Salzburg Verkehr

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Rechtsform GmbH
Gründung 27. April 1995
Sitz Salzburg, Österreich
Leitung Johannes Gfrerer
Mitarbeiterzahl rund 50
Branche Verkehrsdienstleister
Website https://salzburg-verkehr.at/
Historisches Logo Salzburger Verkehrsverbund

Der Salzburger Verkehrsverbund (SVV) gewährleistet den öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) im Bundesland Salzburg sowie in den Einzugsgebieten der Stadt Salzburg im benachbarten Oberösterreich und Bayern. Der SVV besitzt ein einfaches Tarifsystem, in welches alle Verkehrsträger der Region eingebunden wurden.

Durch die Einführung der myRegio Tickets 2020 wurde es möglich, alle öffentlichen Verkehrsmittel in einer oder mehreren Region(en) zu nutzen. Mit der Tarifreform 2022 wurde das Klimaticket Salzburg (Klimaticket Salzburg, Klimaticket Salzburg Edelweiß, Klimaticket Salzburg Student) eingeführt, das Angebot deutlich erweitert und alle Zeitkarten wurden zu Bundesland-Netzkarten.

Der Salzburger Verkehrsverbund ist Mitglied bei Mobilitätsverbünde Österreich, dem Zusammenschluss der sieben regionalen österreichischen Verkehrsverbünde, die gemeinsam für die Umsetzung und laufende Optimierung des öffentlichen Verkehrsnetzes sowie Mobilitätslösungen in ganz Österreich sorgen.

Geschichte

Im Salzburger Landesverkehrskonzept 1991 wurde erstmals die Errichtung eines Verkehrsverbundes als Ziel formuliert. Dieses Ziel wurde am 27. April 1995 umgesetzt, als die Salzburger Verkehrsverbund Gesellschaft m.b.H. (SVG) mit einem Stammkapital von drei Millionen Schilling errichtet wurde. Am 28. Mai 1995 trat der zwischen der Republik Österreich und dem Land Salzburg abgeschlossene Grund- und Finanzierungsvertrag in Kraft. Dieser Vertrag legte den räumlichen Geltungsbereich und die Grundzüge des Tarifsystems fest. Ein Meilenstein in der Geschichte des Salzburger Verkehrsverbunds (SVV) war der 1. Jänner 1999, an dem der SVV die Betreuung der Fahrscheinautomaten im Verbundgebiet übernahm.

Im Jahr 2003 gab es zwei wichtige Entwicklungen im SVV. Am 1. Juli endete die Alteinnahmengarantie im SVV und die Tarifverantwortung ging auf die Verkehrsunternehmen über. Am 30. November lief der bisherige Grund- und Finanzierungsvertrag aus und wurde durch einen neuen ersetzt. Im Dezember 2003 erfolgte eine völlige Neustrukturierung des Liniennetzes der Stadt Salzburg. Linienführungen wurden optimiert, Takte verbessert, der „NachtStern“ wurde eingeführt und das Nummernsystem wurde im ganzen Verbundbereich vereinheitlicht. Im September 2004 wurden die bisherigen Schülerfreifahrtsausweise durch die „s'COOL-CARD“ abgelöst.

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des SVV war die Eingliederung der deutschen Strecken Freilassing-Bad Reichenhall und Bad Reichenhall-Berchtesgaden in den Verbundtarif im Juni 2006. Im Februar 2007 übernahm Richard Kobler das Amt des Geschäftsführers von Antje Theißen, trat aber im September 2013 zurück. Eine wichtige Maßnahme war die Einführung von Bundesland Netzkarten für Schüler und Lehrlinge, die im August 2013 eingeführt wurden. Diese Karten, genannt „SUPER s'COOL-CARD“, ermöglichten es Schülern und Lehrlingen, das gesamte Bundesland Salzburg mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bereisen.

Im Jahr 2014 übernahm Allegra Frommer das Amt des Geschäftsführers des Salzburger Verkehrsverbundes. Unter ihrer Führung setzte der SVV weiterhin auf eine Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und die Erweiterung des Angebots im Verbundgebiet. Auch weitere Optimierungen im Liniennetz und im Tarifsystem wurden durchgeführt.

Am 12. Juni 2015 erhielt der Verkehrsverbund ein neues Auftreten und nannte sich fortan „Salzburg Verkehr“. Im Herbst desselben Jahres wurde die StudentCARD eingeführt, eine günstige Semesterkarte für Studenten. Im September 2016 war Salzburg Verkehr der erste Verkehrsverbund Österreichs, der den Ticketkauf über eine App ermöglichte. Im Juli 2017 wurde das Salzburg City Ticket eingeführt, welches 365 Euro für die Kernzone Salzburg kostete.[1] Im Dezember 2017 folgte die Einführung der Seniorennetzkarte für das Bundesland Salzburg zum Preis von 299 Euro.

Zum 1. Jänner 2020 wurden die neuen myRegio Jahreskarten eingeführt. Das Zonensystem wurde nur noch für Einzelfahrten- und Tageskarten herangezogen und mehrere Zonen wurden in eine Region gegliedert. In diesen Regionen gab es eine Netzfunktion. Im Februar 2020 wurde das Produkt „myRegio student“ eingeführt, welches die „StudentCARD“ ablöste. Die Gültigkeit erstreckte sich nun auf 6 Monate statt 5 Monate und die Erweiterung auf die Bundesland-Netzfunktion war möglich. Der Preis betrug einheitlich 150 Euro (für diesen Preis gab es zuvor lediglich die Kernzone Stadt Salzburg).[2]

Zum 1. Januar 2022 wurde das Klimaticket Salzburg eingeführt (früher myRegio Jahreskarte Bundesland Salzburg bzw. myRegio Edelweiß-Ticket) für 365 Euro/Jahr (zuvor 595 Euro/Jahr) bzw. 274 Euro (Klimaticket Salzburg Edelweiß als Seniorennetzkarte). Kurz vor Beginn des Sommersemesters wurde das Klimaticket Salzburg Student um 137 Euro (gültig für ein halbes Jahr) eingeführt.[3]

Am 1. Februar 2022 übernahm Johannes Gfrerer die Geschäftsführung.

Beteiligte Unternehmen

Verkehrsunternehmen, die im Salzburger Verkehrsverbund fahren, sind derzeit:[4]

Stand: Jänner 2023

Verbundgebiet und Fahrgastzahlen

SVV-Werbebusse.
Seit Frühjahr 2021 sind im Pinzgau neue Gelenkbusse unterwegs.
Gelenkbusse

Der Salzburger Verkehrsverbund umfasst die Landeshauptstadt Salzburg sowie das gesamte Bundesland Salzburg. Dazu kommen noch Teile des an Salzburg angrenzenden Bundeslandes Oberösterreich (Innviertel bis Braunau, Hausruckviertel bis Attnang-Puchheim, Salzkammergut bis Bad Ischl) sowie des Landkreises Berchtesgadener Land im benachbarten Bayern.

Die Verkehrsunternehmen im Salzburger Verkehrsverbund bedienen weit über eine halbe Million Menschen. Im Jahr 2022 wurden rund 52 Millionen Personen befördert.

Bahn

Alle Eisenbahn-Verbundpartnerunternehmen im Verbundgebiet (im Wesentlichen das Bundesland Salzburg) können mit einem SVV-Ticket benutzt werden, sowie bei das Verbundgebiet überschreitenden Fahrten bis zu Tarifgrenzen in Braunau am Inn, Attnang-Puchheim, Berchtesgaden und Laufen. Das Angebot umfasst die S-Bahn Linien S1 (Salzburg – Lamprechtshausen), S11 (Bürmoos – Ostermiething), beide gemeinsam bekannt als Salzburger Lokalbahn, S2 (Freilassing – Straßwalchen, weiter als Regionalzug nach Linz, Verbundgrenze in Oberhofen-Zell am Moos), S3 (Bad Reichenhall – Freilassing – Golling-Abtenau – Schwarzach-St. Veit – Saalfelden) und S4 (Freilassing – Berchtesgaden, gänzlich in Bayern, SVV-Tickets nur bei grenzüberschreitenden Fahrten), welche alle Halte entlang der Strecken bedienen. Ebenso verkehren Regionalzüge mit etwas weniger Halten in regelmäßigen Takten auf den Linien R21 von Salzburg Hauptbahnhof nach Friedburg, zu Hauptverkehrszeiten die Linie R3 Salzburg – Golling-Abtenau – Schwarzach-St. Veit – Saalfelden, sowie seit Fahrplanwechsel 2022 die Linie R9 von Bischofshofen über Altenmarkt und Radstadt nach Schladming. Schnellere Verbindungen für die Hauptorte bieten die Regionalexpresslinien REX21 Freilassing (aufgrund Baustelle im Fahrplan 2023 nur ab Salzburg Taxham-Europark) – Seekirchen – Neumarkt am Wallersee – Braunau am Inn (Verbundtickets bis Friedburg) und REX3 Salzburg Hbf – Zell am See -Saalfelden – Wörgl (Verbundtickets bis Hochfilzen). Die schmalspurige Pinzgauer Lokalbahn Zell am See – Krimml liegt zur Gänze im Verbundgebiet. Mit Verbundtickets können auch Fernverkehrszüge der ÖBB (Railjet, Intercity, Eurocity) benützt werden. Aufgrund seiner Lage in der Mitte Österreichs gibt es mehrere Fernverkehrsverbindungen, welche sich im Hauptbahnhof Salzburg treffen. Die Hauptachse Österreichs in West-Ost-Richtung Wien – Linz – Salzburg – Innsbruck – Feldkirch – Zürich/Bregenz, sowie davon in Salzburg abzweigend nach München und zu weiteren Zielen in Deutschland, wird häufig mit unterschiedlichen Haltemustern von den ÖBB und dem privaten Anbieter Westbahn bedient. In Nord-Süd-Richtung verkehren ab Salzburg (teils von Wien, München oder weiter entfernten Zielen in Deutschland) alle 2 h Fernzüge Richtung Klagenfurt über St. Johann im Pongau und Bad Gastein sowie nach Graz über Bischofshofen und Radstadt. Nur einzelne Fernzüge verkehren im Pinzgau auf der Strecke von Schwarzach-St. Veit über Zell am See und Saalfelden weiter nach Wörgl und Innsbruck in Tirol, zweimal täglich aus Graz kommend. Seit 2023 ist die Westbahn Verbundpartner und bedient mit einzelnen Zügen im Morgen- und Abendpendlerverkehr die Halte in Seekirchen, Neumarkt und Straßwalchen. Seit August 2023 werden von der Westbahn die Haltstellen Seekirchen, Neumarkt und Straßwalchen eingestellt und können nicht durch andere Züge ersetzt werden.[5]

S-Bahn

Oberleitungsbusse

Bus

Einzelnachweise

  1. Das Öffi-Jahresticket ist ein Renner - und wird teurer , auf sn.at, abgerufen am 17. Januar 2023
  2. Start für neue, günstigere Öffi-Tickets. In: salzburg.orf.at. 30. Dezember 2019, abgerufen am 26. Oktober 2023.
  3. Salzburg bekommt „Öffi“-Jahresticket um 365 Euro. In: salzburg.orf.at. 21. Oktober 2021, abgerufen am 26. Oktober 2023.
  4. Partner: Verbundpartner, salzburg-verkehr.at
  5. Westbahn hält nicht mehr im Flachgau. In: salzburg.orf.at. 24. August 2023, abgerufen am 24. August 2023.
  6. Der Obus ist Verkehrsmittel Nr. 1 in Salzburg. Hier finden Sie alle relevanten Informationen zum Obus der Salzburg AG. Abgerufen am 17. Juni 2021.
  7. Der Obus ist Verkehrsmittel Nr. 1 in Salzburg. Hier finden Sie alle relevanten Informationen zum Obus der Salzburg AG. Abgerufen am 17. Juni 2021.