Osserain-Rivareyte Ozaraine-Erribareita | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Pyrénées-Atlantiques (64) | |
Arrondissement | Bayonne | |
Kanton | Pays de Bidache, Amikuze et Ostibarre | |
Gemeindeverband | Pays Basque | |
Koordinaten | 43° 23′ N, 0° 58′ W | |
Höhe | 44–187 m | |
Fläche | 6,56 km² | |
Einwohner | 221 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 34 Einw./km² | |
Postleitzahl | 64390 | |
INSEE-Code | 64435 | |
Website | www.osserain-rivareyte.fr | |
Ortseinfahrt von Osserain-Rivareyte |
Osserain-Rivareyte (baskisch Ozaraine-Erribareita)[1] ist eine französische Gemeinde mit 221 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Bayonne und zum Kanton Pays de Bidache, Amikuze et Ostibarre (bis 2015: Kanton Saint-Palais).
Die Bewohner werden Ozaraintar und Erribareitar genannt.
Osserain-Rivareyte liegt ca. 40 km südöstlich von Bayonne im historischen Landstrich Basse-Soule (baskisch Pettarra) der historischen Region Soule im französischen Teil des Baskenlands an der Grenze zu den historischen Provinzen Nieder-Navarra und Béarn.
Umgeben wird Osserain-Rivareyte von den Nachbargemeinden:
Autevielle-Saint-Martin-Bideren | Guinarthe-Parenties | |
Arbouet-Sussaute | Saint-Gladie-Arrive-Munein | |
Domezain-Berraute |
Osserain-Rivareyte liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Der Saison, ein Nebenfluss des Gave d’Oloron, durchquert das Gebiet der Gemeinde zusammen mit seinem Nebenfluss, dem Lauhirasse, und dessen Zuflüssen, dem Ruisseau de Lassombières und dem Ruisseau de Berd.[2]
Osserain-Rivareyte liegt zu beiden Seiten des Saisons, der die natürliche Grenze der Soule zum Béarn darstellt. Diese strategische Lage bestimmte auch die Geschichte der Doppelgemeinde. Die mautpflichtige Brücke über den Fluss in Osserain war die verkehrsreichste Verbindung zwischen den historischen Provinzen. Der französische König Ludwig XI. und der König von Aragón, Johann II., trafen sich hier am 12. April 1462. Fünfzig Jahre später zerstörte Johann III. von Navarra die Brücke, um einen Einfall spanischer Truppen zu verhindern. Die Geschichte der beiden ehemaligen Gemeinden in den folgenden Jahrhunderten bleibt unbekannt. Bei der Neuordnung der Territorien in der Französischen Revolution gehörten sie zunächst zum Kanton Domezain. Am 5. August 1842 haben sich die Gemeinden schließlich zur Gemeinde Osserain-Rivareyte zusammengeschlossen.[3]
Toponyme und Erwähnungen von Osserain waren:
Toponyme und Erwähnungen von Rivareyte waren:
Nach einem Höchststand der Einwohnerzahl von rund 500 nach dem Zusammenschluss der beiden ehemaligen Gemeinden Osserain und Rivareyte im Jahre 1842 reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zur Jahrtausendwende auf ein Niveau von rund 220 Einwohnern.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2009 | 2021 |
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Einwohner | 283 | 256 | 255 | 260 | 266 | 221 | 229 | 241 | 221 |
Die Landwirtschaft mit dem Schwerpunkt auf Ackerbau und Viehzucht ist traditionell einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde.[3] Osserain-Rivareyte liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Osserain-Rivareyte Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[19]
Osserain-Rivareyte verfügt über eine öffentliche Grundschule mit 38 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.[21]
Der Fernwanderweg GR 654 von Namur in Belgien über Vézelay nach Montréal-du-Gers im Département Gers führt durch die Gemeinde.[22]
Osserain-Rivareyte wird durchquert von den Routes départementales 23, 140, 723, 933 (ehemalige Route nationale 133) und 2933.
Antoine Janin, geboren am 16. September 1775 in Chambéry (Département Savoie), gestorben am 15. Mai 1861 in Osserain-Rivareyte, war französischer Offizier. Er nahm u. a. an Napoleons Russlandfeldzug 1812 teil. In Moskau war er in diesem Zusammenhang Mitglied der Kommission zur Beurteilung der Brände in der Stadt. Nach seiner Rückkehr wurde er zum Baron des Kaiserreichs (Baron de l’Empire) ernannt. Er zog sich in Osserain-Rivareyte aus dem militärischen Dienst zurück und wurde Bürgermeister der Gemeinde.