11. Juni: Beim Versuch der Rückeroberung des seit 1552 in osmanischem Besitz befindlichen Temeswar durch den siebenbürgischen Fürsten Sigismund Báthory wird die Festung von allen Seiten eingeschlossen. Nach 40 Tagen wird die neuerliche Belagerung von Temeswar jedoch auf Grund unzureichenden Nachschubs aufgegeben.
Der Keulenkrieg in Finnland beginnt. Der Bauernaufstand bricht aus, weil die finnischen Bauern trotz des im Vorjahr geschlossenen Friedens von Teusina zwischen Schweden und Russland weiterhin verpflichtet werden, Soldaten Unterkunft und Verpflegung zu gewähren.
29. November: In Spanien verfügt König Philipp II. die Suspendierung aller Zahlungen der spanischen Krone und damit letztmals einen Staatsbankrott in seiner Regierungszeit. Weitere waren in den Jahren 1557 und 1575 aufgetreten.
Der Schuhmacher Hans Mayr wird zum Hoflieferanten der Könige von Sachsen erhoben.
13. August: David Fabricius bemerkt als Erster die Veränderlichkeit des Sterns Omikron Ceti im SternbildWalfisch, der über einen Zeitraum von 331 Tagen seine Helligkeit verändert, wobei er im Maximum deutlich sichtbar, im Minimum dagegen für das bloße Auge unsichtbar wird. Aufgrund dieses eigenartigen Verhaltens nennt er den Stern Mira, die „Wundersame“.
6. bis 9. Oktober: Führende Vertreter der ruthenischen orthodoxen Kirche und der römisch-katholischen Kirche in Polen-Litauen schließen auf einer Synode die Union von Brest. Sie beinhaltet einen Anschluss der orthodoxen Eparchien an die Struktur und das Kirchenrecht der katholischen Kirche unter Beibehaltung des byzantinisch-orthodoxen Ritus in Liturgie und geistlicher Praxis. Aus ihr entsteht die unierte griechisch-katholische Kirche in Polen-Litauen. Die meisten orthodoxen Geistlichen und der orthodoxe Adel lehnen die Union in der vorgesehenen Form ab. Am 6. Oktober treffen sich ihre Vertreter zu einer eigenen Versammlung in Brest, darunter Bischof Gedeon Balaban von Lemberg und Bischof Michael Kopystynski von Przemysl. Sie erklären die Union für nicht gültig, da sie ohne Zustimmung der orthodoxen Patriarchen und eines ökumenischen Konzils erfolgt seien, den unierten Bischöfen entziehen sie die Anerkennung als orthodoxe Geistliche. Die beiden orthodoxen Bischöfe werden von der unierten Kirche am 10. Oktober für abgesetzt erklärt und mit dem Bann (Anathema) belegt. König Sigismund III. entzieht ihnen alle geistlichen Rechte.