Preußens König Friedrich Wilhelm I. erlässt im Zuge des Rétablissements von Ostpreußen am 2. Februar ein Einladungspatent an die aus Salzburg vertriebenen Protestanten, die sogenannten Salzburger Exulanten. Zwischen Mai und August verlassen vor allem Handwerker- und Bauernfamilien in 16 geordneten Zügen das Erzstift Salzburg. Sie ziehen geschlossen nach Preußen, als dessen Untertanen sie bereits gelten, weshalb ihre Reise viel einfacher verläuft, als die der 4000 bis 5000 Mägde und Knechte, die vor ihnen im Winter das Erzbistum verlassen mussten. Von Stettin kommend trifft am 28. Mai das erste von 66 Schiffen in Königsberg ein. Der erste von elf Landtransporten kommt am 6. August an. Die meisten Salzburger siedeln im Raum des von der Großen Pest der Jahre 1709 bis 1711 immer noch entvölkerten Gumbinnen. Mittellose Bauern erhalten hier eine Hufe. Handwerker können ihrem Gewerbe in den Städten nachgehen. Nach Zusage günstiger Bedingungen seitens des niederländischen Gesandten machen sich weitere rund 780 Personen, vor allem lutherische Bergknappen des Bergwerks Dürrnberg bei Hallein und ihre Angehörigen am 30. November auf die Reise in die Niederlande.
2. Juni: Carlo Ruzzini wird trotz seines hohen Alters und seiner Gebrechlichkeit im ersten Wahlgang als Nachfolger des am 21. Mai verstorbenen Alvise Mocenigo III. zum Dogen von Venedig gewählt.
Weitere Ereignisse in Europa
20. Mai: Wegen des anhaltenden Widerstands gegen seine Herrschaft ernennt Jacques I. seinen illegitimen Schwager Antoine Grimaldi zum Generalgouverneur von Monaco, während er selbst sich mit seinem Sohn Honoré an den französischen Hof nach Versailles zurückzieht.
August: Der persische Schah Tahmasp II. wird von seinem General Nadr Qulī abgesetzt. Nadr setzt stattdessen Tahmasps einjährigen Sohn Abbas III. auf den Thron.
Der Buchdrucker Johann Jakob Korn gründet in Breslau einen Verlag und eine dazugehörige Verlagsbuchhandlung, in der unter anderem wissenschaftliche Werke veröffentlicht werden.
13. Dezember: Die anonym verfasste erste Ausgabe der neuen Wochenzeitschrift Then Swänska Argus ist in Stockholm zu bekommen. Das Blatt markiert für die schwedische Sprache eine Trennlinie zwischen älterem und neuerem Sprachgebrauch. Als Herausgeber stellt sich später der Dichter Olof von Dalin heraus.
15. Januar: Die OperEzio von Georg Friedrich Händel auf ein Libretto von Pietro Metastasio wird am King’s Theatre am Londoner Haymarket uraufgeführt. Das Werk wird ein Misserfolg. Trotz der Unterstützung durch König George II., der außer der Premiere alle Aufführungen besucht, wird das Stück nur noch viermal aufgeführt und dann zu Händels Lebzeiten nie wieder gespielt.
15. Februar: Händels neuer Oper Sosarme, Re di Media, ist bei seiner Uraufführung am King’s Theatre am Londoner Haymarket größerer Erfolg beschieden als seinem Vorgängerwerk. Das Libretto basiert auf dem Werk Dionisio, Re di Portogallo von Antonio Salvi.
23. Mai: Georg Friedrich Händel bringt das Pasticcio Lucio Papirio dittatore auf die Bühne des Londoner King’s Theatre. Die ursprüngliche Musik stammt von Geminiano Giacomelli und Nicola Porpora, das Libretto von Carlo Innocenzo Frugoni nach einer literarischen Vorlage von Apostolo Zeno. Fast zeitgleich gibt es eine weitere Inszenierung des Dramas von Zeno in Rom, mit Musik von Giovanni Porta.
17. Mai: Der Hamburger Kapitän Jacob Jacobsen Laab beobachtet einen Ausbruch des VulkansBeerenberg auf der Insel Jan Mayen, von dem der Hamburger Bürgermeister Johann Anderson in seinem Buch Nachrichten von Island, Grönland und der Strasse Davis, zum wahren Nutzen der Wissenschaften und der Handlung im Jahr 1746 berichtet.
Historische Karten und Ansichten
Geboren
Januar bis April
01. Januar: Julie Bondeli, Schweizer Salonnière († 1778)
22. Februar: George Washington, Oberbefehlshaber der Kontinentalarmee im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und erster Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika († 1799)
23. Februar: Elisabeth Sulzer, Winterthurer Patrizierin († 1797)
09. April: Johann Franz Born, deutscher Stifter, Ratsherr und Domherr (* 1669)
18. April: Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg, Fürstbischof von Breslau, Erzbischof von Trier, Erzbischof von Mainz und Bischof von Worms sowie Hochmeister des Deutschen Ordens (* 1664)