15. September: Die Garnison der schwedischen Festung Arensburg (Kuressaare, Estland) auf der Insel Ösel (Saaremaa) kapituliert vor einem russischen Kommando unter Oberst Ernshelm.
29. September: Die russische Eroberung des schwedischen Livlands wird durch die Kapitulation Revals gegenüber General Fjodor Matwejewitsch Apraxin vollendet. Die Verträge zur Kapitulation von Livland und Estland werden unterzeichnet. Sie regeln die Bedingungen des Herrschaftsübergangs der ehemals schwedischen Provinzen an Russland.
20. August: In der Schlacht bei Saragossa siegen die Alliierten neuerlich über ein spanisches Heer, das danach nicht mehr zu nennenswertem Widerstand fähig ist. Der österreichische Erzherzog und Gegenkönig Karl III. zieht am nächsten Tag in Saragossa ein.
9. September: Philipp V. verlässt das ungeschützte Madrid und begibt sich nach Valladolid.
28. September: Karl III. zieht in Madrid ein.
11. November: Nachdem französische Truppen in Spanien eingedrungen sind und die Alliierten bedrängen, muss Karl Madrid wieder aufgeben.
25. August: Kronprinz Friedrich Wilhelm lässt eine Untersuchungskommission einrichten, die die Finanzgebahrung im Land Preußen untersuchen soll, das kurz vor dem Staatsbankrott steht. Das seit 1702 regierende sogenannte Drei-Grafen-Kabinett, bestehend aus Premierminister Johann Kasimir Kolb von Wartenberg, Oberhofmarschall August David zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein und Geheimrat Alexander Hermann von Wartensleben, präsentiert am 23. September eine Denkschrift, die ihre Verdienste hervorheben soll. Am 23. Dezember legt die Finanzkommission allerdings einen vernichtenden Bericht vor, woraufhin Wittgenstein am 29. Dezember auf Befehl des von dem Skandal völlig überraschten Friedrichs I. verhaftet und in die Zitadelle Spandau gebracht wird. Wartenberg muss am 31. Dezember demissionieren, während Wartensleben relativ unangefochten bleibt und lediglich die Militärverwaltung abgeben muss.
Ostern: Pylyp Orlyk, neu gewählter Hetman der nach der Niederlage bei Poltawa nach Bendara im Osmanischen Reich geflohenen Saporoscher Kosaken, erlässt in lateinischer und ruthenischer Sprache die sogenannte Verfassung Pylyp Orlyks. In ihm sind die Staatsgewalten von Legislative, Exekutive und Judikative getrennt und damit noch vor Montesquieus Werk Vom Geist der Gesetze demokratische Standards geschaffen. Die exekutive Gewalt des Hetmans, der von der demokratisch gewählten Generalversammlung der Kosaken gewählt wird, wird eingeschränkt. Damit gehört dieser Entwurf zu den ersten europäischen Verfassungen von beispielhafter Bedeutung.
Unter dem Namen Tausendundein Tag erscheint der erste Band einer umfangreichen Sammlung von persischen Märchen nach dem Vorbild von Tausendundeine Nacht. Herausgeber ist der französische Orientalist François Pétis de la Croix. Das Werk erreicht jedoch nie die Popularität seines Vorbilds.
26. Juli: Die Uraufführung des Schäferspiels Aurora von Reinhard Keiser findet am Theater am Gänsemarkt in Hamburg statt. Im gleichen Jahr und am gleichen Ort werden auch Keisers Singspiel Arsinoe und seine Oper Julius Caesar uraufgeführt.
Im großen Teilen Europas wütet die letzte große Pestepidemie, in Ostpreußen stirbt ein Drittel der Bevölkerung. Im belagerten Reval fallen ihr etwa 15.000 Menschen zum Opfer.