Als junger Mann war er besonders politisch interessiert und wollte verstehen, wie die Wirtschaft die Geschichte antreibt.[1] Lucas, der Sohn einer Modeschneiderin und eines Schweißers[2], studierte an der University of Chicago mit dem Bachelor-Abschluss in Geschichte 1959 und der Promotion in Wirtschaftswissenschaften 1968. Danach lehrte er bis 1975 an der Graduate School of Industrial Administration (heute Tepper School of Business) der Carnegie Mellon University, bevor er Professor in Chicago wurde.
Lucas’ erste Ehefrau hatte 1988 in den Scheidungspapieren festgelegt, dass sie im Falle eines Nobelpreises ihres Mannes innerhalb der nächsten sieben Jahre die Hälfte des Geldes bekommen solle. Lucas kommentierte die Vereinbarung mit seiner Frau damit, dass abgemacht eben abgemacht sei. Lucas war anschließend bis zu seinem Tod mit der Ökonomin Nancy Stokey verheiratet.[3]
Lucas erhielt 1995 für die von ihm auf die Makroökonomik angewandte Theorie der rationalen Erwartungen den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Hierbei griff er Ideen John F. Muths auf, der die Theorie ursprünglich für die Mikroökonomik entwickelt hatte. Das Lucas-Paradoxon besteht in der Frage, warum nicht mehr Kapital von Ländern mit entwickelter Wirtschaft in Entwicklungsländer fließt, obwohl dies nach der klassischen Theorie geschehen sollte, da dort das eingesetzte Kapital pro Arbeitskraft geringer ist.