Stadtgemeinde
Mittersill
Wappen Österreichkarte
Wappen von Mittersill
Mittersill (Österreich)
Mittersill (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: Zell am See
Kfz-Kennzeichen: ZE
Fläche: 131,98 km²
Koordinaten: 47° 16′ N, 12° 28′ OKoordinaten: 47° 16′ 0″ N, 12° 28′ 0″ O
Höhe: 790 m ü. A.
Einwohner: 5.804 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 44 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 5730, 5731
Vorwahl: 06562
Gemeindekennziffer: 5 06 13
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Stadtplatz 1
5730 Mittersill
Website: www.mittersill.at
Politik
Bürgermeister: Thomas Ellmauer (MIT)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2024)
(25 Mitglieder)
3
13
9
13 
Insgesamt 25 Sitze
  • SPÖ: 3
  • MIT: 13
  • MITTE: 9
Lage von Mittersill im Bezirk Zell am See
Lage der Gemeinde Mittersill im Bezirk Zell am See (anklickbare Karte)Bramberg am WildkogelBruck an der GroßglocknerstraßeDienten am HochkönigFusch an der GroßglocknerstraßeHollersbach im PinzgauKaprunKrimmlLendLeogangLoferMaishofenMaria Alm am Steinernen MeerMittersillNeukirchen am GroßvenedigerNiedernsillPiesendorfRaurisSaalbach-HinterglemmSaalfelden am Steinernen MeerSankt Martin bei LoferStuhlfeldenTaxenbachUnkenUttendorfViehhofenWald im PinzgauWeißbach bei LoferZell am SeeSalzburg (Bundesland)
Lage der Gemeinde Mittersill im Bezirk Zell am See (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Felberkirche und -turm; im Hintergrund: Pihapper (2513 m)
Felberkirche und -turm; im Hintergrund: Pihapper (2513 m)
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Mittersill ist eine Stadt im Bundesland Salzburg. Sie ist mit 5804 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) der größte Ort im Oberpinzgau. Mittersill war bis 2004 Sitz und Teil des Gerichtsbezirks Mittersill und gehört seit 2005 zum Gerichtsbezirk Zell am See.[1]

Geografie

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Blick von Mittersill auf Pihapper (li.) und Platte (re.)

Mittersill liegt in 790 m ü. A. am Schnittpunkt der Hauptverkehrswege durch das Salzachtal und der Nord-Süd-Verbindung über den Pass Thurn ins Leukental nach Tirol und Bayern, bzw. nach Süden durch das Felbertal und den Felbertauerntunnel nach Osttirol und weiter Richtung Adria. Dennoch hat es seinen Charme als Bergstädtchen bewahren können. Seine zentrale Lage zwischen dem Nationalpark Hohe Tauern und den Kitzbüheler Alpen macht Mittersill zu einem beliebten Urlaubsort.

Gemeindegliederung

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Im Kataster setzt sich die Gemeinde aus sieben Katastralgemeinden zusammen (Fläche Stand 31. Dezember 2019[2]):

Die Gemeinde gliedert sich in 19 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[3]):

Nachbargemeinden

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Bramberg am Wildkogel1
Jochberg
(Bezirk Kitzbühel, Tirol)
Hollersbach im Pinzgau Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Stuhlfelden

Uttendorf2
Matrei in Osttirol
(Bezirk Lienz, Tirol)
1 
kurze Grenze im Bergland, der Ort Bramberg liegt genau westlich hinter Hollersbach
2 
Grenze im Bergland, der Ort Uttendorf liegt genau östlich hinter Stuhlfelden

Geschichte

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Frühgeschichte bis Antike
Mittelalter bis 18. Jahrhundert
Chronik 19. Jahrhundert
Chronik 20. Jahrhundert
Im Schloss (1938 durch Brand schwer beschädigt) befanden sich 1944 laut Mittersiller Stadtarchivar Hannes Wartbichler 15 Frauen als KZ-gefangene Zeugen Jehovas, als kostengünstigste Reinigungskräfte „von ganz oben zugeteilt“ am Institut und überlebten.[13]
Chronik 21. Jahrhundert

Bevölkerungsentwicklung

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Die Bevölkerung hat bis zur Jahrtausendwende stetig zugenommen. Zwar gab es schon von 1991 bis 2001 eine negative Wanderungsbilanz, diese konnte aber durch eine stark positive Geburtenbilanz von +346 aufgehoben werden. In den folgenden zehn Jahren blieb die Geburtenbilanz mit +150 weiter positiv, die Abwanderung nahm jedoch stark zu.[19]

Politik

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Rathaus

Gemeinderat

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Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 65,9 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
50,4 %
(−9,7 %p)
37,1 %
(n. k. %p)
12,4 %
(−11,4 %p)
n. k. %
(−16,0 %p)
MIT
MITTE
2019

2024


Die Gemeindevertretung hat insgesamt 25 Mitglieder. Nach den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilungen:

Bürgermeister

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Wappen

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Blasonierung (Wappenbeschreibung):

„Ein von Weiß und Rot geteilter Schild, in dessen oberer Hälfte eine schwarze Gämse aus der Teilungslinie wachsend hervorwächst.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Mittersill
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Mittersill

Wirtschaft und Infrastruktur

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Bergbau

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In Mittersill wird Wolframerz in der Scheelitlagerstätte Felbertal abgebaut. Im Jahr 2016 förderten 61 Beschäftigte 515.000 Tonnen Erz, woraus 4.184 Tonnen Wolfram gewonnen wurden.[27] Die Produktion wurde 2021 auf 563.000 Tonnen mit 66 Beschäftigten gesteigert.[28]

Tourismus

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Winter- und Sommertourismus sind ein Wirtschaftsfaktor in der Gemeinde. In beiden Jahreszeiten gibt es ein großes Freizeit- und Sportangebot.

Bildung

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Verkehr

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Sport

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Zur Entspannung laden u. a. ein: das große Erlebnisfreibad, sechs Tennisplätze und einige Sporthallen, Bowling, 18-Loch-Golfplatz und Fitnessparcours. Ferner werden diverse Hobbykurse, Jagd und Schießsport, Drachenflug, Paragleiten und geführte Bergwanderungen angeboten, im Winter neben der Skischaukel und Kursen auch Rodeln etc., Pferdeschlitten- und Kutschenfahrten.

Hochwasser und Hochwasserschutz

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Die Salzach in Mittersill bei normalem Wasserstand

Die Salzach ist in den Monaten Juni bis September bei langen Regenfällen besonders anfällig für Hochwasser.

In den ersten Juliwochen 2005 sorgte eine Regenperiode für durchnässte Böden, und ein Höhentief, das sich nur langsam über die Alpen nach Osten bewegte, ließ ab 10. Juli talaufwärts von Mittersill innerhalb von drei Tagen 50 bis 160 Liter Regen pro Quadratmeter (= mm Niederschlag) niedergehen. Auch eine hohe Schneefallgrenze sorgte für großen Wasserzustrom. Der Pegel stieg binnen eines Tages von einem Mittel- zu einem Hochwasser und erreichte 16 Stunden später am 12. Juli nach Mitternacht den Höchststand mit einem Durchfluss von 320 m³/s, was der höchste je gemessene Durchfluss ist (war).

Ein provisorisch oberhalb von Mittersill an der Rettenbachstraße errichteter Hochwasserdamm konnte am 11. Juli 2005, gegen 21:30 Uhr, dem Wasserstand nicht mehr widerstehen. Am 12. Juli, gegen 01:30 Uhr, wurde das Ortsgebiet von Mittersill durch die aus Rettenbach nachkommenden Wassermassen zur Gänze überschwemmt. Der Mittersiller Marktplatz stand etwa 1,5 Meter unter Wasser. Nach dem Sinken der Flut wurde festgestellt, dass die Schäden mit 100 Millionen Euro fast zehn Mal höher als zunächst vermutet waren.[32]

Beim Hochwasser 2021 wurde die Hubbrücke in Mittersill, nachdem die Unterkante des Tragwerks bereits in den Wasserstrom tauchte, am Abend des 17. Juli 2021 angehoben, um einen freieren Abfluss zu ermöglichen. Damit wurde der Fahrverkehr über die Brücke unterbrochen.[33]

Transalpine Ölleitung

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Die Transalpine Ölleitung (auch Transalpine Pipeline) von Triest nach Ingolstadt wurde Mitte der 1960er Jahre gebaut. Die 465 km lange Erdöl-Pipeline durchquert unter dem Felbertauern in einem 7,3 km langen Stollen den Alpenhauptkamm und führt über Mittersill weiter Richtung Hahnenkamm-Stollen (6,8 km) bei Kitzbühel. Auf diesem Weg werden jährlich etwa 30 Millionen Tonnen[34] Rohöl durch Mittersill zu den großen Raffinerien in Süddeutschland transportiert.

Stromtrassen

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Durch Mittersill führen außerdem zwei wichtige Schlagadern für elektrische Energie. Hier teilen sich die Trassen der 380-kV-Doppelleitungen der APG Austrian Power Grid vom Netzknoten Tauern Richtung Süden und Richtung Westen. Sie transportieren den Strom einerseits durch das Felbertal und über den Felbertauernpass nach Osttirol, andererseits durch das obere Salzachtal, über den Gerlospass und durch das Zillertal nach Nordtirol.

Gesundheit & Soziales

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Persönlichkeiten

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Ehrenbürger

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Personen mit Bezug zur Gemeinde

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Panorama

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Blick von Norden auf Mittersill, im Hintergrund das Felbertal und die Hohen Tauern
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Commons: Mittersill – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Mittersill – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Bezirksgerichte-Verordnung Salzburg BGBl. II Nr. 287/2002
  2. Regionalinformation, bev.gv.at (1.094 kB); abgerufen am 10. Jänner 2020.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  4. a b Chronik Mittersill, mittersill.at, Chronik
  5. Herbert KleinZur Geschichte Felbens und des Felber Tals. In: Zeitschrift des Deutschen Alpenvereins (Jahrbuch), Jahrgang 1942, Band 73 (1942), S. 76–86. (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/oav
  6. Viehtrieb-Unglück 1878
  7. Gemeinde Mittersill (Landgemeinde). Diese Gemeinde besteht aus 4 Dörfern und 14 Rotten, und zwar aus: Arndorf, Burs (Dorf), Feldstein, Felm (Dorf), Jochbergthurn, Klausen (Dorf), Lämmerbichl, Loferstein, Mayerhofen, Oberfelm, Unterfelm, Paßthurn, Reitlehen (Dorf), Rettenbach, Schattberg, Spielbichl, Thalbach und Weißenstein. Im Rayon derselben liegt das alte Schloss Mittersill mit den Amtslokalitäten des Bezirks- und Steueramtes, und in Felmthal der Hintersee.“ Aimé von Wouwermans: Handels- und Gewerbeschematismus für das Herzogthum Salzburg. Verlag L. Taube, 1866, S. 109, Sp. 1 (Google eBook, vollständige Ansicht).
  8. Heinz Dopsch, Hans Spatzenegger: Geschichte Salzburgs: Stadt und Land. Neuzeit und Zeitgeschichte. Band 2, 2. Auflage. Universitätsverlag Pustet, 1988, ISBN 3-7025-0197-5, Fußnote 34, S. 1358.
  9. Chronik der FF-Hollersbach von 1938 bis 1945 (Memento vom 13. Dezember 2013 im Internet Archive), ff-hollersbach.at
  10. Beschreibung auf skyscraperpage.com
  11. Heide Gsell: „Die Bibelforscherinnen im KZ-Mauthausen.“ In: Andreas Baumgartner, Ingrid Bauz, Jean-Marie Winkler (Hrsg.): „Zwischen Mutterkreuz und Gaskammer. Täterinnen und Mitläuferinnen oder Widerstand und Verfolgung?“ Wien, 2008, edition mauthausen.
  12. Mauthausen-Außenlager 37 (Memento vom 9. Oktober 2014 im Internet Archive) mauthausen-memorial.at
  13. KZ-Außenlager Schloss Mittersill beleuchtet, ORF.at vom 17. März 2014.
  14. a b Walter Reifmüller: Alois Scheiber rettete die "Hohe Brücke". In: .Pinzgauer Nachrichten. Band 2005, 15. April 2005, S. 11.
  15. Max Effenberger: Die schlimmen Jahre von 1938 bis 1945. In: Michael Forcher (Hrsg.): Mittersill in Geschichte und Gegenwart. Mittersill/Innsbruck 1985, S. 346.
  16. a b BORG Mittersill, borg-mittersill.salzburg.at
  17. Golfclub Mittersill, golfclub-mittersill.at
  18. Nationalparkzentrum Mittersill, nationalparkzentrum.at
  19. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Mittersill, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 28. Februar 2019.
  20. Land Salzburg - Wahlergebnisse. Abgerufen am 24. März 2024.
  21. Josef Grani junior. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  22. Walter Reifmüller. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  23. Roman Oberlechner. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  24. Wolfgang Viertler. In: Salzburger Nachrichten: Salzburgwiki.
  25. Land Salzburg - Wahlergebnisse. Abgerufen am 24. März 2024.
  26. Nationalparkzentrum Hohe Tauern
  27. Bundesministerium, Montan-Handbuch 2017. (pdf) Abgerufen am 23. Juni 2019.
  28. Österreichisches Montan-Handbuch 2022. (PDF) Bundesministerium für Finanzen, 24. Januar 2023, S. 45–46, abgerufen am 30. Januar 2023.
  29. Volksschule Mittersill, vs-mittersill.salzburg.at
  30. Hauptschule Mittersill, hs-mittersill.salzburg.at
  31. Polytechnische Schule Mittersill, pts-mittersill.salzburg.at
  32. @1@2Vorlage:Toter Link/www.ffmittersill.atHochwasser 2005 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven), ffmittersill.at
  33. Hochwasser in Österreich : Alarmbereitschaft in vielen Regionen erhöht orf.at, 18. Juli 2021, abgerufen am 18. Juli 2021.
  34. Transalpine Pipeline, tal-oil.com
  35. Krankenhaus Mittersill
  36. Seniorenheim Mittersill
  37. 60 Jahre verheiratet und immer noch topfit. In: parlament.gv.at. Abgerufen am 9. Februar 2021.
  38. Keil, Franz Dr. iur. In: parlament.gv.at. Abgerufen am 1. Januar 2021.
  39. Kurzbiographie Waltraud Langer auf ots.at