Dieser Artikel wird von Brodkey65 „adoptiert“ und während des Urlaubs (2.5.-16.5.) überarbeitet. MfG, --Brodkey65|...„Am Ende muß Glück sein.“ 22:47, 17. Apr. 2023 (CEST)[Beantworten]
Datei:Riccardo Frizza conducts the Orchestra Haydn.jpg
Riccardo Frizza, 2021

Riccardo Frizza (geboren am 14. Dezember 1971 in Brescia) ist ein italienischer Dirigent, der sich überwiegend dem italienischen Opernrepertoire des 19. Jahrhunderts widmet. Seit 2017 ist er musikalischer Leiter des Donizetti Opera Festival in Bergamo.

Leben und Wirken

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Frizza studierte zunächst Klavier[1] und anschließend Dirigieren bei Gilberto Serembe an der Accademia Musicale Pescarese sowie Harmonielehre, Kontrapunkt und Fuge bei Elisabetta Brusa am Mailänder Conservatorio Giuseppe Verdi. Außerdem belegte er Meisterkurse bei Jorma Panula an der Accademia dei Filarmonici und bei Gianluigi Gelmetti an der Accademia Musicale Chigiana. Gefördert wurde er von Alberto Zedda, Bruno Cagli und Gian Carlo Menotti. 1998 gewann er den Internationalen Wettbewerb für Orchesterdirigenten der Südböhmischen Staatsphilharmonie.

Von 1994 bis 2000 wirkte Frizza als Dirigent des Orchestra Sinfonica di Brescia und führte in seiner Heimatstadt alle Beethoven-Symphonien auf. 2001 erfolgte sein offizielles Debüt beim Rossini Opera Festival Pesaro mit Rossinis Stabat Mater. Er wurde daraufhin eingeladen, in Pesaro drei szenische Produktionen selten gespielter Rossini-Opern zu leiten – 2002 Il turco in Italia, 2004 in Matilde di Shabran und 2006 Adelaide di Borgogna. 2002 dirigierte er seinen ersten kompletten Konzertabend mit dem Philharmonia Orchestra in der Londoner Royal Festival Hall.[2] Im selben Jahr wurde er für Operndirigate in Toulon, Las Palmas und beim Wexford Festival Opera in Irland eingeladen und es begann seine langjährige Zusammenarbeit mit dem Tenor Juan Diego Flórez, den er bei Recitals begleitete.

2003 übernahm er Dirigate von Rossini-Opern an der Opéra de Marseille, am Teatro dell’Opera di Roma, am Teatro Regio di Torino und am Teatro Comunale di Bologna. 2004 folgten Aida an der Opéra de Monaco, Un ballo in maschera an der Opéra National de Montpellier, La Cenerentola an der Washington National Opera und Nabucco am Teatro Carlo Felice Genua. 2005 war er am Lissaboner Teatro Nacional de São Carlos verpflichtet, dirigierte erstmalig in Mittel- und Südamerika und debütierte in Bilbao (mit Bellinis La sonnambula) und am Gran Teatre del Liceu Barcelona (mit Rossinis Semiramide).

Die wichtigsten Stationen der sich nunmehr rasch entfaltenden internationalen Karriere waren seine Debüts 2009 an der New Yorker Metropolitan Opera (Rigoletto) und am Theater an der Wien (Don Giovanni), 2012 an der Opéra National de Paris (La Cenerentola), 2013 an der Mailänder Scala (Oberto) und in der Arena di Verona (Rigoletto) sowie 2015 am Teatro La Fenice (La traviata). Des Weiteren dirigiert er an zahlreichen Opernhäusern Italiens (darunter auch am Teatro San Carlo in Neapel), beim Maggio Musicale Fiorentino und beim Sferisterio Opera Festival in Macerata, beim Festival d’Aix-en-Provence, in Madrid, Bilbao und beim Festival de Peralada, in Zürich, Dresden, Leipzig und München, an der Opera Podlaska von Białystok, in Budapest, in Buenos Aires und Mexiko-Stadt, in Dallas, Chicago und San Francisco, in Seoul und Tokio. Am Theater an der Wien leitete er 2012 Offenbachs Les Contes d'Hoffmann und 2013 Verdis Attila.

2017 wurde Frizza zum Musikalischen Direktor des Donizetti-Festivals in Bergamo ernannt.

Im Konzertsaal leitete er eine Vielzahl renommierter Klangkörper – darunter das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom, das Orchestra Sinfonica di Milano G. Verdi, die Sächsische Staatskapelle in Dresden und das Gewandhausorchester in Leipzig, das Mahler Chamber Orchestra, die Sankt Petersburger Philharmoniker, das Philharmonia Orchestra (London), das Tokyo Symphony Orchestra und das Philharmonieorchester Tokio. 2020 war Riccardo Frizza an zwei Konzerten beteiligt, die die Moral im Lande nach dem massenhaften Sterben in Italien in der ersten Jahreshälfte wieder aufrichten helfen sollten. Am 28. Juni 2020 dirigierte er das Gedenkkonzert für die Opfer der COVID-19-Pandemie vor dem Cimitero Monumentale von Bergamo – in Anwesenheit von Sergio Mattarella, des Präsidenten Italiens. Gespielt wurde Donizettis Requiem, gewidmet dem früh verstorbenen Komponistenkollegen Vincenzo Bellini. Das Konzert wurde von Rai 1 live übertragen.[3][4] In der Arena von Verona fand wenige Wochen später ein großes Konzert, Nel cuore della Musica, geleitet von Frizza und seinen Kollegen Marco Armiliato, Andrea Battistoni und Francesco Ivan Ciampa, statt, welches dem Personal im Gesundheitswesen Dank sagen wollte. Alle Sitzplätze in der Mitte der Arena waren weggeräumt, dort traten berühmte Sänger und Instrumentalsolisten Italiens auf. Auf den gradinate, den Stufen des Amphitheaters, waren 3.000 Zuhörer zugelassen, die mit großem Abstand voneinander saßen.[5]

Privates

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Er ist seit 2005 mit der spanischen Sopranistin Davinia Rodríguez verheiratet. Das Paar hat eine Tochter.[6]

Repertoire

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Frizza ist ein Dirigent der Werke des 19. Jahrhunderts, ein Dirigent des italienischen Belcanto, Verdis und des frühen Puccini. In der Liste der von ihm dirigierten Werke finden sich aus dem 18. Jh. nur vier Opern Mozarts, drei davon in italienischer Sprache, und ein einziges Werk aus dem 20. Jahrhundert, Bohuslav Martinůs Vertonung von Mirandolina, einer Komödie von Carlo Goldoni, die üblicherweise ebenfalls auf italienisch gegeben wird. Aus dem französischen Repertoire hat er bislang nur Carmen und Les contes d’Hoffmann dirigiert, ebenfalls Werke des 19. Jahrhunderts.

Frizza gilt als intimer Kenner und Spezialist für das musikdramatische Schaffen Rossinis, Donizettis, Bellinis und Verdis. Von Puccini dirigiert er nur vier frühe Werke, den Puccini des 19. Jh., Le Villi, Manon Lescaut, La Bohème und Tosca, letztere fertig gestellt und uraufgeführt im Jahre 1900.

Auch sein Konzertrepertoire ist stark auf Werke italienischer Komponisten zentriert. Beispielsweise dirigiert er Donizettis Requiem, komponiert zu Ehren Bellinis, doch erst postum uraufgeführt, Rossinis Stabat Mater und Verdis Messa da Requiem. Seine einzige Instrumentaleinspielung ist Donizettis Concertino für Englischhorn und kleinem Orchester aus 1816 gewidmet. Im Konzertsaal widmet er sich darüber hinaus mit Vorliebe dem symphonischen Schaffen von Ludwig van Beethoven.

Aufnahmen

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Gesamtaufnahmen (DVD)

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Gesamtaufnahmen (CD)

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Orchesterwerke

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Arien und Duette

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Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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  1. OperaClick: Riccardo Frizza: "Una vacanza a Vienna mi portò verso la direzione d'orchestra", Interview mit dem Dirigenten (ital.), abgerufen am 1. Januar 2022
  2. SCHMOPERA: Riccardo Frizza, abgerufen am 1. Januar 2021
  3. Bachtracks: Bel canto crusader: Riccardo Frizza on fighting for Donizetti, 9. März 2021
  4. Die Soli wurden von Eleonora Buratto, Annalisa Stroppa, Piero Pretti und Alex Esposito übernommen. Alberto Tartari zeichnete für die Einstudierung der Chöre verantwortlich. Siehe Opera Wire: Riccardo Frizza to Lead Donizetti’s Requiem in Bergamo, 28. Mai 2020
  5. Gli amici della Musical: La poesia dell'Arena, 26. Juli 2020
  6. Cronache Maceratesi: Davinia Rodriguez e Roiccardo Frizza, innamorati allo Sferisterio, 27. Juli 2017


Personendaten
NAME Frizza, Riccardo
KURZBESCHREIBUNG italienischer Dirigent
GEBURTSDATUM 14. Dezember 1971
GEBURTSORT Brescia