Geschichte schlummert auf Turm. In: Schwäbische Zeitung vom 19. November 2008
  26. Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist in Bad Saulgau, kath-kirche-badsaulgau.de
  27. Infotafel in der Kapelle: „Geschichte der Wendelinuskapelle
  28. Brandstiftung in Liebfrauen? 50 000 Euro Sachschaden. In: Südkurier vom 13. Juni 2009
  29. Kapellenweg um Herbertingen. S. 42f. In: Wanderbar …die schönsten Routen. Erlebnis Kreis Sigmaringen. Landratsamt Sigmaringen, Druckerei Schönebeck, Meßkirch 2004
  30. Turm in Bad Saulgau auf tragwerkeplus.de
  31. Katy Cuko: Wettbewerb der Wellnesstempel. Die Angebote der Thermen im Überblick. In: Südkurier vom 6. November 2010
  32. Den Alltag hinter sich lassen. In: Sauwettertipps. Sonderheft der Bodensee Ferienzeitung. Ausgabe 2/2009. Südkurier GmbH Medienhaus, Konstanz 2009, S. 14
  33. Angebote der Therme. Einmal tief durchatmen im neuen Sole-Dampfbad. In: Schwäbische Zeitung vom 1. Dezember 2010
  34. Karlheinz Fahlbusch (kf): Zehn Millionen Besucher in Therme. In: Südkurier vom 26. Februar 2011
  35. denkmalprojekt.org
  36. Hochberg (I). in der privaten Standort-Datenbank Suehnekreuz.de
  37. a b Anton Nägele: Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung. In: Monumente und Dokumente zur Kreuzsteinforschung mit besonderer Berücksichtigung Oberschwabens. Sonderdruck der Württembergischen Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, Jg. 1913, Heft 2. 1913. S. 377–426
  38. a b c d Bernhard Losch: Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg (= Forschungen und Berichte zur Volkskunde in Baden-Württemberg, Band 4). Kommissions-Verlag Konrad Theiß, Stuttgart, 1981. ISBN 3-8062-0754-2
  39. Hochberg (II). in der privaten Standort-Datenbank Suehnekreuz.de
  40. womöglich aus der Römerzeit. Dessen Kopf war beschädigt und es war tief eingesunken. Es verschwand um 1975 beim Straßenbau.Braunenweiler / OT von Bad Saulgau. in der privaten Standort-Datenbank Suehnekreuz.de
  41. Haid / OT von Bad Saulgau. in der privaten Standort-Datenbank Suehnekreuz.de
  42. Der Burgstock bei Untereggatsweiler. In: Private Homepage: www.burgstock-untereggatsweiler.de. Abgerufen am 20. April 2020.
  43. Informationstafel Viereckschanze Bondorf
  44. Oberschwabens Sehenswürdigkeiten
  45. „Happy Family Day“ bleibt Umwelttag. In: Schwäbische Zeitung vom 27. Mai 2010
  46. IYPT 2012 in Bad Saulgau, Germany (Memento vom 20. August 2011 im Internet Archive)
  47. Übernachtungszahlen in der Kurstadt steigen um 9,5 Prozent. Kreis profitiert von der Stärke Bad Saulgaus. In: INFO. Die regionale Wochenzeitung. vom 26. Mai 2010
  48. Nicht nur Störche residieren gerne in Bad Saulgau. In: Südkurier vom 27. Mai 2010
  49. Übernahme. Fertighausbauer Platz bekommt Investor. In: Schwäbische Zeitung vom 6. März 2009
  50. Kurt Loescher: 140 Jahre Volksbank Bad Saulgau. Bankinstitut feiert Jubiläum mit rund 500 Gästen im Stadtforum in Bad Saulgau. 80 Kindergärten wurden dabei mit Schecks beglückt. In: Südkurier vom 10. Oktober 2009
  51. Japanische Schule kehrt Bad Saulgau den Rücken. Südkurier vom 20. März 2010, abgerufen am 9. April 2015.
  52. Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 983.
  53. Schule wird nach Brechenmacher benannt. In: schwaebische.de. Schwäbische Zeitung, abgerufen am 16. Februar 2019.
  54. Christian Weiß: Ehrenbürgerwürde für Walter Knoll. In: schwaebische.de. 21. März 2003, archiviert vom Original am 6. März 2014; abgerufen am 4. März 2015.
  55. www.schwaebische.de