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Als Siglo de Oro (wörtlich „Goldenes Jahrhundert“) wird rückblickend ein „Goldenes Zeitalter“ Spaniens bezeichnet. Diese Epoche war in der spanischen Geschichte eine Zeit besonderer Prosperität und weltweiter politischer Macht des Landes. Sie führte in Europa zu einer Blüte der Kunst und Kultur. Das Siglo de Oro stellte in Spanien den Übergang von der Renaissance zum Barock dar und dauerte etwa von 1550 bis 1660. Vor allem in der Literaturwissenschaft wird das Ende der Epoche oft mit dem Tod Calderóns im Jahr 1681 angesetzt.
Nach dem Schlüsseljahr 1492 (Abschluss der Reconquista mit der Eroberung von Granada und Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus) stieg Spanien zu einer der bestimmenden politischen und wirtschaftlichen Mächte Europas und der Welt auf. Der Reichtum wurde befeuert durch die Edelmetallbeute aus der Eroberung des Aztekenreichs, des Inkareichs und anderer amerikanischer indigener Kulturräume, sowie durch die Erschließung ergiebiger Silbervorkommen in Mexiko und Alto Perú, dem heutigen Bolivien (Cerro Rico). Silber war das gebräuchlichste Metall für werthaltige Münzen. Dieser enorme Geldzustrom finanzierte die Kriege gegen Frankreich, England, die abtrünnigen Niederlande und die Osmanen und führte zur Blüte von Kunst und Kultur. Allerdings wurde die wirtschaftliche Entwicklung Spaniens vernachlässigt, der Geldzustrom führte daher zu Inflation, dem Niedergang der heimischen Wirtschaft und war letztlich nicht ausreichend, die politischen Ziele der spanischen Herrscher zu finanzieren und die Verbindungen in das überseeische Kolonialreich zu sichern, wozu seit der Union mit Portugal 1580 auch das portugiesische Kolonialreich gehörte. Seit 1600 häuften sich jedoch politische Krisen, militärische Niederlagen und Staatsbankrotte. Auch wurde Spanien von der Pest heimgesucht. Der dadurch eingeleitete politische Niedergang Spaniens führte letztlich auch zum Ende der kulturellen Vormachtstellung.
Die Bezeichnung Siglo de Oro wurde seit dem 17. Jahrhundert rückblickend für die kulturelle Blütezeit zwischen 1550 und 1660 bzw. 1681 verwendet. Diese Zeit bildete den Höhepunkt der Herrschaft der Habsburger in Spanien, leitete aber auch die politisch-ökonomische Stagnation Spaniens ein. Ursprünglich spielt der Terminus auf die Idee von einem niedergehenden Verlauf der Geschichte an, der von einer goldenen Blütezeit zu einem silbernen, einem bronzenen und schließlich zu einem eisernen Zeitalter führt.[1] Aufgrund der vielen Strömungen, die auf die Kunst dieser Epoche wirkten, spricht man heute eher von den Siglos de Oro (deutsch: Goldene Jahrhunderte). Der Historiker Mariano Delgado schlug vor, den Begriff „Siglo de Oro“ durch die Bezeichnung „Spanisches Jahrhundert“ für das 16. Jahrhundert und die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts zu ergänzen,[2] um auszudrücken, dass Spanien nicht nur kulturell maßgebend war, sondern auch politisch einen Führungsanspruch erhob und ein ausgesprochenes Sendungsbewusstsein zeigte.[3]